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Altmeister Gummersbach als Schreckgespenst (MM)

Löwen gegen den VfL mit schlechten Erfahrungen

MANNHEIM. Wenn die Rhein-Neckar Löwen heute (20.15 Uhr, SAP Arena) auf den VfL Gummersbach treffen, scheint das auf den ersten Blick eine klare Angelegenheit zu sein. Der Tabellenzweite empfängt den Altmeister, der als Vierzehnter noch immer Punkte gegen den Abstieg benötigt. Doch beim Namen „Gummersbach“ ist bei den Löwen durchaus eine gewisse Unruhe auszumachen. „Da haben wir sehr schlechte Erinnerungen“, kennt nicht zuletzt Trainer Gudmundur Gudmundsson (Bild) die Vorgeschichte dieses Duells. „So etwas wollen wir nicht noch einmal erleben“, betont der Coach.

Gleich zweimal erwiesen sich die Oberbergischen zuletzt als übler Stolperstein auf der Zielgeraden einer Saison: 2011 gab es unmittelbar vor dem Final-Four-Turnier eine böse 28:36-Überraschung in Gummersbach, ein Jahr später schockte Barna Putics die Badener beim 32:33 in eigener Halle mit seinem Tor in buchstäblich letzter Sekunde.

Die Folge war jeweils die gleiche: Punkte aus den Vergleichen mit den Blau-Weißen fehlten am Ende zur direkten Qualifikation für die Champions League, bei der die Löwen nun schon zum zweiten Mal in Folge nur Zuschauer sind. In diesem Jahr wollen die Löwen das Ticket für die Königsklasse nun nicht mehr aus der Hand geben – vor allem nicht wieder gegen die Gummersbacher.

„Natürlich sind die direkten Duelle in Berlin und Kiel mitentscheidend, aber im Endeffekt wird auch der vorne stehen, der sich weniger Ausrutscher erlaubt“, weiß Rechtsaußen Patrick Groetzki mit Blick auf das Restprogramm aus leidvoller Erfahrung. „Aber immerhin haben wir uns eine Situation erarbeitet, in der wir nicht groß herumrechnen müssen, sondern alles selbst in der Hand haben.“ Deshalb gilt dem Heimspiel die volle Konzentration – auch wenn die Personaldecke der Löwen trotz der voraussichtlichen Rückkehr von Kim Ekdahl du Rietz weiter etwas knapp bemessen ist.

„Aber die Jungs, die fit sind, sind immer noch stark genug und haben vor allem den entsprechenden Charakter, sodass wir mit breiter Brust antreten können“, orientiert sich Groetzki vor allem an den beiden Duellen gegen den VfL in der aktuellen Spielzeit: Im Auswärtsspiel und im Pokal gingen die Gelbhemden bislang zweimal als Sieger vom Platz.

„Wir wollen die zwei Punkte – unbedingt“, gibt Trainer Gudmundsson nochmals die Marschroute vor und sieht seinen Kader gut vorbereitet. Alle Nationalspieler sind gesund von ihren Länderspieleinsätzen zurückgekommen und auch das freie Final-Four-Wochenende wurde genutzt, um die Akkus aufzuladen.

Von Thorsten Hof