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Regionalliga-Team feiert ersten Sieg

Die 400 Zuschauer in der Schwetzinger Nordstadthalle sahen beim 32:30-Sieg der SG Kronau/Östringen über den Zweitliga-Absteiger HG Oftersheim/Schwetzingen kein Spiel, das sie von den Sitzen riss, aber eben ein typisches Lokalderby.

Die Mannschaft von Trainer Chris Armbruster holte nach dem Abpfiff erst einmal ganz tief Luft. Im zweiten Derby binnen Wochenfrist (gegen Leutershausen hatte Kronau/Östringen am vorvergangenen Sonntag 27:28 verloren) war der bedingungslose Fight angesagt, echte Handballschmankerl blieben dabei auf der Strecke. „Wir hatten zwar ein großes Fehler-Repertoire, haben uns aber nie aufgegeben, selbst dann nicht, als die HG mit sechs Toren davongezogen war“, sagte Armbruster. „Am Ende hat die Mannschaft gewonnen, die die wenigsten Fehler gemacht hat.“

Es war in der Tat eine ganz enge Kiste. Von Beginn an gaben die Hausherren mächtig Gas, vor allem Holger Hubert zog geschickt die Fäden, hielt das Tempo hoch und erzielte selbst einige Tore. Nur einmal, beim 3:4 (6.), lag die SG in Führung, dann aber setze sich die kurpfälzische Spielgemeinschaft peu à peu ab. Beim 15:9 (22.) drohte ein Debakel. Armbruster holte Max Bender ins Tor und der hatte gleich bei drei Glanzparaden das Glück des Tüchtigen. Zur Pause stand es 16:13 für die Hausherren, die nach Wiederanpfiff unter dem ohrenbetäubenden Trommelstakkato ihres Fanclubs mächtig loslegten. HG-Trainer Eyub Erden hatte allerdings bereits im Vorfeld prognostiziert, „dass wohl der bessere Torwart das Spiel entscheiden würde“. Das war ohne Zweifel in der zweiten Halbzeit SG-Zerberus Bender. 17 Paraden verzeichnete er in gerade mal 36 Minuten.

Sein großes Potenzial deutete auch der junge ungarische Zwei-Meter-Mann Gábor Ancsin an, der zwar mit zwei Toren etwas unter seinen Möglichkeiten blieb, aber mit perfekten Anspielen auf David Ganshorn glänzte. Beim 25:23 (50.) roch die SG Lunte, war beim 28:28 sechs Minuten später auf Augenhöhe und ging beim 29:30 erstmals wieder die Führung. Die offene Manndeckung der HG brachte nichts mehr, zumal ausgerechnet ihr im zweiten Abschnitt bester Mann, Frank Scholl, in der Schlussphase einen verheerenden Wechselfehler beging.

Torschützen: Ruß 11/6, Prestel 9, Bechtold 3, Ganshorn 3, Geider 2, Rudolf 2, Ancsin 2.