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Das Geheimnis ist gelüftet

Heidelberg. (dh) Gestern um 12 Uhr ging sie raus, die Pressemitteilung, von der nicht nur Handball-Experten wussten, dass sie irgendwann fällig ist: Ivan Cupic (Gorenje Velenje), der trickreiche Kroate, der Rechtsaußen mit dem großen Wurfrepertoire, ist ab der kommenden Saison ein Rhein-Neckar Löwe (Vertrag bis 2013). Dass der 23-Jährige bei den Gelbhemden seit Monaten einen Vorvertrag besessen hatte, verkündete die RNZ bereits Ende letzten Jahres exklusiv. Löwen-Manager Thorsten Storm freut sich auf den neuen Flügelflitzer: „Das ist ein Super-Typ, der gerade auf internationaler Ebene schon über sehr viel Erfahrung verfügt. Er war der Wunschspieler unseres Trainers Ola Lindgren.“

Mit der Verpflichtung von Ivan Cupic ist nun zudem auch klar, dass Thomas Bruhn im Sommer wieder nach Dänemark zurückkehren wird.Wer nun meint, Cupic wäre gewissermaßen eine Entscheidung gegen Patrick Groetzki, der irrt sich. Storm: „Kein Spieler kann eine ganze Saison durchspielen, das ist zu viel. Sowohl Patrick als auch Ivan zählen zu den besten Rechtsaußen der Welt. Das passt für eine Zukunft mit vielen Spielen und einer enormen Belastung sowie zu unseren sportlichen Ambitionen.“ In Sachen Spielanteile werden die Löwen wohl ein ähnliches Prinzip anstreben, wie auf der anderen Seite, wo sich Uwe Gensheimer und Gudjon Valur Sigurdsson die Einsatzzeiten teilen. Ein Schachzug, der „Gensel“ offenbar sehr gut bekommt.

Lindgren schwärmt in den höchsten Tönen von seinem zukünftigen Wirbelwind: „Ich freue mich, mit so einem Spieler zusammen arbeiten zu dürfen. Ivan passt gut in unser Konzept, legt eine Siegermentalität an den Tag.“

Sein Handball-Abc eignete sich der 1,78 m große Linkshänder in seinem Heimatort an: Cupic begann seine Karriere beim RK Metkovic, wo er in der ersten kroatischen Liga am Ball war. 2005 zog es ihn zum Ligarivalen RK Agram Zagreb, 2007 in die LIGA ASOBAL zu Octavio Vigo und ein Jahr später schließlich nach Velenje.

Dass die Kurpfälzer nun das Rennen machten, war keine Selbstverständlichkeit. Mehrere europäische Topklubs hatten ihre Fühler nach dem Vize-Europameister augestreckt. Neben dem RK Zagreb buhlte auch der ruhmreiche THW Kiel um den Jung-Handballer. „Gut, dass er sich für uns entschieden hat“, erklärt Storm, der mit dem Transfer möglicherweise auch den einen oder anderen neuen Löwen-Fan dazu gewonnen hat: In und um Mannheim herum leben tausende Kroaten, die in Cupic einen Volkshelden sehen. „Kein Problem, unsere Arena ist groß genug“, schmunzelt Storm.

 27.02.2010