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Alvanos zahlt das Vertrauen zurück

In den zurückliegenden Wochen muss sich Alexis Alvanos mehrfach wie im falschen Film vorgekommen sein. Der Linkshänder war bei den Rhein-Neckar Löwen so etwas wie das fünfte Rad am Wagen und fand bei Trainer Ola Lindgren zunächst keinerlei Berücksichtigung. Und das, obwohl beim ambitionierten Handball-Bundesligisten längst nicht alles wunschgemäß verlaufen war. Im Auswärtsspiel beim HBW Balingen-Weilstetten schickte Lindgren den Griechen in der 27. Minute aufs Parkett – und wechselte damit einen Garanten des knappen aber verdienten 24:21(12:11)-Erfolges der Badener beim schwäbischen Rivalen ein.

„Mit meiner Leistung bin ich ganz zufrieden“, gab Alvanos zu Protokoll: „Ich habe auf meine Chance gewartet – und habe sie jetzt genutzt.“ Drei Treffer erzielte der Grieche, darunter den wichtigen zum 22:18 (55.). „Ich werde weiterhin alles geben und um meine Position kämpfen“, ergänzte der 29 Jahre alte Linkshänder. „Es freut mich für Alexis, der seine Chance wirklich ganz gut genutzt hat“, sagte auch Coach Lindgren, schließlich sei für ihn die Situation „sicher nicht einfach“ gewesen.
Überhaupt war der Schwede mit der kämpferischen Leistung seiner Schützlinge zufrieden. „Wir müssen zwar an unserer Wurfeffektivität noch ein bisschen arbeiten, aber gerade in der zweiten Halbzeit sind wir in der Abwehr sehr gut gestanden. Deshalb hatte ich auch nicht das Gefühl, dass der Sieg noch in Gefahr gerät“, verriet der Übungsleiter, dessen Mannschaft aber erneut noch viel Luft nach oben offenbarte. Besonders in der ersten Hälfte standen sich die Löwen – wie schon beim Pokalauftritt in Bittenfeld – selbst im Weg.

Für den ersten Aufreger vor rund 2 000 Zuschauern in der Balinger Sparkassen-Arena hatte Henning Fritz gesorgt. Bei einem Balinger Konter verließ der Löwen-Keeper den Sechsmeterkreis, um den Ball abzufangen. Dabei stieß der ehemalige Nationaltorwart mit Dennis Wilke zusammen und erhielt die Rote Karte. „Es hat ja jeder in der Halle gesehen, dass ich ihn berührt habe. Die Regeln sind nun mal so, da kann man nichts machen“, kommentierte Fritz die korrekte Entscheidung.
Zuvor musste schon Bjarte Myrhol wegen einer Platzwunde ausgewechselt werden, und es schien alles gegen die Badener zu laufen. Doch die Löwen ließen sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Im Tor war Slawomir Szmal ein starker Rückhalt, zudem nutzten die Gäste nach der Pause ihre Chancen besser. Schließlich zogen Abwehrchef Oliver Roggisch und Alvanos mit ihren beiden Treffern zum 21:18 und 22:18 den Hausherren den Zahn.

28.09.2009