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Das Finale im Visier
EHF-Pokal: Am Samstag Halbfinal-Hinspiel gegen Göppingen in der SAP Arena
Die Löwen sind noch einen Schritt von ihrem zweiten Europapokalfinale nach 2008 entfernt. Am Samstagabend (19:30 Uhr, SAP Arena) will sich das Team von Trainer Guðmundur Guðmundsson im Halbfinal-Hinspiel gegen Frisch Auf Göppingen eine gute Ausgangsbasis für das Rückspiel am kommenden Freitag in der EWS Arena verschaffen.
In der Bundesliga haben die Badener beiden Partien für sich entscheiden können. Das ist zwar gut für die Psyche, aber keine Garantie fürs Weiterkommen. „Wir fangen bei null an“, weiß auch Löwen-Manager Thorsten Storm, der im Landes-Derby zwei enge Spiele erwartet und dabei auf den achten Mann hofft. „Göppingen ist immerhin Titelverteidiger und will genauso das Endspiel erreichen wie wir auch.“ Guðmundsson muss bekanntermaßen auf Patrick Groetzki und Børge Lund verzichten, die bis zum Saisonende ausfallen und auch bei einem eventuellen Finale gegen den Sieger des Duells SC Magdeburg gegen Dunkerque HBGL (Frankreich) zuschauen müssten.
Pessimisten werden an den 29. Dezember 2010 denken. An diesem Mittwoch kamen die Rhein-Neckar Löwen in der EWS Halle böse unter die Räder. Obwohl es am Ende „nur“ 31:35 hieß, waren Gensheimer und Co. an diesem Abend chancenlos und lagen bereits zur Pause aussichtlos mit 13:21 zurück. Die Optimisten blicken aber eher auf die insgesamt äußert positive Bilanz, denn in den acht Begegnungen zuvor blieben die Gelbhemden gegen Göppingen ungeschlagen, dazwischen liegt noch ein DHB-Pokal-Erfolg und auch in der aktuellen Spielzeit gingen beide Partien an die Löwen. Kein Grund zur Panik also, zumal das Team von Trainer Velimir Petković zuletzt eher mäßige Leistungen abrief.
Immerhin ist Frisch Auf Titelverteidiger im EHF-Pokal und mit Sicherheit nicht im Vorbeigehen zu besiegen. Doch der Weggang von Nationalspieler Lars Kaufmann zur SG Flensburg-Handewitt wog schwerer, als die Verantwortlichen zunächst glauben mochten. In der Bundesliga rutschte der neunfache deutsche Meister (zuletzt 1972) frühzeitig ins Mittelfeld ab, bis vor wenigen Tagen war Göppingen das einzige Team, das gegen Aufsteiger Eintracht Hildesheim Federn lassen musste. Und auch im DHB-Pokal blamierten sich die Grün-Weißen beim Zweitligisten TV 1893 Neuhausen, als sie nach Verlängerung mit 30:32 unterlagen.
Der Tabellenachte führt derzeit die elf Bundesligisten an, die eine negative Bilanz vorzuweisen haben, und liegt somit weit hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Selbst im EHF-Pokal tat sich der Titelverteidiger schwer, im Viertelfinalrückspiel gegen Dinamo Minsk musste er sogar einen Vier-Tore-Rückstand aufholen.
„Die Hölle Süd muss brennen und sie wird brennen“, verbreitet die Göppinger Marketing-Abteilung bereits mehrere Tage vor dem Rückspiel in der EWS Arena euphorische Stimmung. Umso wichtiger wird es für die Löwen sein, am Samstag vorzulegen und sich ein kleines Polster aufzubauen.
Ein Grund für die schwankenden Leistungen der Grün-Weißen ist neben Kaufmanns Abgang der verletzungsbedingte Ausfall von Ex-Löwe Michael Haaß. Der Leistungsträger verletzte sich im EM-Spiel der DHB-Auswahl Ende Januar gegen Polen am Sprunggelenk, als er mit dem Löwen Krzysztof Lijewski unglücklich zusammenrasselte. Zwar wurde der Nationalspieler sofort erfolgreich operiert, eine Rückkehr auf die Platte erscheint in dieser Saison jedoch nicht realistisch. Ein weiteres Motiv für den enttäuschenden achten Rang sind die Formtiefs eigentlicher Konstanten wie Rückraumspieler Michael Thiede, der nicht richtig in Schwung kommt, oder Rechtsaußen Christian Schöne, Neuzugang Felix Lobedank (Balingen) blieb zudem bislang hinter den Erwartungen zurück. Zu allem Überfluss gesellten sich zuletzt auch noch Spielmacher Tim Kneule und der tschechische Rückraumspieler Pavel Horák, mit 4,5 Treffern pro Partie bester Schütze Frisch Aufs aus dem Feld, zu den Verletzten. Horák musste beim Auswärtssieg in Balingen (31:27) mit Schmerzen im rechten Knie nach 23 Minuten passen.
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