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Das etwas andere Heimspiel

Deutschland trifft am 1. November in Mannheim auf Montenegro

Für Goran Stojanovic ist es ein besonderes Handballspiel. Obwohl der Torhüter der Rhein-Neckar Löwen nicht zwischen den Pfosten stehen, sondern auf der Tribüne der Mannheimer SAP Arena Platz nehmen wird.  Eine ungewohnte Perspektive für den Montenegriner, der im Januar 2010 sein letztes Länderspiel für sein Heimatland absolviert hat und ansonsten als Keeper der Badener eher auf der Platte im Mannheimer Ufo zu finden ist. Am 1. November (19 Uhr) startet Deutschland gegen Montenegro in die EM-Qualifikation. Und Stojanovic wird die Partie mit gemischten Gefühlen verfolgen. „Ich wünsche meinen Mannschaftskollegen Oliver Roggisch und Uwe Gensheimer ein gutes Spiel, aber ich hoffe, dass Montenegro am Ende gewinnt“, sagt der 34-Jährige, der die größten Stärken seiner Auswahl in einer offensiven Deckungsvariante, vor allem aber in ihrem unbändigem Kampfgeist sieht. „Das Team hat einen großen Willen, einen tollen Charakter, es fightet um jeden Ball und gibt immer 100 Prozent. Trotzdem geht Montenegro sicherlich nicht als Favorit in dieses Duell. Alles andere als ein Sieg der DHB-Auswahl wäre eine Überraschung.“ Dass die Montenegriner aber genau für eine solche gut sind, verfolgte Stojanovic Mitte Juni in Podgorica – ebenfalls als Tribünengast. Damals schlug der Außenseiter vom Balkan den olympischen Silbermedaillengewinner aus Schweden mit 20:18 und fährt nun anstatt der großen Handball-Nation aus Skandinavien zur Weltmeisterschaft 2013 nach Spanien. „Das hätte wirklich keiner geglaubt, damit haben sich die Montenegriner selbst überrascht“, sagt Stojanovic über den bislang größten Erfolg für Montenegros Handball-Männer.

Das deutsche Team ist also gewarnt. Bundestrainer Martin Heuberger: „Montenegro ist körperlich sehr präsent und wurfstark. Ich erwarte einen heißen Tanz.“

Als Kapitän wird Oliver Roggisch die Mannschaft anführen, Heuberger hat sich endgültig auf den 34-jährigen Abwehrspezialisten der Löwen festgelegt. Roggisch: „Gegen solch eine offensive Abwehr tun wir uns immer schwer, denn das kennen wir kaum aus dem Liga-Alltag. Aber auch darauf werden wir eine Antwort finden.“ Und das im eigenen Wohnzimmer. „Jedes Spiel mit der Nationalmannschaft ist eine große Ehre. Natürlich ist es jetzt in der SAP Arena ein richtiges Heimspiel für Uwe Gensheimer und  mich. Die Anfahrtswege sind kurz und man kennt halt jede Ecke der Halle. Die Fans in dieser tollen Arena sind absolut handballbegeistert und durch unsere jüngsten Erfolge mit den Löwen hoch motiviert für eine tolle Stimmung zu sorgen“, sagt Roggisch und  Gensheimer unterstreicht: „Ein Länderspiel in unserer SAP Arena ist wirklich etwas ganz Besonderes.“ Darauf muss Patrick Groetzki leider verzichten, der 23-jährige Linkshänder muss sein Comeback in der Nationalmannschaft verschieben. „Ich brauche noch Zeit, kann ja auch bei den Spielen im Verein bei weitem noch nicht Vollgas geben“, begründet der Rechtsaußen seine Absage, der zuletzt ein knappes halbes Jahr wegen einer Knieverletzung (Meniskus/Knorpel) pausieren musste und erst seit gut drei Wochen wieder zum Löwenkader gehört.

Auf dem Weg zur Euro 2014 trifft die DHB-Auswahl am 4. November auf Israel und im April auf Tschechien. Nur die ersten beiden Teams sowie der punktbeste Dritte aller Gruppen qualifizieren sich für die Endrunde in Dänemark. „Für uns sind die beiden Spiele gegen Montenegro und Israel richtungsweisend“, sagt Heuberger „wir wollen beide Partien gewinnen, um auch weiteres Selbstbewusstsein für die dann anstehende Weltmeisterschaft aufzubauen.“ Diese wird vom 11. bis zum 27. Januar in Spanien ausgetragen. Dann wird auch Montenegro zu den deutschen Vorrunden-Gegnern zählen.

Karten für das EM-Qualifikationsspiel zwischen Deutschland und Montenegro am 1. November in Mannheim gibt’s im Ticketshop der SAP Arena, unter www.saparena.de, der Ticket-Hotline 0621-18190-333 sowie bei allen bekannten Vorverkaufsstellen.