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Beutezug mit ruhiger Hand

WETZLAR. Die Rhein-Neckar-Löwen ließen sich am Samstagabend nicht noch einmal von der HSG Wetzlar überraschen. Immerhin hatten die Hausherren in der vergangenen Saison Sigurdsson, Roggisch & Co. eine empfindliche Niederlage beigebracht. Doch dieses Mal imponierten die Löwen mit einer souveränen Leistung und nahmen mit dem 34:26 (17:12)-Sieg wieder Witterung im Kampf um Platz drei der Handball-Bundesliga auf.

Nachdem bei den Löwen zuletzt mit den Ausrutschern gegen Flensburg und in Berlin von Konstanz keine Rede sein konnte, knüpften sie in Wetzlar jedoch nahtlos an ihre gute Vorstellung gegen Düsseldorf an, so dass Löwen-Manager Thorsten Storm nach dem Schlusspfiff beruhigt konstatierte: „Wir sind mit einem unguten Gefühl nach Wetzlar gefahren, weil die HSG immer zu einer Überraschung fähig ist, wie die Siege über Lemgo und Berlin zeigten. Doch wir haben nun zum zweiten Mal hintereinander wirklich gut gespielt und verdient gewonnen.“

Auch wenn die Löwen mit einer 4:1- und 6:2-Führung sehr konzentriert begannen, so richtig abschütteln ließen sich die Wetzlarer nicht. Es bedurfte schon einer starken Torhüterleistung von Slawomir Szmal, um die Gastgeber auf Distanz zu halten. Als binnen zwölf Sekunden in Mraz und Chalkidis zwei Wetzlarer Zeitstrafen erhielten, nutzten die Löwen ihre numerische Überlegenheit und zogen auf 14:11 davon. Hervorragend in der Phase vor der Pause die aggressive Abwehr der Löwen, die der HSG keine Entfaltungsmöglichkeiten gestattete. Beim 16:11 (Bielecki-Treffer trotz Unterzahl) wurde bereits deutlich, dass sich die Lindgren-Schützlinge mit einer konzentrierten Leistung die Punkte sichern wollten. Nur kurzzeitig offenbarte sich bei den Löwen der Schlendrian, als sie nach dem 27:18 (46.) der HSG drei Tore in Folge gestatteten. Prompt sorgte eine Auszeit von Ola Lindgren wieder für die notwendige Konzentration. Der Wetzlarer Kräfteverschleiß machte sich nun immer deutlicher bemerkbar, während die Löwen weiterhin Akzente setzten. So verursachte Michael Müllers Hüftwurf zum 34:25 ein Raunen in der vollbesetzen Arena und auch die Ballpassage zu Uwe Gensheimers-Gegenstoß-Tor erhielt Beifall des objektiven Publikums.

„Wir besaßen heute nicht die Form und Qualität, um die Löwen in Gefahr zu bringen. Wir haben viele freie Chancen liegen gelassen, die einfach genutzt werden müssen, wenn man die Löwen ärgern will‘, erklärte HSG-Coach Michael Roth. Für Trainerkollege Ola Lindgren war es einfacher Weg mit seinen Rhein-Neckar-Löwen, die Partie zu gewinnen, „weil wir konzentriert agierten, aggressiv in der Abwehr standen und auch die Torhüterleistung stimmte‘.

HSG Wetzlar: Nikolai Weber, Krasavac – Valo (5), Salzer (2), Christophersen (6) – Smoler (1), Allendorf (3) – Sebastian Weber (1) – Schmidt (1), Jungwirth (2), Mraz (2), Djordjic (1), Chalkidis, Werum (2)
Rhein-Neckar-Löwen: Szmal, Fritz – Stefansson (2), Gudjonsson, Bielecki (5) – Groetzki (2), Sigurdsson (7) – Myrhol (4) – Roggisch, Harbok (4), Müller (2), Gensheimer (7), Klimovets (1), Manojlovic
Spielfilm: 1:4 (6.), 2:6 (7.), 4:6 (9.), 6:9 (13.), 7:11 (17.), 9:11 (19.), 10:13 (21.), 11:16 (30.), 12:17 (30.), 13:18 (33.), 13:22 (39.), 15:22 (40.), 16:24 (42.), 18:27 (46.), 21:27 (48.), 22:30 (50.), 24:31 (53.), 24:33 (55.), 26:34 (60.) – Zeitstrafen: 4/4 – Siebenmeter: 8/5 – 6/4 – Beste Spieler: Nikolai Weber, Christophersen – Szmal, Sigurdsson, Myrhol, Harbok – Zuschauer: 4220 – Schiedsrichter: Prang/Reichl (Bergheim/Köln).

Von Ulrich Monz

 28.12.2009