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Altmeister bremst Löwen aus

Drei Tage nach dem sensationellen Erfolg von Kiel müssen sich die Rhein-Neckar Löwen beim VfL Gummersbach deutlich geschlagen geben

Altmeister bremst Löwen aus: Drei Tage nach dem sensationellen Erfolg von Kiel müssen sich die Rhein-Neckar Löwen beim VfL Gummersbach deutlich geschlagen geben. Am Sonntagnachmittag steht es nach 60 Minuten 31:26 (15:15) für Altmeister Gummersbach. Ohne den nach wie vor erkrankten Juri Knorr tun sich die Löwen trotz starken Starts vor allem im Angriff schwer, ziehen aufgrund der höheren Fehleranfälligkeit den Kürzeren gegen einen sich stetig steigernden VfL und müssen nach Spieltag 32 in der LIQUI MOLY HBL weiter mit Platz zehn Vorlieb nehmen.

Die Löwen starten mit Schwung und Selbstvertrauen aus dem Kiel-Sieg. Nach weniger als sechs Minuten steht es 1:4 aus Sicht des gastgebenden VfL (6.). Wieder steht die gelbe Abwehrmauer exzellent, bietet keine Schwachstellen an. Vorne zeigen die Gelbhemden höchste Variabilität. Mit dem 2:6 durch David Móré trägt sich der sechste Löwe in die Torschützenliste ein, führen die Mannheimer erstmals mit plus vier (10.).

Ein Bruch kommt nach dem 4:8 ins Löwen-Spiel. Zu viele der bislang minimierten Ballverluste leistet man sich nun, lässt Geduld und Effizienz vermissen. So arbeiten sich die personell bereits ordentlich durchgemischten Gummersbacher immer mehr in die Partie. Vor allem der erfahrene Dominik Mappes trumpft auf, findet einen Weg durch die Löwen-Reihen. Julian Köster erzielt den Ausgleich zum 9:9, als die Löwen wegen eines Wechselfehlers in Unterzahl agieren müssen (18.).

Altmeister bremst Löwen aus: Dominik Mappes übernimmt das Kommando

Mappes erzielt die erste VfL-Führung des Tages (11:10, 20.). Jon Lindenchrone hält mit elegantem Durchbruch dagegen (11:11, 21.). Jetzt ist Kampf angesagt für die Gelben. Richtig zur Sache geht es am Kreis, wo sich unter anderem die Isländer Ymir Örn Gislason und Eli Vidarsson nichts schenken. In einem Duell auf Augenhöhe wogt es nun hin und her. David Móré mit einem Doppelpack bringt das 14:15 für die Löwen (28.). Miro Schluroff schickt beide Teams mit einem leistungsgerechten 15:15-Unentschieden in die Pause.

Das erste Ausrufezeichen nach dem Wechsel setzt Tibor Ivanisevic im VfL-Tor, der Tobias Reichmann einen Siebenmeter abnimmt (16:15, 34.). Die Vorlage nutzt Ex-Löwe Kristjan Horzen zur ersten Zwei-Tore-Führung Gummersbachs (17:15, 35.). Mappes findet Köster am Kreis: 19:16 (38.). Schefvert antwortet mit demselben Blick für Kohlbacher (19:17, 38.). In der Abwehr finden die Gäste keine Lösung gegen den umtriebigen Mappes, der beim 20:17 sein sechstes Tor erzielt (39.).

Tibor Ivanisevic verstärkt mit grandiosem Reflex gegen Kohlbacher das Momentum pro VfL. Tilen Kodrin bringt das 21:17 und Sebastian Hinze muss für die Löwen seine zweite Auszeit nehmen. Die Partie droht den Gelben zu entgleiten. Der in der ersten Hälfte glücklose Philipp Ahouansou kommt zurück, scheitert am weiter aufdrehenden Ivanisevic (22:18, 43.). David Späth erhöht auf acht Paraden, Steven Plucnar verkürzt auf 22:19 (44.). Die Löwen müssen unbedingt dranbleiben, brauchen dazu vor allem die optimale Abwehrarbeit der ersten Hälfte – und David Späth mit seiner neunten Parade!

Altmeister bremst Löwen aus: Problem liegt zunächst vor allem im Angriff

Das Problem liegt vor allem im Löwen-Angriff, der seit Mitte der ersten Hälfte stockt und nicht mehr so recht in Gang kommen will. Hinze muss beim 23:19 seine letzte Auszeit nehmen (46.). Bitter, dass sich Patrick Groetzki direkt nach seiner Einwechslung am Fuß verletzt und wieder raus muss (49.). Ahouansou unterläuft ein Fehlpass, auf der Gegenseite kassiert Schefvert die zweite Zwei-Minuten-Strafe. Jetzt wird es richtig eng, zumal Lukas Blohme eiskalt bleibt von außen und auf plus fünf für Gummersbach erhöht (26:21, 51.).

Ahouansous 27:21 beantwortet Tom Kiesler per schneller Mitte mit dem 27:22 (52.). So wird das nichts mit der Aufholjagd. Nach dem nächsten technischen Fehler der Löwen und dem 28:22 durch Vidarsson ist die Partie so gut wie durch (53.). Die endgültige Entscheidung fällt mit dem 29:22 durch den an Gummersbach geliehenen Löwen Arnor Snaer Óskarsson (29:22, 54.). Die Generalprobe für das Final Four in Hamburg ist damit deutlich misslungen.

VfL Gummersbach – Rhein-Neckar Löwen 31:26 (15:15)

Gummersbach: Rebmann (1 Parade), Ivanisevic (9 Paraden) – Vidarsson (3), Kodrin (3), Köster (4), Blohme (1), Óskarsson (1), Häseler (1), Schluroff (1), Tskhovrabdze (4), Mappes (8/3), Pregler (1), Horzen (3), Kiesler (1), Zeman, Israel

Löwen: Appelgren, Birlehm, Späth (10 Paraden) – Kirkeløkke (2), Plucnar (1), Móré (5), Ahouansou (2), Holst, Davidsson (2), Groetzki, Schefvert (1), Reichmann (6/3), Gislason, Lindenchrone (3), Kohlbacher (4)

Trainer: Gudjon Valur Sigurdsson – Sebastian Hinze

Schiedsrichter: Marijo Zupanovic & Martin Thöne

Strafminuten: Kodrin (2) – Kirkeløkke (2), Gislason (2), Schefvert (4)

Siebenmeter: 2/3 – 3/4

Siebenmeter-Paraden: Ivanisevic hält gegen Reichmann (34.) – Späth hält gegen Köster (11.)

Spielfilm: 0:2, 1:4, 2:6, 4:8, 7:8, 7:9, 9:9, 11:10, 13:12, 14:15, 15:15 (HZ), 18:15, 20:18, 22:18, 23:19, 24:21, 26:21, 27:22, 29:22, 31:26 (EN)