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Blickpunkt Königsklasse

Löwen am Dienstagabend beim HSV Hamburg

Die Terminhatz geht weiter. Kaum ist das olympische Qualifikationsturnier fertig gespielt, steht in der Handball-Bundesliga der nächste Hammer an. Für die Rhein-Neckar Löwen steht dabei nicht irgendein Spiel auf dem Programm, sondern eines, das richtungsweisenden Charakter haben kann: Am Dienstagabend (19:15 Uhr) geht es beim amtierenden Meister HSV Hamburg um die die direkte Champions-League-Qualifikation.

Die aktuelle psychische Verfassung spielt den Gelbhemden in die Karten, denn das Team von Trainer Guðmundur Guðmundsson – der sich mit Island gerade für London 2012 qualifiziert hat – hat zwölf seiner letzten 13 Partien gewonnen. Die kriselnden Hamburger hingegen hinken ihren eigenen Erwartungen deutlich hinterher, gewannen nur drei ihrer letzten acht Begegnungen und bezogen zuletzt in Magdeburg eine klare Schlappe. Auch aus der Königsklasse ist der aller Wahrscheinlichkeit nach bald entthronte deutsche Meister bereits ausgeschieden. Das Moment spricht also für die Löwen, die Statistik aber eher für den HSV, denn die Sieben des Trainergespanns Jens Häusler und Martin Schwalb hat bislang alle 13 Bundesliga-Heimspiele gewonnen und gegen die Rhein-Neckar Löwen noch nie zu Hause verloren. Besonders schmerzlich ist das 31:32 aus der Vorsaison in Erinnerung, als die Gelbhemden fast ausschließlich in Führung lagen und auf der Ziellinie abgefangen wurden.

„Wir haben eine gute Ausgangsposition, sind im Moment sehr gut drauf und spielen guten Handball“, sagt Löwen-Rückraumspieler Krzysztof Lijewski. „Daher denke ich auch, dass wir gute Chancen haben, den HSV zu schlagen“, fügt der Mann hinzu, der in der vergangenen Saison noch in Hamburg unter Vertrag stand. Gemeinsam mit Karol Bielecki ist Lijewski der einzige Löwe, der mit einem Negativerlebnis von der Bundesliga-Pause zurückgehrt. Während die deutschen Nationalspieler starke Leistungen in den Tests gegen Polen und Dänemark abgerufen haben, haben sich Ivan Čupić (Kroatien), Róbert Gunnarsson (Island) und Žarko Šešum (Serbien) für das olympische Handballturnier qualifiziert.

Die Löwen, die mit einem Sieg nach Pluspunkten gleichziehen würden, wollen aber nicht nur die letzte Bundesliga-Bastion einnehmen, die ihnen noch fehlt, sondern sich auch für das äußerst unglückliche Aus im DHB-Pokal revanchieren, als sie sich Mitte Dezember verletzungsgeschwächt erst nach Verlängerung geschlagen geben mussten. Am Dienstag müssen nun die Hamburger auf einige Stammkräfte verzichten: Neben dem Langzeit-Ausfall Oscar Carlén fehlen dem Duo Schwalb/Häusler auch Torwart Johannes Bitter, der sich vor wenigen Tagen einen Kreuzbandriss zugezogen hat, sowie Stefan Schröder mit einer Bänderdehnung im Fuß.