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Rauschendes Handball-Fest zum Saisonstart

Rhein-Neckar Löwen feiern am Samstagabend mit über 4000 Fans einen in allen Belangen beeindruckenden Auftaktsieg in die HBL-Saison 2022/23

Rauschendes Handball-Fest zum Saisonstart. Löwen feiern mit über 4000 Fans einen  beeindruckenden Auftaktsieg in die HBL-Saison 2022/23.
Löwen-Kapitän Patrick Groetzki bejubelt einen Treffer.

Rauschendes Handball-Fest zum Saisonstart: Die Rhein-Neckar Löwen feiern am Samstagabend mit über 4000 Fans einen in allen Belangen beeindruckenden Auftaktsieg in die HBL-Saison 2022/23. Gegen die MT Melsungen mit einem hochgehandelten Kader zeigen die Jungs von Cheftrainer Sebastian Hinze eine tadellose Leistung und gewinnen hochverdient 36:25 (18:11).

Vom Start weg sind die Löwen heiß. Saisontor Nummer eins gebührt Neuzugang Halil Jaganjac (1:0, 12.). Und nicht nur das. Der 2-Meter-Mann drückt dem Löwen-Spiel seinen Stempel auf. Vorne wie hinten. Am Ende von Halbzeit eins steht der kroatische Nationalspieler bei fünf Treffern, zwei Vorlagen, einem Block und – Pi mal Daumen – zwei Dutzend abgelaufener MT-Vorstöße. Das Jaganjac-Upgrade macht sich bemerkbar, genauso wie das von Juri Knorr. Der Spielmacher bestimmt den Löwen-Rhythmus, trifft dreimal selbst und setzt seine Nebenleute stark in Szene. Und dann ist da noch Mikael Appelgren.

Der Löwen-Torwart vernagelt von Beginn an seine Bude. Neun Paraden sammelt der Schwede bis zum Pausenpfiff. Mit superstarkem Stellungsspiel entnervt er die Melsunger Schützen schon früh in der Partie und ermöglicht es seinen Vorderleuten, konstant und am Ende der ersten 30 Minuten deutlich davonzuziehen. Ab dem 6:5 (13.) lassen die Löwen sieben Minuten gar keinen Treffer mehr zu, bauen die Führung auf 11:5 aus (17.). Unmittelbar vor der Schlusssirene stellt Olle Forsell Schefvert auf 18:11, und so gehen die hungrigen Löwen mit einer Sieben-Tore-Führung in die Kabine. Es ist das erwartete Handball-Spektakel – mit unerwartet klaren Vorteilen für die RNL.

Grundstein für rauschendes Handball-Fest zum Saisonstart liegt in der Abwehr

Rauschendes Handball-Fest zum Saisonstart. Löwen feiern mit über 4000 Fans einen  beeindruckenden Auftaktsieg in die HBL-Saison 2022/23.
Rühren Löwen-Beton an: Halil Jaganjac (r) und Olle Forsell Schefvert.

Grundstein für diese fantastische erste Halbzeit ist die Abwehr. Melsungen bekommt keinen leichten Abschluss, muss immer wieder anlaufen und findet keine Lücke. Weder auf den Halbpositionen noch in der Zentrale. Und schon gar nicht auf außen. Die Löwen verschieben wie die Weltmeister. Und haben zur Not noch einen Apfel in Bestform. Offensiv fliegt der Ball unfassbar schnell, geschmeidig und sicher durch die gelben Reihen. Es findet sich immer einer, der frei ist, und einer, der das sieht. So macht Handball Spaß!

Durchgang zwei eröffnet Julius Kühn mit seinem ersten Tor (18:12, 31.). Jaganjac antwortet dreifach: Mit dem 19:12, einem Steal und dem 20:12 (32.). Was für ein Bundesliga-Debüt! Jannik Kohlbacher zieht ein Stürmerfoul gegen Kai Häfner, auf der Gegenseite bekommt Gleb Kalarash zwei Minuten wegen einer Unsportlichkeit: Läuft bei den Löwen, und so gar nicht bei den Hessen (36.). Patrick Groetzki, der neue Löwen-Kapitän, tunnelt Adam Morawski, markiert mit seinem vierten Treffer das 22:13 (36.).

