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Andy Schmid sichert zwei Punkte

Löwen steigern sich beim 34:30-Sieg beim TuS N-Lübbecke / Thorsten Storm ist doppelt glücklich

Mit einer deutlichen Leistungssteigerung haben die Rhein-Neckar Löwen die Aufgabe beim TuS N-Lübbecke gemeistert und bleiben damit weiter in der Spitzengruppe der Bundesliga. In der Schlussphase machten die Badener den 34:30 (16:18)-Sieg bei den Ostwestfalen perfekt. Uwe Gensheimer war mit acht Treffern erfolgreichster Werfer, Andy Schmid mit vier Toren in den letzten acht Minuten der Matchwinner.

Thorsten Storm strahlte nach der Partie besonders, denn der Manager der Löwen hatte sich einen Erfolg zum Geburtstag gewünscht. Storm konnte am Abend nicht nur den 46. Geburtstag, sondern auch zwei weitere Punkte für seine Mannschaft bejubeln. „Wir haben uns in der Pause geschworen, konzentrierter zu Werke zu gehen“, sagte Gensheimer nach der Partie und war froh, die Vorgabe des Managers umgesetzt zu haben. Ähnlich ging es auch Guðmundur Guðmundsson. „Wir wussten nicht nur aus dem Vorjahr, dass das hier eine schwere Aufgabe ist. Deshalb bin ich glücklich, dass wir die Partie gewonnen haben“, erklärte der Coach nach Spielschluss.

Nicht einmal sechs Minuten waren in der ersten Halbzeit absolviert, als Guðmundsson seine Akteure zum Gespräch bat. Bis dahin fanden die Löwen überhaupt nicht ins Spiel und lagen folgerichtig mit 2:5 hinten. Zunächst half die Auszeit jedoch nicht, denn die Ostwestfalen zogen bis auf 9:4 davon (13.), ehe die Badener langsam in die Spur fanden. Zwischendurch verkürzten die Löwen den Rückstand immer wieder auf zwei Tore, doch die vielen Lücken in der Defensive sorgten dafür, dass die Lübbecker vorne blieben und die Zuschauer in der Merkur-Arena zur Pause (18:16) von einem erneuten Coup ihrer Sieben träumten. Insgesamt machten es die Badener ihrem Gegner zu leicht, unerklärliche technische Fehler luden die Lübbecker immer wieder zu einfachen Toren ein. Nach acht unnötigen Ballverlusten fingen sich die Löwen Gegentreffer ein.  „Das waren zu viele einfache Fehler“, ärgerte sich Gensheimer zurecht.

Es war also klar, wo der Hebel angesetzt werden musste. Mit Wiederbeginn wirkten die Guðmundsson-Schützlinge konzentrierter und schafften durch den Treffer von Uwe Gensheimer nach 37 Minuten den 21:21-Ausgleich. Wenige Sekunden später vergab der Linksaußen per Siebenmeter jedoch die Gelegenheit zur ersten Führung, so dass der TuS im Gegenzug auf 22:21 erhöhte. Bis zum 25:25 (47.) hielt der TuS die Führung, die Löwen egalisierten jeweils, ehe Uwe Gensheimer zur ersten Führung der Gelbhemden traf – 26:25. Die danach folgenden Zwei-Minuten-Strafe gegen Bjarte Myrhol brachte die Lübbecker aber wieder nach vorne und nach dem neuerlichen 26:27-Rückstand begannen die abschließenden zehn Minuten.

Ivan Čupić und Andy Schmid warfen die Löwen 28:27 in Führung, Tim Remer glich für die Ostwestfalen aus – 28:28 (54.). Die entscheidende Phase der Begegnung hatte begonnen und die Löwen steigerten sich noch einmal. Børge Lund und Grzegorz Tkaczyk zeigten vor dem Tor keine Nerven und fünf Minuten vor dem Ende führten die Löwen zum ersten Mal mit zwei Toren Differenz. Als Myrhol seine zweite Zeitstrafe kassierte, keimte bei den Lübbeckern noch einmal Hoffnung auf, doch Schmid traf zwei Mal in Unterzahl und Gensheimer machte mit dem 33:30 alles klar (59.). Der letzte Treffer war Schmid vorbehalten, der in der Schlussphase zu großer Form auflief.

„Ich bin stolz, dass die Mannschaft Charakter gezeigt und die Partie umgebogen hat“, sagte Guðmundsson, den vor allem die Nervenstärke seiner Schützlinge in der Endphase beeindruckte: „Ich bin über die letzten 15 Minuten glücklich und freue mich jetzt auf das erste Champions-League-Heimspiel gegen Chambéry am Sonntag in Eppelheim.“

TuS N-Lübbecke: Blažičko, Putera (ab 58.) – Alvanos (1), Hansen (2), Niemeyer (6) – Olafsson (7/3), Tłucziński (5) – Løke (1) – Siódmiak (1), Gustafsson (2), Svensson (4), Remer (1), Just, Konitz.
Rhein-Neckar Löwen: Szmal, Fritz (17.-30.) – Stefánsson  (4), Lund (2), Bielecki (1) – Groetzki (3), Gensheimer (8) – Gunnarsson (2) – Roggisch, Tkaczyk (5), Čupić (4/1), Schmid (5), Myrhol, Ruß (n.e.).
Strafminuten: Konitz (2) – Roggisch (4), Myrhol (4).
Trainer: Patrik Liljestrand – Guðmundur Guðmundsson.
Zuschauer: 2097.
Schiedsrichter: Lars Geipel/Marcus Helbig  (Steuden/Landsberg).
Spielfilm: 5:2 (6.), 9:4 (13.), 10:7 (16.), 12:10 (19), 16:12 (23.), 18:16 (Hz.), 21:18 (35.), 21:21 (37.), 23:23 (43.), 25:25 (47.), 27:27 (52.), 28:30 (56.), 30:33 (59.), 30:34 (Endstand).
Zeitstrafen: 1/4.
Siebenmeter: 3/3 – 2/1.
Rhein-Neckar Löwen: Uwe Gensheimer scheitert an Blažičko.
Beste Spieler: Niemeyer – Schmid, Gensheimer.