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„Alle müssen sich hinterfragen“ (RNZ)

Heidelberg. Am Tag nach der Berlin-Pleite war der Löwen-Kater groß. Es war eine Mischung aus Frust und Enttäuschung, die das Rudel quälte. Bei einem Blick auf die Tabelle wurde es noch schlimmer: Platz fünf, neun Verlustpunkte. Und das bereits nach 13 Spielen! Manager Thorsten Storm kann das nicht gefallen. ImRNZ-Interview zog eramTag danach Stellung.

 

> Thorsten Storm, was hat Sie an der Niederlage in Berlin am meisten geärgert?

Unsere Mannschaft hat sich herangekämpft und macht dann so viele individuelle Fehler, dass wir wohl auch gegen wesentlich schwächere Gegner an diesem Tag verloren hätten. Das ärgert sicher nicht nur mich, sondern auch die Spieler.

> Woran lag es?

Wir waren nicht auf Augenhöhe. Berlin war trotz Champions-League-Stress cleverer und hungriger. Eins gegen Eins besser und heißer auf den Erfolg gegen uns.

> Sind einige Löwen-Spieler vielleicht einfachnicht besser?Oderliegt esander Einstellung?

Ich möchte niemandem unterstellen, dass die Einstellung nicht stimmt. Aber ich selbst verstehe nicht, wie man sich so die Butter vom Brot nehmen lassen kann. Ich weiß, dass alle den Anspruch haben, oben mitzuspielen, aber was dann am Ende auf dem Spielfeld abläuft, reicht nicht.

> Der dritte Platz, der Champions-League-Platz, ist in weite Ferne gerückt…

Ja, der ist zurzeit für uns kein Thema. Wir müssen kleinere Brötchen backen.

> Fehlt möglicherweise einfach ein echter Typ, ein Anführer auf der Platte?

Ich mag unsere Jungs. Aber ein echter Chef auf dem Spielfeld fehlt leider noch. Wir haben mit Uwe Gensheimer einen überragenden Spieler und Klasse-Typen als Kapitän, aber hier muss von zentralen Positionen mehr kommen. Mehr Verantwortung von allen.

> In den Vorjahren wäre es spätestens jetzt eng für den Trainer geworden. Wie ist das in dieser Saison?

Alle müssen sich hinterfragen. Der Trainer tut alles für den möglichen Erfolg.

Von Daniel Hund