Eine erste schwächere Phase der Gelben sowie eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Uwe Gensheimer nutzt Melsungen, um leicht zu verkürzen (24:19, 42.). Sebastian Hinze drückt den Auszeit-Knopf. Der neue Löwen-Trainer bringt Joel Birlehm ins Tor, wo der zunächst so starke Apfel keine Hand mehr an einen Ball bekommen hat. Wichtig, dass Benjamin Helander wieder trifft (25:19) und Forsell Schefvert per Steal den nächsten Gegenstoß einleitet. Allerdings kommt Gensheimer mit seinem Siebenmeter nicht am starken Morawski vorbei.

Rauschendes Handball-Fest zum Saisonstart macht so viel Lust auf mehr

Rauschendes Handball-Fest zum Saisonstart. Löwen feiern mit über 4000 Fans einen  beeindruckenden Auftaktsieg in die HBL-Saison 2022/23.
Flugstudie: Mikael Appelgren pariert gegen André Gomes.

Besser macht es Groetzki nach dem nächsten Ballgewinn (26:19, 44.). Albin Lagergren mit seinem dritten Streich stellt den Vorsprung wieder auf beruhigende acht Tore (27:19, 45.). Jetzt nehmen die Gäste ihre zweite Auszeit. Rogério Moraes liefert weiter, macht mit seinem siebten Treffer das 27:20 (46.). Birlehm schnappt, Helander fängt den Steilpass: 29:20 (47.)! Die Löwen liefern Spektakel pur zum Saisonstart! Birlehm schnappt wieder zu, Philipp Ahouansou geht in die Lücke: 30:20 (48.). Stark, wie schnell der Ball weiter von Löwen-Hand zu Löwen-Hand zischt. Beeindruckend, dass dies direkt im ersten Spiel der Saison so flüssig und beinahe fehlerlos gelingt.

Zumal das auf der anderen Seite ganz anders aussieht. Die vielen Neuen im MT-Rückraum haben erhebliche Abstimmungsprobleme. Das wirkt stets bemüht, aber selten wirklich eingespielt. Ganz anders die Löwen, bei denen Groetzki auch den sechsten Versuch eiskalt unterbringt (32:21, 50.). Mittlerweile ist die Partie entschieden, feiern die Fans einen rauschenden Handball-Abend mit den Rhein-Neckar Löwen in der SAP Arena. Das macht so viel Lust auf mehr!

Rhein-Neckar Löwen – MT Melsungen 36:25 (18:11)

Löwen: Appelgren (1.-42., 9 Paraden), Birlehm (ab 42., 6 Paraden) – Gensheimer (3/2), Kirkeløkke, Timmermeister, Knorr (6/1), Helander (1), Ahouansou (2), Lagergren (3), Groetzki (6), Forsell Schefvert (3), Michalski (1), Horžen, Gislason, Jaganjac (7), Kohlbacher (3)

Melsungen: Simic (1.-30., 5 Paraden), Morawski (ab 31., 8 Paraden) – Kühn (2), Malasinskas (1), Casado (5/2), Ignatow (2), Moraes (7), Beekmann, Arnarsson (1), Gomes (1), Kalarash, Häfner (1), Fuchs, Martinovic (3/1), Mandic (3), Drosten

Trainer: Sebastian Hinze – Roberto Garcia Parrondo

Schiedsrichter: Ramesh & Suresh Thiyagarajah

Zuschauer: 4166

Siebenmeter: 3/5 – 3/4

Vergebene / gehaltene Siebenmeter: Gensheimer scheitert an Simic (10.) und an Morawski (43.) – Martinovic scheitert an Birlehm (49.)

Strafminuten: Groetzki (2), Forsell Schefvert (2), Kohlbacher (2), Gensheimer (2), Gislason (2) – Kühn (2), Martinovic (2)

Spielfilm: 2:0, 3:1, 4:2, 6:5, 11:5, 12:6, 14:7, 15:10, 18:11 (HZ), 21:13, 23:14, 24:16, 24:19, 27:19, 27:20, 31:20, 31:21, 32:21, 35:23, 36:25 (EN)