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Gemütlicher Ausklang statt Feuerwerk (Rheinpfalz)

Mannheim. Mit einer insgesamt schwachen Vorstellung verabschiedeten sich die Rhein-Neckar- Löwen für das Jahr 2011 von ihren Zuschauern. Gegen den Tabellenvorletzten der Handball-Bundesliga, den TV Hüttenberg, mühten sich die Badener gestern Abend zu einem 30:26 (17:11)-Erfolg.

Es war eher ein gemütlicher Ausklang als ein Feuerwerk, was die Rhein-Neckar- Löwen zumindest im ersten Durchgang boten. Aus dem Spiel heraus klappte wenig. Die  Löwen profitierten vornehmlich von Gegenstoßtoren und drei Treffern in Überzahl aus der Strafzeit gegen Andreas Lex, der einzigen im ersten Durchgang. Im Angriff ohne die letzte Präzision und in der Deckung nicht nur ohne den gewohnten Mittelblock, sondern auch ohne den nötigen Biss, dauerte es eine gute Viertelstunde, ehe die ambitionierten Gastgeber die biederen Gäste distanziert hatten.

Zumindest in den ersten Minuten der zweiten Hälfte schienen die Gastgeber noch einmal Gas zu geben. Der für Ivan Cupic gekommene Patrick Groetzki (drei Treffer), Kapitän Uwe Gensheimer und Bjarte Myrhol schossen ein scheinbar beruhigendes 22:13 heraus.

Die Entscheidung und Auftakt für ein Schaulaufen bis zum Schlusspfiff? Nur im negativen Sinne, denn die nimmermüden Gäste kämpften sich wieder heran. Erleichtert wurde ihnen dies durch die enorme Fehlerquote der  Löwen – vor allem Borge Lund tat sich hier hervor – und eine „doppelte” Überzahl, als erst Michael Müller und 17 Sekunden später auch noch Myrhol vom Feld mussten (45.). Statt 24:18 hieß es nur noch 25:22.

Vielleicht lag es auch daran, dass Andy Schmid, der bis dahin nicht überragend, aber doch zumindest solide Regie geführt hatte, in der 42. Minute umgeknickt war und für fünf Minuten vom Feld musste. Die fragile Ordnung der  Löwen war dadurch zumindest empfindlich gestört. Zwölf leichte Ballverluste waren auf alle Fälle zu viel.

Gudmundur Gudmundsson hatte sechs Minuten vor dem Ende (26:24) genug gesehen, rief seine Spieler mit einer Auszeit noch einmal zur Ordnung, und Karol Bielecki hatte offenbar am besten zugehört. Mit zwei brachialen Krachern stellte er die Weichen endgültig auf Sieg.

„Wir haben uns heute wirklich schwer getan”, sagte  Löwen-Kapitän Gensheimer nach dem Schlusspfiff und atmete auf. In die Erleichterung mischte der Linksaußen der  Löwen aber auch einiges an Selbstkritik: „So ein Einbruch wie in der zweiten Halbzeit darf uns einfach nicht passieren”, sagte der Nationalspieler.

Von Volker Endres