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Auf geht’s ins Jagdrevier Ostwestfalen

Mannheim. Der Hunger ist groß. Kein Wunder: Zuletzt machten die Rhein-Neckar Löwen in der Handball-Bundesliga nämlich keine fette Beute. Ein Punkt beim VfL Gummersbach – das war zu wenig für die Gelbhemden, denen das 27:27-Unentschieden bei den Oberbergischen trotz des jüngsten 33:30-Sieges in der Champions League über den slowenischen Meister Gorenje Velenje noch schwer im Magen liegt. Solch ein Ausrutscher kann in der Endabrechnung schließlich ganz schwere Folgen haben.

Beim Doppelpack im Jagdrevier Ostwestfalen wollen die Löwen jetzt wieder richtig zubeißen. Als Vorspeise steht morgen (17.45 Uhr) Abstiegskandidat GWD Minden auf der Menükarte, am Dienstag (20.15 Uhr) folgt der Hauptgang im Spitzenspiel beim TBV Lemgo. Für beide Partien gilt: Verlieren verboten – sonst könnten die Magenschmerzen schnell größer werden.

Schon heute macht sich die badische Reisegruppe auf den Weg, nach der Partie am Sonntag verbleibt die Mannschaft in Ostwestfalen. „Wir sind in Minden der klare Favorit“, sagt Trainer Ola Lindgren, der endlich mal wieder über die komplette Spielzeit einen couragierten Auftritt seiner Sieben sehen will: „Auch gegen Velenje war es völlig unnötig, dass der Gegner in der Schlussphase noch auf drei Treffer herangekommen ist. Meine Mannschaft muss sich 60 Minuten konzentrieren, sonst werden wir bestimmt bald wieder bestraft.“

Keine Frage: Die verschenkten Siege gegen Gummersbach und Chambéry nerven den Coach gewaltig. Spätestens am Dienstag in Lemgo dürfte eine ähnliche Schwächephase wieder größere Folgen haben. Doch auch Minden ist vor eigenem Publikum immer für eine Überraschung gut. „Dem Klub gelingt seit Jahren der Klassenerhalt, weil er seine Heimspiele gewinnt und dabei auch mal ein Topteam schlägt. Wenn wir unsere größere individuelle Klasse aber deutlich machen, werden wir das Spiel gewinnen“, glaubt Lindgren, der sich GWD in der Videoanalyse etwas genauer angesehen hat: „Minden setzt auf mannschaftliche Geschlossenheit, Kampf und lange Angriffe. Darauf sollten wir uns aber erst gar nicht einlassen. Wir müssen unser Tempo durchziehen und dürfen in der Abwehr nicht spekulieren.“

Mit Freude hat der Schwede gegen Velenje deshalb die durchaus funktionierende 5:1-Deckung seines Teams zur Kenntnis genommen: „Es ist immer gut, wenn eine Mannschaft zwei Systeme beherrscht.“

Von Marc Stevermüer

 14.11.2009