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Auf dem Zahnfleisch (MM)

Mannheim. Es war ein Kraftakt, eine Zitterpartie mit glücklichem Ende – im Achtelfinal-Rückspiel des EHF-Pokals mussten die Rhein-Neckar Löwen ums Weiterkommen bangen, doch nach 60 nervenaufreibenden Minuten mit Dramatik, Spannung und Emotionen war der Viertelfinaleinzug doch noch unter Dach und Fach gebracht worden. „Puh!“, atmete Manager Thorsten Storm durch, als der 39:36 (15:15)-Sieg über Eskilstuna Guif feststand.

Nach gutem Start in die Begegnung und einer 14:9-Führung (26.) drohte den Löwen zwischenzeitlich das Aus, beim 18:20 (36.) war der Vorsprung durch den 35:34-Sieg im Hinspiel futsch. Die Umstellung der schwedischen Abwehr auf eine 4:2-Formation machte den Löwen lange schwer zu schaffen, zudem hielt Torwart Goran Stojanovic nach der Pause fast keinen Ball und der ohnehin angeschlagene Krzysztof Lijewski erwischte in der ersten Halbzeit einen rabenschwarzen Tag. Der Pole leistete sich leichtfertig Fehlwürfe und haarsträubende Ballverluste, steigerte sich aber nach dem Wechsel. Trainer Gudmundur Gudmundsson wollte nicht ins Detail gehen, als er auf Lijewskis Leistung vor dem Seitenwechsel angesprochen wurde. „Es war zu viel Hektik im Spiel“, fiel seine Kritik eher allgemein aus. Michael Müller fand da schon deutlichere Worte, als er die Schlussphase der ersten Halbzeit zusammenfasste: „Das war katastrophal, Eskilstuna hat jeden Fehler bestraft.“

Allerdings muss man den Badenern hoch anrechnen, dass sie sich mit ihrem Mini-Kader zusammenrissen, der immensen Belastung trotzten und an ihre Schmerzgrenze gingen. „Das Team hat einen großen Kampf gezeigt“, lobte Manager Storm, der ebenso wie Gudmundsson gespannt die morgige Auslosung erwartet: „Ein deutsch-deutsches Duell wäre nicht so toll.“ mast

 20.02.2012