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Bitter für Lund und Groetzki (RNZ)

Mannheim. In Hamburg saß er auf der Bank. 60 Minuten lang. Patrick Groetzki war angeschlagen, nicht einsatzfähig im Spitzenspiel zwischen den Rhein-Neckar Löwen und dem HSV Hamburg. Ab und an zuckte er mal, so, als wolle er rein, raus auf die rechte Außenbahn. Tore werfen. Einfach mal wieder wirbeln. Das war am letzten Dienstag. Vier Tage später fehlte er dann ganz. Der Pforzheimer war am Samstag gegen dieTuSN-Lübbecke nicht in der Halle. Er schonte sich, erholte sich vom Vortag, von seiner Meniskus-Operation. Denn das, was Trainer Gudmundur Gudmundsson kürzlich noch befürchtet hatte, trat nun ein: Es gab keine andere Option als den OP-Tisch.

Für Johnny ist es die zweite Knie- Operation in kürzester Zeit. Im November 2011 war’s das linke, nun ist es das rechte. Aber diesmal ist es anders. Schlimmer! Der Nationalspieler wird lange fehlen: „Wir hoffen, dass er bis zum Start der neuen Saison fit ist. Klar ist das derzeit noch nicht“, verrät Thorsten Storm, der Manager der Löwen: „Wobei Patrick ein großer Kämpfer ist.“

Glücklich sah der Nordmann nicht aus, als er das sagte, eher frustriert und niedergeschlagen. Verständlicherweise. Schließlich ist es – wenn man so will – die erste Hiobsbotschaft vor der kommenden Saison, für den Neuanfang. Storm: „Patrick ist künftig unsere klare Nummer eins auf Rechtsaußen, da ist so etwas natürlich ganz bitter.“

Groetzki ist das eine, Börge Lund das andere Sorgenkind. Auch der Norweger kamunters Messer. Bei ihm ist es die Leiste. Spielen wird er in dieser Runde nicht mehr. War die Partie in Hamburg somit seine letzte überhaupt im Löwen-Dress? Schwer zu sagen. Der Familienvater steht zwischen den Stühlen. Storms Standpunkt, sprich der des Vereins, ist klar: „Wir haben ihm gesagt, dass wir nicht mehr mit ihm planen. Unser Trainergespann hat hier andere Vorstellungen. Ich hoffe, das wir eine gute Lösung für alle finden.“

Wie auch immer, die Situation ist nicht einfach für die Gelben. Gerade jetzt, im Saisonendspurt, für den man sich noch viel vorgenommen hat. In der Bundesliga schielt der Löwen-Tross nach wie vor noch auf den vierten Platz, den Champions- League-Platz. Und noch etwas wichtiger: Im EHF-Cup soll der erste Titel der Vereinsgeschichte eingefahren werden. Gudmi, der Nachdenkliche: „Ich hoffe, dass wir im Endspurt nun vom Verletzungspech verschont bleiben.“ So viel zur Gegenwart, auch die Zukunft ist interessant. Nach Informationen dieser Zeitung ist nämlich das passiert, was die RNZ bereits vor ein paar Wochen andeutete: Die Löwen waren in der Liga ASOBAL auf Shoppingtour. Und das lohnte sich: Ein Kreisläufer und ein Halbrechter sollen sich für das badische Handball-Flaggschiff entschieden haben. Storm will sich dazu nicht äußern: „Kein Kommentar.“

Aus gut unterrichteten Quellen ist jedoch zu vernehmen, dass es sich um zwei Handballer handelt, die zum erlauchten Kreis der spanischen Nationalmannschaft zählen. Gemeint sind die Zwillingsbrüder Gedeon und Isaias Guardiola. Gedeon rackert am Kreis und spielt derzeit noch in San Antonio, Isaias fühlt sich im rechten Rückraum am wohlsten und verdient bei Atletico Madrid sein Geld. Beide sind 27 Jahre alt, zwei Meter groß und echte Brocken.

Hört sich doch gut an …

Von Daniel Hund