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Bjarte Myrhol an Krebs erkrankt
Heidelberg. Bei den Rhein-Neckar Löwen reißen die schlechten Nachrichten einfach nicht ab. Doch was der Handball-Bundesligist gestern bekannt gegeben hat, ist mehr als nur eine schlechte Nachricht, es ist erschütternd: Bei Bjarte Myrhol, dem sympathischen, bodenständigen Kreisläufer der Badener, ist ein Hodentumor diagnostiziert worden. Der Norweger wurde mittlerweile bereits erfolgreich operiert und ist optimistisch: „Natürlich war es am Anfang ein Schock. Aber nun bin ich ganz ruhig. Ich weiß, dass ich sehr gute Chancen habe, wieder ganz gesund zu werden“, erklärt er. Myrhol startet nun die medikamentöse Nachbehandlung. Außerdem stehen laut Dr. Ulrich Steinhauser, der die Gelbhemden als Internist betreut, vermutlich „noch zwei Zyklen Chemotherapie“ an.
Auf der Platte stand Myrhol schon länger nicht mehr: Rücken-Probleme machen ihm seit Monaten zu schaffen. Eine Bandscheiben-Operation war unumgänglich. Und nun das! Löwen-Manager Thorsten Storm: „Das ist für alle von uns ein großer Schock. Jetzt geht es nicht um den Sport, sondern ausschließlich um Bjartes Gesundheit.“ Und weiter: „Er nimmt seinen persönlichen Kampf sehr positiv an. Zudem ist er froh, dass es jetzt öffentlich bekannt ist und er die Therapie beginnen kann.“
So schlimm die Sache mit Myrhol auch ist, für die Löwen ergeben sich daraus weitere Probleme. Denn nun müssen sie reagieren, sich nach einem Ersatz umschauen. Nach einem, der Robert Gunnarsson die nötige Entlastung bringt. Storm sagt: „Generell sind wir auf sportlicher Seite mit den Ausfällen von Ivan Cupic, Goran Stojanovic und auch Bjarte Myrhol sehr geschwächt. Wir können dasTeamund die Mannschaft da nicht im Regen stehen lassen.“ Aber auch: „Es wird keine Schnellschüsse geben. Außerdem müssen wir auch unser Budget, das keine großen Neuverpflichtungen zu lässt, im Auge behalten.“
Wie auch immer, wer Myrhol kennt, der weiß: Er wird alles geben, um so schnell als möglich wieder aufs Feld zurückzukehren. Genau das unterstreicht der 29-Jährige auch: „Zunächst steht die Gesundheit im Vordergrund, aber dann wieder der Handball“, betont er. Die Löwen werden ihm beistehen – so oder so. Und das tun sie schon: „Ich kann mir wirklich keine bessere Unterstützung und Hilfestellung vorstellen als die, die ich bei den Löwen bislang erfahren habe.“
Von Daniel Hund