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Arbeitssieg gegen Wetzlar

Löwen gewinnen 28:25 / Ivan Čupić trifft an seinem Geburtstag sieben Mal

Es war keine Glanzleistung, aber mit einem verdienten 28:25 (13:12)-Sieg gegen die HSG Wetzlar haben die Rhein-Neckar Löwen ihre Erfolgsserie fortgesetzt. Die Badener feierten damit wettbewerbsübergreifend ihren sechsten Sieg hintereinander, was von 4268 Zuschauern in der SAP Arena bejubelt wurde. Uwe Gensheimer (8/2) und Ivan Čupić (7) waren die besten Werfer der Truppe von Guðmundur Guðmundsson.

Der Trainer atmete nach der Partie erst einmal tief durch: „Wir haben harte Wochen hinter uns mit schweren Spielen, das hat man einigen Spielern heute angemerkt.“ Doch letztlich brachte sein Team den Sieg sicher nach Hause: „Wir stehen auch in schlechten Phasen zusammen, kämpfen gemeinsam und steigern uns deshalb weiter als Mannschaft.“

In den ersten Minuten taten sich die Badener im Angriff schwer und schlossen zum Teil überhastet ab, was sich aber nicht negativ auf den Spielstand auswirkte, weil die Defensive bombensicher stand. Oliver Roggisch war sofort auf Betriebstemperatur, blockte in der Anfangsphase zwei Würfe und Goran Stojanović fischte ein paar Bälle. Čupić und Michael Müller nutzten die Ballgewinne mit Treffern im Gegenstoß beziehungsweise der Zweiten Welle und legten nach elf Minuten eine Drei-Tore-Führung vor – 6:3.

In diesem Stil ging es weiter, die Löwen bauten die Führung durch einen Gewaltwurf an den Innenpfosten von Karol Bielecki auf 10:5 aus, ehe Kai Wandschneider die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch legte. Der neue Coach der Wetzlarer, der sein Team in der SAP Arena erstmals seit seiner Verpflichtung betreute, stellte die Mittelhessen neu ein und schickte mit Steffen Fäth einen früheren Löwen aufs Feld.

Der Vorsprung blieb aber zunächst konstant bei fünf Toren, als Čupić von außen einflog und zum 12:7 versenkte. Es war bereits der dritte Treffer des Kroaten, der an seinem 26. Geburtstag gut aufgelegt war. Kurz vor Spielbeginn wurde außerdem der Wechsel von Čupić in der kommenden Spielzeit zum polnischen Spitzenteam KS Kielce bekannt.

Mit ein paar Minuten Verzögerung machten sich die Anweisungen von Wandschneider dann doch auf der Anzeigetafel bemerkbar, denn Tor um Tor robbte sich die HSG heran. Weil die Löwen sich zudem zwei Abspielfehler im Angriff leisteten, prangte nach 30 Minuten nur eine dünne 13:12-Führung der Löwen auf der Anzeigetafel, die die gefühlten Kräfteverhältnisse auf der Platte nicht wiederspiegelte. „Wir hatten einen kleinen Durchhänger, leider war das zuletzt immer so“, grantelte Roggisch später. Immerhin war den Besuchern in der Halle so eine spannende zweite Hälfte garantiert. „Vielleicht ist das für die Zuschauer sogar besser so“, schmunzelte der Abwehrchef der Löwen.

Nach dem Seitenwechsel bauten die Löwen die Führung schnell auf 15:12 aus, ehe die Wetzlarer von vielen Fehlern der Badener profitierten und nach knapp 43 Minuten erneut bis auf einen Treffer herangekommen waren (16:17). Der Ausgleich gelang den Hessen aber nicht, weil der starke Čupić auch seine Wurfversuche fünf und sechs im Tor unterbrachte und auf 19:16 erhöhte (45.). Doch das war nicht genug, um die HSG endgültig zu distanzieren. Die „Stehaufmännchen“ von Kai Wandschneider hatten sich den Ausgleich nur für später aufgehoben. Beim Treffer von Peter Jungwirth zum 20:20 (49.) ging ein Raunen durch die SAP Arena.

Näher als zu diesem Zeitpunkt sollten die Wetzlarer der Überraschung aber nicht mehr kommen, denn schnell legten die Löwen wieder zwei Tore vor und hielten diesen Vorsprung bis zum 24:22 durch Čupić und dessen siebten Treffer. Anschließend zeigte Stojanovic auf der anderen Seite seine Klasse und parierte hintereinander die Würfe von Phillip Müller und Kristján Kristjánsson. Als Andy Schmid im Gegenzug zum 25:22 traf, war knapp sechs Minuten vor dem Ende eine Vorentscheidung gefallen.

„Wir wussten, dass uns gegen Wetzlar eine schwere Aufgabe erwartet, denn die HSG spielt diszipliniert und reizt ihre Angriffe lange aus“, fasste Čupić die Partie noch einmal zusammen. Der Rechtsaußen fügte an: „Wichtig war letztlich, dass wir die beiden Punkte geholt haben.“

Rhein-Neckar Löwen: Stojanović, Fritz (n.e.) – M. Müller (1), Schmid (3), Bielecki (2) – Čupić (7), Gensheimer (8/2) – Myrhol (2) – Roggisch, Šešum (5), Lund, Gunnarsson (n.e.), Lijewski , Ruß (n.e.), Groetzki (n.e.).
HSG Wetzlar: Weber, Marinović (19.-53.) – Valo (1), Salzer (5), Ph. Müller – Jungwirth (4), Schmidt – Krstiánsson (5) – Rompf (2), Mraz (1), Chalkidis, Fäth (4), Harmandić (n.e.), Friedrich (3/2).
Strafminuten: Šešum (2), Roggisch (2) – Mraz (2), Chalkidis (2).
Trainer: Guðmundur Guðmundsson – Kai Wandschneider.
Zuschauer: 4268.
Schiedsrichter: Holger Fleisch / Jürgen Rieber (Nellingen/Nürtingen).
Spielfilm: 2:2 (5.), 6:3 (11.), 10:5 (19.), 12:9 (25.), 13:12 (Hz.), 15:12 (35.), 16:14 (40.), 17:16 (43.), 19:16 (45.), 20:20 (49.), 25:22 (55.), 28:24 (59.), 28:25 (Endstand).
Zeitstrafen: 2/2.
Siebenmeter: 3/2 – 2/2.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Marinović
Beste Spieler: Čupić, Gensheimer – Salzer, Kristjánsson.