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Als Spitzenreiter wieder in den Bus (MM)

Die Rhein-Neckar Löwen bleiben in der Handball-Bundesliga die Mannschaft der Stunde. Acht Spiele, acht Siege und folgerichtig Tabellenführer – auch vom TSV Hannover-Burgdorf ließen sich die Badener gestern nicht stoppen und setzten sich bei den „Recken“ mit 32:26 (14:10) letztlich souverän und verdient durch.

Die lange Busfahrt in die niedersächsische Landeshauptstadt konnte mit diesem Ergebnis dann auch keinen mehr schrecken. „So macht man sich gerne auf den Weg“, grinste Alexander Petersson nach dem Abpfiff. Vor allem der Neuzugang im rechten Rückraum (7 Tore) hatte mit seiner Kampfkraft in der aggressiven Abwehr und seiner Übersicht im Angriffsspiel mal wieder einen großen Anteil am Erfolg der Löwen. „So wie wir in der Defensive gearbeitet haben, hat das unheimlich viel Kraft gekostet. Aber dass wir uns auf diese Weise immer wieder Tempogegenstöße herausgearbeitet haben, war sicher der Schlüssel zum Sieg“, fasste Petersson zufrieden zusammen.

Die Löwen, beiden denen Matthias Gerlich zwar mitgefahren war, dann aber doch hinter der Bank Platz nehmen musste, begannen konzentriert und attackierten das Rückraumspiel der Hannoveraner immer im richtigen Augenblick. So ergaben sich regelmäßig Chancen zum Gegenstoß, die von den Badenern konsequent genutzt wurden. Von 5:4 (10.) zogen die Löwen auf diese Weise auf 9:4 davon (15.). Auch die Abwehr hielt in dieser Phase dicht, die Nordlichter blieben ganze sieben Minuten ohne Torerfolg. Doch vorentscheidend war das natürlich noch nicht – auch weil mit den ersten Wechseln im Rückraum im Angriff etwas der Fluss verloren ging. Hannover kam so wieder auf 9:7 (20.) und 12:9 (25.) heran, wobei sich die Badener weiter auf ihr Tempospiel verlassen konnten. Vor allem Petersson, der im ersten Durchgang bereits vier Treffer erzielte, war kaum zu halten und sorgte für das beruhigende 14:9 (30.), dem Hannover bis zur Pause nur noch einen Treffer entgegensetzen konnte. Auch im zweiten Abschnitt gelang es den Löwen, diesen Vorsprung zu verteidigen. Immer wenn Hannover etwas herankam, hatten die Badener die richtige Antwort parat. Entweder entschärfte Goran Stojanovic die wichtigen Bälle oder der neue Tabellenführer setzte eine Mini-Serie. Näher als auf drei Tore kamen die Niedersachsen deshalb nicht mehr in Reichweite.

„Die Schlüsselsituationen haben wir für uns entschieden, das hat den Ausschlag gegeben“, sah Geschäftsführer Thorsten Storm das Momentum klar aufseiten der Gelbhemden und war damit auf einer Wellenlänge mit Trainer Gudmundur Gudmundsson. „Das Spiel war nie entschieden, in der zweiten Halbzeit haben wir in der Abwehr etwas nachgelassen. Aber dann war immer einer da, der Verantwortung übernommen und das Richtige gemacht hat“, freute sich der Coach über diese neue Qualität der Löwen. Spätestens nach dem 27:21 durch Patrick Groetzki war die Partie entschieden (54.) – und die Gelbhemden auf dem Platz an der Sonne.