Veröffentlichung:

Eine Zauberhand für die Löwen

Mannheim. Auch Thorsten Storm weiß, dass die Rhein-Neckar Löwen mit dieser Nachricht niemanden mehr zum Staunen bringen „Was für eine Überraschung, oder?“, fragt er mit ironischem Unterton und lacht. Nein, die Verpflichtung von Rechtsaußen Ivan Cupic ist wirklich keine große Neuigkeit mehr. Zuletzt ging es nur noch um Kleinigkeiten und darum, wann der Wechsel zum badischen Handball-Bundesligisten vermeldet wird.

Der kroatische Nationalspieler kommt zur neuen Saison vom slowenischen Meister Gorenje Velenje und erhält bei den Gelbhemden einen Drei-Jahres-Vertrag. „Ich freue mich auf meine neue Aufgabe“, sagt Cupic, der Mann mit der linken Zauberhand. Trotz eines gültigen Vertrags in Velenje bis 2011 wollte er unbedingt wechseln: „Ich möchte mich weiter verbessern. Und das geht nur, wenn ich in der stärksten Liga der Welt spiele.“

Die Verpflichtung des Rechtsaußen bedeutet gleichzeitig, dass Thomas Bruhn die Löwen am Saisonende wieder verlassen wird. „Er geht zurück nach Dänemark und hat einen Anschlussvertrag bei Kopenhagen“, weiß Storm, dass sich der Däne keine Sorgen um seine Zukunft machen muss.

Erst einmal wird Bruhn aber noch für die Löwen auflaufen. Schon morgen (17 Uhr) in der Champions-League-Partie bei Chambéry Savoie könnte der Linkshänder wieder gebraucht werden. Beim 35:25-Sieg über Balingen vor wenigen Tagen kam er früh für den glücklosen Patrick Groetzki in die Partie und erzielte drei Treffer.

„Das freut mich für ihn. Er ist ein guter Typ, aber eben kein Cupic“, sagt Storm, der wie Trainer Ola Lindgren froh darüber ist, Bruhn im Kader zu haben. „Er hat Qualität, das haben wir gegen Balingen gesehen. Und es tut auch Patrick gut, zu wissen, dass die Last nicht allein auf seinen Schultern liegt“, sagt der Coach, der ebenso auf der linken Außenposition die Belastung ein wenig verteilen will. Niklas Ruß, mit einem Zweitspielrecht für den Zweitligisten TSG Friesenheim ausgestattet, wird an diesem Wochenende das Trikot der Löwen tragen. „Hinter Uwe Gensheimer liegen harte Wochen. Ich möchte ihm ein paar Pausen geben“, sagt Lindgren.

Von Marc Stevermüer

 27.02.2010