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Das Puzzle fügt sich zusammen

Mannheim. Als lange nach dem 38:26 (19:13) gegen die TSG Friesenheim am späten Mittwochabend plötzlich auch noch Robert Gunarsson mit einem großen gelben Blumenstrauß durch die Katakomben der SAP Arena lief, wurde unter einigen Beobachtern bereits das Schlimmste befürchtet. Gab es doch noch einen weiteren Marschbefehl aus Kopenhagen? Doch die Entwarnung folgte zugleich, der isländische Kreisläufer half nur Landsmann Stefánsson beim Tragen und spielt auch in der nächsten Saison im Löwen-Trikot. „Alle die wir heute nicht verabschiedet haben, bleiben“, stellte Geschäftsführer Thorsten Storm nach dem letzten Heimspiel klar.

Vor dem Derby gegen die Pfälzer lief die letzte Frist ab, von Aufsichtsratschef Jesper Nielsen gab es bis dahin keine neuen Begehrlichkeiten, auch mit dem Noch-Hamburger Krzysztof Lijewski ist alles klar. „Wir müssen ja endlich auch mal planen und brauchen jetzt Ruhe“, forderte Storm, der deshalb bereits die Fühler nach dem Friesenheimer und Ex-Löwen Niklas Ruß als Sigurdsson-Ersatz auf der Linksaußen-Position ausgestreckt hat. „Mit ihm reden wir“, bestätigte der Löwen-Manager, als der Youngster scheu lächelnd mit einem Träger Trinkflaschen vorbeihuschte.

Auch eine Übergangslösung im Tor wird noch gesucht, da der am Rücken operierte Gummersbacher Goran Stojanovic erst im August in die Vorbereitung einsteigen kann. Ob mit Steffen Weinhold, der beim TV Großwallstadt seinen Vertrag nicht verlängerte, ein zusätzlicher Linkshänder verpflichtet wird, ließ Storm offen. „Im Moment haben wir keinen Kontakt“, lautete die Sprachregelung – vielleicht ist ja aber bereits alles unter Dach und Fach.

Schließlich will auch Trainer Gudmundur Gudmundsson wissen, mit welchem Personal er am 18. Juli im Schwarzwald in die Vorbereitung auf die neue Saison startet. „Alles ist geplant“, hat der 50-Jährige die Termine schon in der Schublade, doch zunächst steht am Samstag noch das Finale in Lemgo an. Dort benötigen die Löwen nicht nur einen Sieg, sondern auch Schützenhilfe aus Magdeburg (gegen die Füchse Berlin), um sich noch auf Rang drei und damit direkt in die Champions League vorarbeiten zu können.

„Lemgo ist ein anderes Kaliber“, weiß Gudmundsson, dessen Team im letzten Heimspiel gegen die Friesenheimer nur in den ersten 15 Minuten Mühe hatte (7:8). „Danach haben wir die Löwen mit einfachen Ballverlusten zu Gegenstößen eingeladen. Der Vorsprung war dann einfach zu groß“, analysierte TSG-Trainer Thomas König die Partie, während sein Gegenüber im zweiten Durchgang sogar etwas Gala-Handball der Hochgeschwindigkeits-Flügelzange Sigurdsson/Groetzki (zusammen 17 Tore) genießen durfte. „Wir wollten uns von unseren Fans vernünftig verabschieden und das ist uns gelungen“, bilanzierte Gudmundsson zufrieden.

Von Thorsten Hof

 03.06.2011