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Bei den Löwen herrscht mal wieder Katzenjammer (BNN)

Aus im Halbfinale des DHB-Pokals / „Es tut so weh“

Ganz so am Boden zerstört wie vor einem Jahr nach der verpassten Meisterschaft in Gummersbach fühlten sie sich zwar nicht, aber der Katzenjammer der Rhein-Neckar Löwen war nach dem wiederholten Aus im Halbfinale des DHB-Pokalwettbewerbs dennoch erneut groß. „Es tut so unglaublich weh“, gestand der elffache Torschütze Uwe Gensheimer auch noch eine Stunde nach der 23:24 (10:10)-Niederlage am Samstag gegen die SG Flensburg-Handewitt in der Vorschlussrunde beim Final Four.

Der Titelfluch hielt also an. Auch im achten Anlauf wurde es nichts mit dem Pokalsieg in Hamburg und dem ersten nationalen Triumph für die Löwen, weil sie einen Vier-Tore-Vorsprung noch wegwarfen und praktisch mit der Sirene den Treffer zum Endstand durch einem Jim Gottfridsson kassierten. Torhüter Niklas Landin, der zuvor zahlreiche Paraden gezeigt hatte, sah bei dieser Aktion so unglücklich aus wie die nicht konsequent genug zupackende Abwehr.
„Wir sind unheimlich enttäuscht. Der Pokalsieg war unser großer Traum“, sagte Trainer Nikolaj Jacobsen, dessen Team den THW Kiel im Viertelfinale aus dem Wettbewerb geworden hatte. Der Däne, dem es damit in seiner ersten Saison erging wie seinen Vorgängern, stellte fassungslos fest: „Wir hatten alle Chancen, das Spiel zu gewinnen.“
Nach 36 Minuten führten die Löwen noch 15:11, sie hatten nach einem Blitzstart in die zweite Halbzeit die Begegnung im Griff. In Minute 41 lagen sie noch 17:13 vorn. Doch statt nachzulegen, schlichen sich Fehler ins Spiel des deutschen Vizemeisters ein. „Wir haben es nicht geschafft, in der zweiten Halbzeit davonzuziehen und einen höheren Vorsprung herauszuspielen. Damit sind wir zu schlampig umgegangen“, monierte der Kapitän.
Die Flensburger holten Tor um Tor auf und gingen drei Minuten vor Schluss mit 22:21 in Führung. Zweimal gelang es den Löwen noch zu egalisieren, und nachdem Anders Eggert einen Siebenmeter an die Latte geworfen hatte, bot sich Patrick Groetzki 30 Sekunden vor dem Ende die Chance, doch der Rechtsaußen scheiterte an SG-Keeper Kevin Moeller. Den Gegenangriff beendete Gottfridsson mit dem Siegtor.
Konsterniert wie alle Löwen reagierte Geschäftsführer Lars Lamadé auf das Aus. „Wir haben es wieder nicht geschafft“, stellte der Manager des EHF-Pokalsiegers 2013 ernüchtert fest und befand: „Jetzt ist es eine gute Saison. Hätten wir einen Titel geholt, hätten wir eine hervorragende Saison gespielt.“
Von Reinhard Sogl