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Charaktertest gegen Großwallstadt (MM)

Mannheim. Die Schlappe von Berlin wirkt noch nach und so richtig Gelegenheit, eine passende Antwort zu geben, hatten die Rhein-Neckar Löwen seit dem bitteren 28:35 in der Hauptstadt bislang nicht. Zwar setzten sich die Badener am Samstag in der dritten Runde des EHF-Pokals auch im Rückspiel bei den OCI Lions souverän durch, der härtere Prüfstein wartet aber erst am Mittwoch (20.15 Uhr) auf die Löwen, wenn der TV Großwallstadt zum Rückrundenauftakt in die SAP Arena kommt.

Dennoch sieht Trainer Gudmundur Gudmundsson sein Team nach einer intensiven Aussprache zumindest auf dem richtigen Weg. „In den Niederlanden habe ich eine Mannschaft mit Spielfreude und der entsprechenden Körpersprache gesehen“, berichtet der Isländer vom 38:27 in Geleen – auch wenn der Bundesligist den Vorsprung in der zweiten Halbzeit dann nicht mehr wesentlich ausbauen konnte.

„Wo wir stehen, werden wir sowieso erst gegen Großwallstadt sehen“, ist Gudmundsson gespannt auf die bereits dritte Partie gegen die Mainfranken in dieser Saison. Zum Saisonstart gab es ein enges 27:24, im September überrannten die Badener den TVG dann mit 34:22 im Pokal. Für die dritte Auflage erwartet der Löwen-Coach nun mehr Liga-Spannung als Pokal-Durchmarsch.

Linkshänder Michael Müller, der beim jüngsten Aufeinandertreffen mit neun Treffern gegen seinen Ex-Klub glänzte, sieht es ähnlich. „Damals war mit Sverre Jakobsson Großwallstadts bester Abwehrspieler nicht dabei und auch Steffen Weinhold angeschlagen“, erwartet Müller eine harte Auseinandersetzung. „Der TVG lebt vom Kampf und der Abwehr. Da dürfen wir sie nicht zu Gegenstößen einladen“, setzt der Nationalspieler auf Durchschlagskraft aus dem Rückraum, um die Mainfranken an die Neun-Meter-Linie zu locken. „Dann bekommen wir auch Räume am Kreis und über Außen.“

Wetzlar zeigt Interesse an Müller

Müller selbst will hier natürlich seinen Teil beitragen, in der nächsten Saison könnte der 27-Jährige dagegen mit seinem Zwillingsbruder Philip bei der HSG Wetzlar am Ball sein. „Ja, es gibt ein Angebot“, bestätigt Müller das Interesse der Hessen. „Aber noch ist nichts konkret. Ich höre mir im Moment vieles an“, sagt der Linkshänder, dessen Vertrag im Sommer ausläuft.

Und vom rechten Flügel gibt es gleich weitere Neuigkeiten: Patrick Groetzki steht vor einem baldigen Comeback nach seiner Meniskus-OP. „Der Heilungsprozess bei Patrick ist optimal verlaufen, vielleicht klappt es schon nächste Woche mit einem Einsatz“, hofft Trainer Gudmundsson auf eine weitere Alternative im Löwen-Kader, der sich am Mittwochabend beweisen will. „Wir wollen und müssen aus unserem Loch herauskommen“, bringt es Kreisläufer Bjarte Myrhol unmissverständlich auf den Punkt.

Von Thorsten Hof