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Andy Schmid führt Löwen zu erstem Liga-Sieg in 2020
Spielmacher erzielt 10 Tore und legt 7 weitere direkt auf
Die Rhein-Neckar Löwen haben den ersten Bundesliga-Sieg im Jahr 2020 eingefahren. Am Samstagabend feierten sie vor knapp 12 000 Zuschauern einen 30:23 (15:12)-Erfolg über die TSV Hannover-Burgdorf. Angeführt wurden in der Abwehr unheimlich bissige Löwen von ihrem Spielmacher Andy Schmid, der mit zehn Toren (sechs Siebenmeter) und sieben Assists offensiv der entscheidende Faktor war. Mikael Appelgren steuerte, unterstützt von einer starken Defensive, 14 Paraden bei.
Vom Anpfiff weg entwickelt sich das erwartete Duell auf Augenhöhe – mit dem besseren Start für Hannover. Auf Nejc Cehtes 0:1 lässt Timo Kastening das 0:2 folgen (1.). Die Antwort der Löwen: Andy Schmid geht bedingungslos in die Lücke, zieht und verwandelt den ersten Siebenmeter des Spiels zum 1:2 (3.). Vier Minuten später ist der Löwen-Spielmacher auch für den ersten Ausgleich zuständig, trifft mit schönem Schlagwurf nach starker Vorbereitung Alex Peterssons zum 3:3 (7.).
Die Partie nimmt weiter Fahrt auf. Hannover spielt variabel, trifft nach Einläufer Christian Ugaldes zum 3:4 (8.). Gedeón Guardiola, der mit Ymir Gislason den Innenblock der Löwen bildet, klaut sich einen Ball und verwertet den Gegenstoß zum 4:4 (9.). Beim Stand von 6:7 nimmt Löwen-Trainer Martin Schwalb die erste Auszeit (13.). Sechs Minuten später bringt Andy Schmid die erste Führung für die Gelben: Aus einer langen Kreuzung heraus wuchtet er zum 10:9 ein (19.).
Schnelle Beine, beherztes Zupacken
Mit schnellen Beinen, gut abgestimmtem Herausrücken und beherztem Zupacken im Zentrum zwingen die Löwen den Gegner immer wieder ins Zeitspiel. Hannover bekommt mehr und mehr Probleme, sich in gute Abschlusspositionen zu bringen. Jerry Tollbring, zwischenzeitlich am Fuß behandelt, bringt das 11:9 (20.). Beim 13:10 durch Patrick Groetzki erhöhen die Löwen die Führung erstmals auf drei Tore (27.). Vorausgegangen war die fünfte Parade von Mikael Appelgren. Durch das 15:12 durch Jannik Kohlbacher, herrlich herausgespielt vom überragenden Schmid, nehmen die Gelben die drei Tore Vorsprung mit in die Halbzeitpause.
Niclas Kirkeløkke macht vier Tore draus, als er das 16:12 erzielt (31.). In den folgenden Minuten hält sich das Duell die Waage. Dann nutzt Mads Mensah den zweiten Fehlwurf Hannovers in Folge zum 21:16 und der ersten Fünf-Tore-Führung (42.). Hannover wirkt immer ratloser im Angriff. Nach dem hart erkämpften 23:17 durch Kohlbacher versemmelt Fabian Böhm einen Unterarmwurf, kassiert im Gegenzug eine Zwei-Minuten-Strafe und muss zusehen, wie Patrick Groetzki mit dem 24:17 auf plus sieben für die Löwen stellt (47.).
Zwei Minuten später – Schmid hat mit seinem sechsten verwandelten Siebenmeter auf 25:18 gestellt – nimmt Carlos Ortega seine letzte Auszeit (49.). Hannover muss jetzt alles riskieren und sich deutlich steigern, wollen sie in der SAP Arena noch etwas Zählbares mitnehmen. Als der erste Angriff nach der Auszeit wegen Zeitspiels abgepfiffen wird, stehen die Zeichen noch deutlicher auf Heimsieg. Die TSV versucht es jetzt mit dem jungen Veit Mävers auf der Mitte. Nach seinem feinen Pass für Hannes Feise gibt Löwen-Keeper Appelgren mit Parade Nummer neun den Spielverderber (52.).
Fans feiern ihre Löwen im Stehen
Schmid mit dem neunten Tor und Guardiola per Gegenstoß schrauben das Ergebnis auf 27:18 – die Löwen-Fans feiern da bereits schon im Stehen. Was für eine Lautstärke, was für eine Ausgelassenheit in der SAP Arena! Der erste Liga-Sieg in 2020 ist eingetütet, auf den Rängen geht eine Samstagabend-Party in Gelb. Martin Schwalb zieht noch einmal die Grüne Karte, als seine Männer ein bisschen nachlassen in der Konzentration. Da steht es 28:21 (55.).
Ganz herausbringen lässt sich der Löwen-Schlendrian nicht mehr. Groetzki tritt auf den Kreis, Alfred Jönsson verkürzt auf 28:22 (57.). Es folgt der nächste Fehlpass und Feise macht das 28:23, gießt weiteres Wasser in den Löwen-Wein (58.). Wer sonst als Andy Schmid beendet schließlich die sechsminütige Torflaute, schleudert die Kugel durch die Mitte zum 29:23, seinem zehnten Treffer, in die Maschen. Das Sahnehäubchen gebührt Patrick Groetzki nach Appelgrens zwölfter Parade: Das 30:23 und der erste Punkte-Doppelpack in der HBL 2020 sind perfekt!
Rhein-Neckar Löwen – TSV Hannover-Burgdorf 30:23 (15:12)
Löwen: Appelgren, Palicka – Schmid (10/6), Kirkeløkke (1), Lagarde (1), Tollbring (2), Abutovic, Mensah (3), Fäth, Groetzki (4), Guardiola (2), Petersson (2), Gislason (1), Ganz, Kohlbacher (4), Kessler
Hannover: Ebner (ab 20.), Lesjak – Cehte (5), Mävers (1), Patrail, Pevnov (1), Jönsson (3), Böhm (4), Ugalde (2), Krone (1), Olsen, Brozovic (1), Feise (2), Kastening (3), Büchner
Trainer: Martin Schwalb – Carlos Ortega
Schiedsrichter: Simon Reich / Hanspeter Brodbeck
Zuschauer: 11992
Strafminuten: Kirkeløkke (2), Mensah (2), Gislason (2) – Patrail (2), Böhm (2), Ugalde (2), Brozovic (2)
Siebenmeter: 6/6 – /
Spielfilm: 0:2, 1:3, 3:3, 6:6, 8:9, 11:9, 11:10, 13:10, 15:12 (HZ), 16:12, 21:16, 23:17, 25:18, 27:19, 28:21, 28:23, 30:23 (EN)