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Auch in der Königsklasse auf dem Weg nach oben (MM)

Gelöste Löwen nach erstem Sieg in Celje

GRAZ/MANNHEIM. Auf dem Grazer Flughafen gaben die Rhein-Neckar Löwen gestern das Bild einer entspannten Reisegruppe ab. Kapitän Uwe Gensheimer hatte sich noch ein paar Leckereien beim Bäcker einpacken lassen, andere schlürften vor dem Abflug aus Österreich ein Tässchen Kaffee oder setzten sich die Kopfhörer auf. Den ersten Champions-League-Sieg beim RK Celje im Gepäck und mit der Aussicht auf einen freien Tag am heutigen Montag hatten die Badener allen Grund, den Rückflug gut gelaunt anzutreten.

Im Angriff clever genug

„Das war schon sehr wichtig, sonst wäre wohl ein bisschen Druck aufgekommen“, blickt Kim Ekdahl du Rietz auf den 28:25 (13:7)-Erfolg beim slowenischen Vizemeister zurück, der vor allem der starken Abwehrleistung in der ersten Halbzeit zu verdanken war. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Partien waren die Löwen hier vom Start weg hellwach, im zweiten Durchgang dann aber „nicht mehr bissig genug“, wie Kreisläufer Bjarte Myrhol einräumte. „Die sind eben schnell auf den Beinen“, meinte der Norweger mit Blick auf die junge Mannschaft der „Brauer“, die aber nicht mehr näher als bis auf drei Tore an den Bundesligisten herankam.

„Wir haben es immer geschafft, noch einen ‚reinzudrücken“, fasste der zehnfache Torschütze Gensheimer das konstante Angriffsspiel zusammen, das Trainer Gudmundur Gudmundsson als „clever“ bezeichnete. Der sprunghafte Anstieg der Gegentore in Durchgang zwei löste dagegen weniger Begeisterung beim Isländer aus. Am Ende zählte aber vor allem der erste doppelte Punktgewinn in der Königsklasse und mit Blick auf die Partie am Donnerstag (20.15 Uhr/Sportzentrum Harres, St. Leon) gegen Gruppen-Schlusslicht HC St. Petersburg bietet sich den Badenern nun eine weitere Gelegenheit, Boden gutzumachen.

Einigung mit Groetzki

„Dann können wir vielleicht noch ein Stück weiter nach oben klettern“, hofft Kapitän Gensheimer und auch Rechtsaußen Patrick Groetzki (Bild) liebäugelt mit den Punkten vier und fünf, um Platz zwei in der Gruppenphase nicht aus den Augen zu verlieren. „Mit Blick auf die Auslosung des Achtelfinales wäre das schon sehr wichtig“, sagt der Nationalspieler, der wie der Rest des Kaders froh über den freien Montag war. „Da kam zuletzt ja einiges an Reisen zusammen“, meinte Groetzki, der dann am Dienstag wohl nicht zufällig auf dem Podium der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen St. Petersburg sitzt. „Vielleicht gibt es da ja etwas zu vermelden“, deutete der 24-Jährige die Bekanntgabe der erwarteten Vertragsverlängerung bei den Gelbhemden an.

Thema wird dann zusätzlich die Trainersituation für die kommende Spielzeit sein. Schließlich wäre es eine Sensation, wenn der neue dänische Nationaltrainer, der heute offiziell vorgestellt wird, nicht Gudmundur Gudmundsson heißt. Auch Uwe Gensheimer hat sich offenbar entschieden. „Es gibt eine Tendenz“, bestätigte der Kapitän und lässt die Löwen-Fans weiter hoffen – und das vielleicht nicht zu Unrecht.

Von Thorsten Hof