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Comeback gegen Coburg?

Albin Lagergren könnte im Löwen-Duell mit dem HSC 2000 am Sonntag wieder im Kader stehen und mit seinen Kameraden versuchen, nach dem späten, aber heftigen Untergang in Kiel die Trendwende zu schaffen

Albin Lagergren fehlte den Löwen zuletzt sehr.

Dass man als Rhein-Neckar Löwe Weihnachten lieber ohne eine Kiel-Klatsche feiert, versteht sich von selbst. Nun lassen sich die Ereignisse vom 23. Dezember in der Wunderino Arena nicht mehr rückgängig machen, und hoffentlich waren wenigstens Weihnachtsmann und Christkind am Abend danach allerorten versöhnlicher gestimmt als der THW. Der nahm die Löwen-Spieler in den letzten 20 Minuten des Top-Duells am 15. Spieltag der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga nach allen Regeln der Kunst auseinander, am Ende stand ein bitteres 23:32 auf der Anzeigetafel. Entsprechend steht für den Jahresabschluss am Sonntag, 27. Dezember, um 17 Uhr nur eines auf der Löwen-Wunschliste: ein Heimsieg!

Die aktuellen Qualitäts- und Gefühlsunterschiede werden nicht zuletzt vom Restprogramm der Löwen und Zebras in diesem Jahr unterstrichen. Während sich der THW auf das Final Four in der Champions League vorbereitet – das Final-Turnier der Abbruch-Saison 2019/20 wird am 28. und 29. Dezember in Köln nachgeholt –, stimmen sich die Löwen in den nächsten beiden Tagen auf das Duell gegen Aufsteiger und Liga-Schlusslicht HSC 2000 Coburg ein. Am Freitagabend sowie am Samstagvormittag bittet Trainer Martin Schwalb zu Trainingseinheiten ins Kronauer Sportzentrum. Ausschließlich den Blick nach vorne wenden kann er nach den Ereignissen von Kiel aber noch nicht.

„Mit Ansätzen allein kann man in Kiel nicht bestehen“

Andreas Palicka und Martin Schwalb im Gespräch.

„Wir sind lange im Spiel, obwohl wir nicht gerade unseren besten Tag haben, können in der 41. Minute mit einer guten Chance den Anschlusstreffer zum 20:19 machen – und verlieren dann völlig den Faden. Das ärgert mich“, so das Fazit des Löwen-Coaches, dessen Analyse dann deutlich tiefer geht. „Wie auch immer: So deutlich und auf diese Art und Weise darfst du in Kiel nicht verlieren. Natürlich war es auch die individuelle Qualität des THW. Gegen Topteams sieht man eben am deutlichsten, wo es in der eigenen Mannschaft fehlt.“ Und es fehlt eben an vielen Stellen – allen voran im Positionsangriff. „Wenn man gegen solche Brocken spielt, bekommt man seine Grenzen aufgezeigt. Bei uns geht es leider oft über Ansätze nicht hinaus. Und mit Ansätzen allein kann man in Kiel nicht bestehen.“

Kiel ist das eine. Coburg das andere. „Da müssen wir die zwei Punkte holen – und fertig“, gibt Schwalbe vor, ohne den Gegner unterschätzen zu wollen: „Ich habe mir den Sieg von Coburg in Melsungen angeschaut, und zwar das komplette Spiel. Die können was, haben viele gestandene Leute.“ Unter anderem mit Drasko Nenadic bilden die Franken einen soliden Abwehrblock, Konstantin Poltrum dahinter gehört zu den Torwart-Entdeckungen der bisherigen Saison. „Dazu haben sie mit Pouya einen Spielmacher, der viel ins Eins-gegen-eins geht, mit Florian Billek einen starken Mann auf rechts außen“, sagt der RNL-Trainer anerkennend und weiß: Im Vorbeigehen wird man diese Coburger genauso wenig schlagen wie jede andere Mannschaft in der Handball-Bundesliga.

Coburg spielt einen ordentlichen Dezember

In Coburg ein Leader: Florian Billek.

Zwar steht der amtierende Zweitliga-Meister mit 3:25 Punkten auf dem letzten Platz und damit vier Zähler hinter dem ersten Nicht-Abstiegsrang. Doch die jüngsten Ergebnisse haben gezeigt: Langsam, aber sicher ist der HSC 2000 angekommen in der stärksten Liga der Welt. Der Dezember macht Hoffnung aus Coburg-Sicht. Auf das ordentliche 24:28 beim BHC folgte der sensationelle 32:27-Erfolg in Melsungen. Nach dem 21:29 gegen Göppingen und dem schwächsten Dezember-Auftritt war man in Essen (27:29) und zuhause gegen die Eulen Ludwigshafen (23:23) nahe dran an deutlich mehr als nur dem einen Punkt, der es am Ende wurde. In Mannheim werden die Coburger ganz sicher keine Punkte erwarten, frei aufspielen können. Die Frage ist: Wie viel davon lassen die Löwen zu?

Im besten Fall so gut wie nichts. Ein überzeugender Sieg mit einer ansehnlichen Leistung – das wünschen sich nicht nur Martin Schwalb und seine Jungs, sondern auch alle Löwen-Fans und -Partner zum Jahresabschluss. Gefeiert wird dies wie gewohnt mit der Löwen Geister Show präsentiert von ADMIRALBET. Die Sonderausgabe zum letzten Spiel in 2020 beginnt um 15.30 Uhr und damit sogar 90 Minuten vor Spielstart. Die Partie Löwen gegen Coburg kann in der Show mit dem zugeschalteten RPR1. FanRadio verfolgt werden, auf den Digital-Kanälen der Löwen im Ticker oder bei HBL-Medienpartner Sky.

Personell begleitet die Löwen die Hoffnung, dass Albin Lagergren kurz vor der Winterpause sein Comeback feiert. Nikolas Katsigiannis laboriert immer noch an einer schmerzhaften Wadenverletzung. Für ihn könnte Youngster David Späth wieder in den Kader rücken.