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Belohnte Energieleistung

Karlsruhe/Montpellier (bin/ug). Im Verlauf der zweiten Halbzeit wurden die sonst so stimmgewaltigen Fans von Montpellier immer leiser, Fassungslosigkeit machte sich unter den Anhängern des französischen Handballmeisters breit. Dagegen herrschte bei den rund 100 mitgereisten Fans der Rhein-Neckar Löwen ausgelassene Partystimmung. Mit einer Energieleistung machte der badische Bundesligist an der Mittelmeerküste die 27:29-Heimpleite aus dem Hinspiel im Champions-League-Viertelfinale wett und löste so doch noch das Ticket zum Finalturnier am 28. und 29. Mai in Köln.

„Ich bin stolz auf die Jungs. Sie haben sich das Final Four verdient“, kommentierte Manager Thorsten Storm den 35:26-Erfolg. „Das war die beste Abwehrleistung in meiner Amtszeit“, ergänzte Trainer Gudmundur Gudmundsson, nachdem seine Schützlinge im zweiten Spielabschnitt vor 9 000 Zuschauern in der ausverkauften Arena von Montpellier einen tadellosen Auftritt hingelegt hatten.
Allerdings war der Traum vom Turnier in Köln beim Seitenwechsel für die Löwen meilenweit entfernt. Mit 15:17 lagen die Badener zurück und taten sich – wie schon im Hinspiel – im Angriff sehr schwer.

„Wir haben 20 Tore in der zweiten Halbzeit gemacht – damit kann man zufrieden sein“, sagte Gudmundsson. Den Schlüssel zum Weiterkommen sah der Taktikfuchs jedoch in einer Umstellung der Abwehrformation: Gudjon Valur Sigurdsson agierte vorgezogen und störte das Offensivspiel der Franzosen. Zudem steigerte sich Torwart Slawomir Szmal und entschärfte nach der Pause die Hälfte aller Würfe auf seinen Kasten. „Wir haben uns in der Abwehr die nötige Sicherheit geholt – und Kaza hat wirklich sehr gut gehalten“, betonte Gudmundsson. „Das Ergebnis spiegelt aber nicht ganz die Kräfteverhältnisse wider, denn Montpellier hat sich zum Schluss doch etwas aufgegeben“, meinte Uwe Gensheimer, mit zehn Toren bester Werfer der Partie war.

„Das Final Four in Köln ist das größte Handball-Event mit den besten vier Teams der Welt – ich bin froh, dass ich da selbst dabei sein kann“, ergänzte der Nationalspieler, der mit nun 98 Treffern gemeinsam Marko Vujin die Torjägerliste der Königsklasse anführt. Bereits morgen (19.15 Uhr) sind Gensheimer und Co wieder in der Liga gefordert, wenn der HSV Hamburg in der Mannheimer SAP-Arena antritt.

Montpellier HB: N. Karabatic 6, Bojinovic 6/2, Accambray 5, Guigou 5, Salou 3, Kavticnik 1.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer 10/3, Cupic 7, Sesum 6, Tkaczyk 4, Gunnarsson 3, Bielecki 3, Sigurdsson 1, Stefansson 1.

 02.05.2011