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Das letztes Bundesligaheimspiel im Jahr 2014

Löwen empfangen am morgigen Mittwoch den TuS N-Lübbecke

Zum letzten Bundesligaheimspiel im Jahr 2014 empfangen die Rhein-Neckar Löwen am morgigen Mittwoch die Mannschaft des TuS N-Lübbecke. Die Partie am kommenden Samstag gegen den ungarischen Serienmeister MKB-MVM Veszprém in der VELUX EHF Champions League ist dann gleichzeitig der letzten Heimauftritt für die Löwen in diesem Jahr. Doch bevor es am Samstag zum mit Spannung erwarteten Duell mit den Ungarn kommt, wartet morgen noch eine Aufgabe in der Bundesliga auf den Tabellenführer, „und die wollen wir anständig lösen. Es wäre nichts ärgerlicher als sich im letzten Heimspiel des Jahres in der Bundesliga einen Ausrutscher zu erlauben“, sagt Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen.

Dabei sind die morgigen Gäste aus Ostwestfalen wohl so etwas wie die Wundertüte der DKB-Handball Bundesliga. An einem guten Tag kann der kommende Löwen-Gegner wohl jede Mannschaft im Handball-Oberhaus schlagen. Das mussten auch die Badener erfahren, die zuletzt in der vergangenen Saison in der Lübbecker Merkur Arena mit 22:23 das Nachsehen hatten. Nicht nur Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen erwartet die morgigen Gäste zum Saisonende im vorderen Drittel der Tabelle, aktuell liegen die Ostwestfalen mit einem ausgeglichenen Punktekonto auf Tabellenplatz neun allerdings noch etwas hinter den eigenen Ansprüchen zurück, hatten allerdings auch mit Unruhen im Verein und einigen Verletzungssorgen zu kämpfen.

So wechselte Rückraumspieler Arne Niemeyer vor der Saison kurzfristig zu seinem Heimatverein und TuS-Erzrivalen GWD Minden, dann verletzte sich auch noch der norwegische Weltklassekreisläufer Frank Löke. Zu allem Überfluss offenbarte dann auch noch Kapitän Drago Vukovic seinen Abgang zu den Füchsen Berlin zum Saisonende. So fand der morgige Löwen-Gegner erst langsam in die laufenden Saison. Dennoch: Auswärts präsentiert sich das eigentlich gewohnt heimstarke TuS-Team als fleißige Punktesammler, das zeigt auch ein Blick auf die bisherige Saisonstatistik der Mannschaft von Trainer Dirk Beuchler. Elf von 16 Zählern holte Lübbecke in dieser Spielzeit bisher auswärts, eine beeindruckende Quote. „Der TuS spielt auswärts besser als zu Hause, hier haben sie keinen Druck und können unbeschwert aufspielen“, warnt Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen seine Mannschaft. Dem klaren 30:25-Auftaktsieg beim Liga-Neuling Erlangen folgte für N-Lübbecke eine bittere 23:26-Heimpleite  im Derby gegen GWD Minden. Weiter ging es mit einer Klatsche in Hannover (28:35) und einer deutlichen 26:31- Heimniederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt, keine Frage, den Saisonstart hatte man sich in Ostwestfalen sicher anders vorgestellt. Spätestens am sechsten Spieltag schien der TuS dann aber in der Liga angekommen zu sein. Nach einem Punktgewinn in Balingen (23:23) folgte ein 35:27-Kantersieg beim Erzrivalen in Lemgo, wo der morgige Löwengegner wohl erstmals sein ganzes Potenzial abrufen konnte. Zwar setzte es mit der 28:34-Heimniederlage gegen den HSV Hamburg wieder einen Rückschlag, doch mit einer spielerischen Glanzleistung gewannen die Rot-Schwarzen dann auch bei der bis dahin zu Hause stark aufspielenden HSG Wetzlar überraschend deutlich mit 28:22. Auch beim Meister THW Kiel zeigte sich der TuS lange Zeit als ebenbürtig mit den Zebras und musste sich erst in einer hektischen Schlussphase knapp mit 21:24 geschlagen geben.

Das Herzstück der Gäste ist ganz klar der Rückraum. Mit Jens Schöngarth, Christian Dissinger, Ales Pajovic und Drago Vukovic verfügt Nettelstedt über ein Quartett von ausgezeichneten Rückraumschützen. Vor allem bei Jens Schöngarth, aktuell der  beste Werfer seiner Mannschaft, scheint der Knoten endgültig geplatzt zu sein. Der Linkshänder hat sich mit zuletzt starken Leistungen in den Kreis der DHB-Auswahl gespielt und darf nicht zu Unrecht von einer WM-Teilnahme in Katar träumen. Die Löwen dürften sich für die morgige Partie mit dem starken 33:29 Erfolg in der Champions League am vergangenen Wochenende in Montpellier viel Selbstvertrauen geholt haben. „Ich hoffe meine Spieler sind mit den Gedanken aber noch nicht bei Veszprém, sondern konzentrieren sich ausschließlich auf Nettelstedt“, sagt Nikolaj Jacobsen. Doch auch die Gäste reisen selbstbewusst nach Mannheim. Zuletzt wurde der Tabellenvierte Göppingen mit 29:27 bezwungen, und der 10-fache Torschütze Christian Dissinger kündigte nach der Partie gegen die Schwaben schon an: „Jetzt fahren wir nach Mannheim, um dort zu gewinnen.“ Anwurf der der Partie ist morgen um 19 Uhr, Eintrittskarten gibt es noch an der Abendkasse.