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Cupic vor Comeback (BNN)

Kronau/Östringen. Mit schlechten Nachrichten hat Gudmundur Gudmundsson umzugehen gelernt. Den Trainer der Rhein-Neckar Löwen hatte am Freitag während des Supercups eine weitere personelle Hiobsbotschaft erreicht – die vierte in dieser Saison. Der zuletzt überragende Patrick Groetzki hat sich bei der Nationalmannschaft einen Meniskusriss im linken Knie zugezogen und wird dem badischen Handball-Bundesligisten deshalb wohl bis zu sechs Wochen nicht zur Verfügung stehen. Der gebürtige Pforzheimer wird heute operiert. „Das ist ein Riesen-Verlust“, betont Gudmundsson und fügt an: „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir in dieser Saison schon einmal ein Spiel mit unserem kompletten Kader bestritten haben – auch nicht in der Vorbereitung.“

Ende Juli, kurz nach dem Beginn der Vorbe-reitung, hatte sich Ivan Cupic (Foto: GES) im Trainingslager eine Schulterverletzung zugezogen, die operiert werden musste – fortan war Groetzki der Alleinunterhalter auf Rechtsaußen. Wenige Tage später wurde die Krebs-Erkrankung von Kreisläufer Bjarte Myrhol festgestellt – der Norweger feierte erst vor zwei Wochen sein Comeback. Zudem verpasste Goran Stojanovic, die neue Nummer eins, wegen einer Bandscheiben-Operation, der er sich im Frühjahr unterzogen hatte, einen Großteil der Vorbereitung. Am vierten Spieltag zog sich dann Krzysztof Lijewski einen Muskelfaserriss zu, der den Neuzugang ebenfalls einige Partien außer Gefecht setzte. Und nun hat es Groetzki erwischt, der in den letzt fünf Pflichtspielen 30 Treffer für die Löwen erzielt hat.

„Gott sei Dank ist Ivan Cupic auf einem guten Weg. Ich gehe davon aus, dass er am 19. November spielen kann“, sagt Gudmundsson, dessen Auswahl in knapp zwei Wochen in der Liga beim TuS N-Lübbecke gefordert ist – in Ostwestfalen soll Cupic sein Comeback feiern. Allerdings hat der Trainer einen Plan B parat, sollte der Kroate nicht rechtzeitig fit werden. Michael Müller, eigentlich gelernter Halbrechter, sei auch eine Option für Rechtsaußen. „Aber auch Niklas Ruß könnte diese Aufgabe lösen – auch wenn er Rechtshänder ist“, meint Gudmundsson. Außerdem stünde dem Löwen-Coach in Pascal Durak, der im Pokal bereits zu einem Kurzeinsatz kam, aus dem Oberliga-Team der SG Kronau/Östringen ein „echter“ Rechtsaußen als weitere personelle Möglichkeit zur Verfügung.

Von Christof Bindschädel