Veröffentlichung:

Arbeitssieg gegen den DHC Rheinland

Löwen tun sich beim 31:28 schwer / Myrhol trifft sechs Mal

Unerwartet schwer taten sich die Rhein-Neckar Löwen am Abend im Heimspiel gegen den DHC Rheinland. Ohne den Glanz der zurückliegenden Partien reichte es für die Truppe von Guðmundur Guðmundsson dennoch zu zwei Punkten. Vor 7.025 Zuschauern siegten die Badener mit 31:28 (14:13) und verbesserten sich in der Tabelle zumindest für 24 Stunden auf den zweiten Platz. Bjarte Myrhol war mit sechs Treffern erfolgreichster Torschütze der Löwen.

Kai Wandschneider fühlte sich trotz der Niederlage nach dem Spiel pudelwohl. Der Coach der Rheinländer war zufrieden: „Vor dem Spiel denkst du dir, dass du mit einer Niederlage mit zehn Toren zufrieden wärst. Immerhin haben die Löwen den französischen Vizemeister vor zwei Tagen mit 15 Treffern Differenz geschlagen.“ Fast logisch, dass die Gemütslage bei seinem Gegenüber genau anders herum war. „Ich bin enttäuscht von der Mannschaft. Wir haben 13 technische Fehler gemacht und waren irgendwie nicht richtig bei der Sache“, erklärte Guðmundsson.

Nach der Gala-Vorstellung gegen Chambéry Savoie HB in der Champions League waren die Erwartungen groß, dass es ein neuerliches Schützenfest gegen die Rheinländer geben würde. Doch die Löwen hatten offenbar große Probleme damit, gerade 48 Stunden nach dem Erfolg über die Franzosen schon wieder auf der Platte stehen zu müssen. In der Anfangsphase leisteten sich die Badener unglaublich viele technische Fehler, so dass der DHC keine Mühe hatte, die Begegnung offen zu gestalten. „So viele technische Fehler machen wir eigentlich nicht in einem halben Jahr“, sagte Patrick Groetzki. Nach zwölf Minuten lag der Abstiegskandidat sogar mit 7:5 in Führung, ehe sich die Guðmundsson-Sieben langsam berappelte.

Es dauerte allerdings bis zur ersten Unterzahlsituation – Myrhol saß eine Zwei-Minuten-Strafe ab –, ehe die Löwen zum ersten Mal seit dem 3:2 (4.) wieder in Führung gingen. Uwe Gensheimer traf zum 10:9 (18.). Dieser Treffer läutete die beste Phase der Löwen vor dem Seitenwechsel ein, zwei Mal Patrick Groetzki und Karol Bielecki erhöhten auf 13:9, ehe erneut der Schlendrian die Oberhand bei Ólafur Stefánsson& Co. gewann. Unter anderem ließen die Badener drei Siebenmeter hintereinander durch Uwe Gensheimer (2) und Ivan Čupić ungenutzt. Bis auf 13:14 kam der DHC wieder heran und Sławomir Szmal rettete vier Sekunden vor dem Ende der ersten Hälfte mit einer Wahnsinnsparade gegen Jan-Olaf Immel den knappen Vorsprung. Der Löwen-Torhüter war mit neun Paraden bis dahin ohnehin mit Abstand der beste Spieler auf dem Feld. „Kasa hat uns im Spiel gehalten, als es nicht lief“, lobte Groetzki den Keeper.

Nachdem die Löwen nach Wiederbeginn schnell auf 18:15 erhöhten, reichten zwei unachtsame Minuten, um den DHC zurück ins Spiel zu lassen – 18:18 (38.). Bis zum 21:21 marschierten beide Teams fortan im Gleichschritt, was auch daran lag, dass Szmal nun keine Bälle mehr zu fassen bekam. Erst der Entschluss von Guðmundsson, die Abwehr auf ein 5:1 mit Gensheimer als vorgezogenem Akteur umzustellen, sorgte für den entscheidenden Impuls zum Sieg.

In der 47. Minute waren die Löwen durch das Tor von Gensheimer zum 24:21 endgültig auf die Siegerstraße eingebogen, auch wenn der Auftritt auch in den Schlussminuten nicht überzeugender wurde. Selbst nach dem 28:23 (51.) fehlte die Leichtigkeit, so dass der DHC noch einmal auf 26:28 verkürzen konnte. Die wacker kämpfenden Gäste hatten sich am Ende das achtbare Resultat vollauf verdient. „Am Ende zählen die beiden Punkte, aber wir werden über einiges reden müssen“, fasste Groetzki die vorangegangenen 60 Minuten zusammen.

Immerhin haben die Löwen jetzt ein paar Tage Zeit, ehe es in der Champions League weitergeht. Am Sonntag müssen die Badener beim polnischen Meister KS Kielce antreten.

Rhein-Neckar Löwen: Szmal, Fritz (bei einem Siebenmeter und ab 54.) – Stefánsson (2), Schmid (1), Tkaczyk (3) – Groetzki (3), Gensheimer (5/2) – Myrhol (6) – Roggisch, Bielecki (4), Lund (2), Gunnarsson, Ruß (n.e.), Čupić (5/3).
DHC Rheinland: Feshchanka (bis 24. und bei einem Siebenmeter), Vortmann – Nippes (2), Holst (8/4), Sveinsson (8) – Wernig (3), Lochtenbergh – Immel – Sigtryggsson (2), Linder (1), Dmytruszyński, Wittig, Mahé (4).
Strafminuten: Myrhol (4), Roggisch (2), Lund (2) – Wernig (2), Sveinsson (2), Immel (2).
Trainer: Guðmundur Guðmundsson – Kai Wandschneider.
Zuschauer: 7.025.
Schiedsrichter: Martin Thöne / Marijo Zupanović (Berlin/Berlin).
Spielfilm: 3:5 (7.), 5:7 (13.), 7:7 (14.), 11:9 (20.), 14:10 (24.), 14:13 (Hz.) – 16:15 (35.), 18:18 (38.), 20:20 (41.), 24:21 (47.), 28:23 (51.), 28:26 (55.), 30:26 (56.), 31:28 (Endstand).
Zeitstrafen: 4 / 3.
Siebenmeter: 8/5 – 4/4.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Feshchanka.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Vortmann.
Rhein-Neckar Löwen: Čupić scheitert an Vortmann.
Beste Spieler: Myrhol, Čupić – Sveinsson, Vortmann, Holst.