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Andy Schmid zum Löwen-Neustart: „Jedes Spiel ein kleines Finale“

Mit Melsungen in der Liga und Nîmes im EHF Cup kommen direkt zwei echte Gradmesser nach Mannheim

Andy Schmid will wieder was zu jubeln haben.

Nach der Europameisterschaft ist vor der deutschen Meisterschaft. Seit dieser Woche schwitzen die Spieler der Rhein-Neckar Löwen wieder gemeinsam in der Kronauer Trainingshalle. Zielstellung ist das erste Pflichtspiel in diesem Jahr, das es direkt in sich hat. Am Donnerstag, 6. Februar, kommt die MT Melsungen nach Mannheim in die SAP Arena. Karten für das Prestigeduell gibt es unter anderem online.

„Bei den Melsungern weiß man nie so recht, wie sie gerade drauf sind“, sagt Andy Schmid, Teil des Löwen-Kapitänstrios und als Spielmacher Hauptverantwortlicher für das Angriffsspiel seiner Mannschaft. „Rein von den Namen her hat die MT eine Mannschaft für die ersten drei Plätze. Dass sie dieses Potenzial nicht ausschöpfen, liegt vor allem an der mangelnden Konstanz.“ Siege gegen Spitzenteams seien genauso möglich wie Niederlagen gegen deutlich schwächer eingeschätzte Mannschaften. Und dennoch ist für Schmid klar: „Das Spiel gegen Melsungen wird für uns ein absoluter Gradmesser.“

Julius Kühn, Kai Häfner, Tobias Reichmann, Lasse Mikkelsen, dazu der frisch gebackene Vize-Europameister Marino Maric am Kreis: Im Angriff sind die Nordhessen exzellent besetzt. Wie von Schmid erwähnt, passen die Ergebnisse nicht zu dieser Qualität. Bei Aufsteiger Balingen gingen die Melsunger mit 13 Toren unter, in Stuttgart verloren sie mit 3, zuhause gegen Leipzig mit 4. Andererseits gab es Siege gegen Magdeburg, Hannover – und nicht zuletzt im Hinspiel gegen die Löwen ein ziemlich souveränes 31:26.

Stabilität ist das neue Mantra der Löwen

Nach dem Spiel gegen die MT, da ist sich Andy Schmid sicher, werden die Löwen wissen, wo sie nach der Winterpause stehen. Die interne Zielsetzung ist, wenn es nach dem Co-Kapitän geht, klar: „Wir wollen möglichst das Maximale aus den verbliebenen Spielen herausholen und die Saison mit etwas Positivem abschließen. Ziel muss es sein, in jedes Spiel alles hineinzulegen. Denn eines ist sicher: Niederlagen dürfen wir uns eigentlich keine mehr erlauben. Jedes Spiel ist ein kleines Finale für uns.“

Andy Schmid bespricht sich mit Patrick Groetzki.

Die vor dem Jahreswechsel immer wieder beschworene Stabilität – sie soll der Schlüssel sein für eine erfolgreiche zweite Saisonhälfte. „Wir müssen zusehen, dass wir die Aussetzer, die wir uns immer mal wieder geleistet haben, minimieren. Dabei muss jeder Verantwortung für seine Leistung übernehmen. Es geht darum, den Anspruch, den wir an uns selbst haben, zu erfüllen. Die nächsten drei, vier Monate wollen wir wieder stabilen Handball spielen.“

Konstant die eigene Leistungsfähigkeit abzurufen, wäre nicht nur hilfreich, um das Ziel Champions-League-Qualifikation in der Liga zu schaffen. Dafür müssen die Löwen Minimum Platz zwei belegen. Auch um es bis ins Final Four des EHF Cup nach Berlin zu schaffen, werden sich die Gelbhemden im Vergleich zur Hinrunde deutlich steigern müssen. In Gruppe B der EHF-Cup-Vorrunde haben Schmid und Co. durchaus knackige Konkurrenz zugelost bekommen.

Mit Nîmes kommt gleich ein Kracher zum ersten EHF-Cup-Spiel

„Nîmes ist richtig stark, die spielen in der guten französischen Liga vorne mit“, sagt der Löwen-Spielmacher zum ersten Vorrundengegner, der am Sonntag nach dem Melsungen-Spiel in die GBG Halle nach Mannheim kommt. Siege gegen die Topteams Nantes und Montpellier, eine knappe Niederlage gegen die Übermannschaft Paris St. Germain: USAM Nîmes Gard mischt gerade ordentlich den französischen Vereinshandball auf. Karten für das Topspiel im EHF Cup am Sonntag, 9. Februar, ab 17 Uhr gibt es unter anderem auf der Website der Rhein-Neckar Löwen.

Weitere Löwen-Gegner in Gruppe B sind Cuenca (Spanien) und Holstebro (Dänemark) – beide Teams spielen eine ordentliche Rolle in ihren jeweiligen Ligen. Ein Selbstläufer dürfte keines dieser Spiele werden. Und so fällt das Fazit Andy Schmids auch deutlich aus: „Wir freuen uns auf diesen Wettbewerb, müssen aber in jedem Spiel den Grundstein dafür legen, am Ende zum Final Four nach Berlin fahren zu dürfen. Das ist ein Highlight, das wir uns und unseren Fans unbedingt bescheren wollen.“