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Am Ende muss sogar gezittert werden (MM)

MANNHEIM. Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge und einigen Personalsorgen haben sich die Rhein-Neckar Löwen gegen den Aufsteiger TV Hüttenberg beim 30:26 (17:12) keine Blöße gegeben. Im letzten Heimspiel des Jahres mussten die Badener vor 7796 Fans nach einer schon klaren Führung Mitte der zweiten Halbzeit am Ende aber noch um die Punkte zittern. Konstante Form über 60 Minuten zeigte nur Torwart Goran Stojanovic. „Bei allem Respekt vor Hüttenberg – aber da muss am Ende eigentlich schon ein anderes Ergebnis stehen“, war auch Rechtsaußen Patrick Groetzki mit der Schlussphase nicht zufrieden.

Die Löwen kompensierten die Sperre für Oliver Roggisch im Mittelblock mit dem Duo Børge Lund / Bjarte Myrhol und konnten sich zu Beginn vor allem auf ihre Gegenstöße verlassen. Bis zum 9:6 (18.) hatten die Badener über gewonnene Bälle und die erste Welle bereits sechs Mal getroffen. Im Positionsspiel gegen die 3:2:1-Defensive des Aufsteigers taten sich die Favoriten dagegen noch etwas schwer und ließen auch einige klare Chancen aus.

Erst als Hüttenberg eine Zeitstrafe wegstecken musste, setzten sich die Löwen auf 14:9 ab (26.), die körperlich unterlegenen Mittelhessen hatten zuvor immer mal wieder eine Lücke gefunden. Zweimal Uwe Gensheimer vom Siebenmeter- Punkt stellte dann den standesgemäßen 17:11-Halbzeitstand her.

Und damit wollten es die Löwen nicht bewenden lassen, entschlossen zogen sie schnell auf 22:13 davon (36.), doch dann überdrehten die Gelbhemden wie ein zu heiß gelaufener Motor. Überhastete Abschlüsse, Fehlpässe – innerhalb von nur zwei Minuten nahm Hüttenberg vier Mal die Geschenke an und wendete beim 22:17 das Debakel vorerst noch einmal ab (39.). In doppelter Unterzahl der Löwen – Müller und Myrhol brummten auf der Bank – legte Hütten sogar den Grundstein zum 24:21 (48.) und hatte beim 26:24 plötzlich mehr vor Augen, weil die Gelbhemden ihre Linie nicht mehr fanden.

Erst eine Auszeit von Trainer Gudmundsson und zwei trockene Treffer von Karol Bielcki zum 28:24 (56.) brachten die Löwen wieder in die Spur, die sich nun den Sieg nicht mehr nehmen ließen, aber es letztlich verpassten für echte Festtagsstimmung in der SAP Arena zu sorgen. „Wir haben gewonnen, mehr aber auch nicht“, sah auch Geschäftsführer Thorsten Storm noch deutlich Luft nach oben.

Von Thorsten Hof