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Bitteres Ende eines Kraftakts

Kielce/Karlsruhe (eg). Thorsten Storm reiste mit ungutem Gefühl nach Kielce und wurde auf bittere Weise bestätigt. „Das wird für uns sehr schwer“, hatte der Manager der Rhein-Neckar Löwen vor dem Champions-League-Qualifikationsturnier gesagt. Nach zwei spannenden Spielen stand fest, dass die Königsklasse ohne den badischen Handball-Bundesligisten ausgetragen wird. Das Elitefeld komplettiert stattdessen der Turnier-Gastgeber KS Kielce, der im Endspiel die Mannschaft von Trainer Gudmundur Gudmundsson mit 32:30 (27:27, 13:11) Toren nach Verlängerung besiegte. Somit müssen die Rhein-Neckar Löwen, in der Vorsaison noch stolzer Teilnehmer am Final-Four der Champions League, mit dem EHF-Pokal vorliebnehmen. „Der wäre etwas einfacher zu gewinnen“, hatte Storm ebenfalls schon vor den Partien in Polen kommentiert.
Ins Finale waren die Löwen durch einen 36:30(28:28,15:17)-Sieg gegen Dunkerque HB eingezogen. Die Favoritenrolle bürdeten sie sich dadurch allerdings nicht auf, denn die Leistung der Gelb-Schwarzen machte wenig Hoffnung auf ein erfolgreiches Abschneiden gegen KS Kielce, das sich mit 21:19 (11:8) gegen BM Valladolid durchgesetzt hatte. „So schlecht habe ich uns lange nicht gesehen“, urteilte der Manager. Zunächst hatte der französische Pokalsieger Vorteile und lag in der ersten Halbzeit durchweg in Führung. Auch ein Zwischenspurt der Löwen im zweiten Durchgang brachte noch nicht die Wende. Erst in der Verlängerung setzte sich der Bundesligist ab, was allerdings nichts daran änderte, dass Gudmundsson die zu hohe Fehlerquote monierte.
Nicht belohnt wurde die Steigerung am folgenden Tag. Im Tollhaus der „Hala Legionow“ trieben 4 000 Zuschauer ihr Team nach vorne. KS Kielce mit den ehemaligen Löwen-Akteuren Slawomir Szmal, Grzegorz Tkaczyk und Mariusz Jurasik ließ sich vom guten Start des Gegners nicht beirren und hielt mächtig dagegen. Vornehmlich die bereits gegen Dunkerque besten Werfer Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki sorgten im Verbund mit Krzysztof Lijewski dafür, dass der Bundesligist die Begegnung offenhielt. „Wir haben vor einer tollen Kulisse einen großen Fight abgeliefert“, meinte Gensheimer.
In der Verlängerung hatte Kielce aber die etwas größeren Reserven und ließ sich den Zwei-Tore-Vorsprung nicht mehr nehmen. Während die Sieger den Einzug in die Champions League feierten, muss Gudmundssons Mannschaft die Enttäuschung wegstecken. Bereits am Mittwoch (20.15 Uhr) wartet mit dem ersten Bundesliga-Saisonspiel in Großwallstadt die nächste schwierige Aufgabe.