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„Das wird ein ganz besonderes Spiel für mich“

Niclas Kirkeløkke freut sich auf das EHF European League-Gastspiel bei seinem Heimatklub GOG am Dienstagabend

Niclas Kirkeløkke spielte 13 Jahre lang bei GOG.

Aller guten Dinge sind drei. Und so versuchen es die Rhein-Neckar Löwen am Dienstag im dritten Anlauf mit dem Start in die Gruppenphase der EHF European League. Nachdem die Spiele eins (Trebnje) und zwei (Tatabanya) wegen Corona-Erkrankungen beim Gegner abgesagt werden mussten, wollen die Löwen am Dienstag, 18.45 Uhr, in Gudme bei GOG Svendborg die ersten beiden Euro League-Punkte holen. DAZN überträgt per Livestream.

Anders als die Löwen hat GOG bereits zwei Spiele in Gruppe D austragen können. Die Bilanz fällt mit einem 28:29 bei den Kadetten Schaffhausen und einem 30:29 gegen Eurofarm Pelister Bitola durchwachsen aus. Die knappen Ergebnisse deuten es an: Diese Gruppe hat es in sich. Was nicht zuletzt an den Dänen aus Gudme liegt, die sich vor der Saison unter anderem mit den Bundesliga-Stars Anders Zachariassen und Morten Olsen verstärkt haben. Was da auf die Löwen zukommt, weiß einer ganz genau, der nun als Gast dorthin zurückkehrt, wo er mehr als ein Jahrzehnt zuhause war.

Hälfte des bisherigen Lebens bei GOG verbracht

Niclas Kirkeløkke ist gefürchtet für seine Rückraumwürfe.

Als Zwölfjähriger kam Niclas Kirkeløkke zu GOG. 13 Jahre lang blieb er dort, ehe er im Sommer 2019 zu den Rhein-Neckar Löwen wechselte. „Das wird ein ganz besonderes Spiel für mich“, sagt der heute 26-Jährige und versucht erst gar nicht, die persönliche Bedeutung in dieser Konstellation herunterzuspielen: „GOG ist mein Heimatklub. Gemeinsam haben wir es geschafft, den Schritt zu einer echten Spitzenmannschaft in Dänemark zu machen. Das war eine tolle Reise und ich bin sehr froh, ein Teil davon gewesen zu sein.“

Am Dienstagabend wird der Rückraumschütze auf seine eigene sportliche Vergangenheit, auf viele alte und gute Freunde treffen. Und natürlich auf hervorragende Handballer: „GOG hat viele junge Spieler in seinen Reihen und schlägt ein hohes Tempo an. Die gehen mit allem, was sie haben, aufs Tor, kommen mit unheimlich viel Dampf. Sie versuchen, über eine gute Abwehr Bälle zu gewinnen und in den Gegenstoß zu kommen. Genau das müssen wir versuchen zu vermeiden – ähnlich wie uns das auch in Magdeburg gegen den SCM gelungen ist.“

Ohne Schmid, Gensheimer und Späth – aber mit dem nächsten „Comebacker“

Jesper Nielsen wird sein Löwen-Comeback feiern.

Geht dieser Plan auf, sieht er den Weg frei für die ersten beiden internationalen Punkte in dieser Saison: „Wenn wir unsere Qualität zeigen, sind wir die bessere Mannschaft“, ist sich Niclas Kirkeløkke sicher. Unterschätzen werde man GOG auf keinen Fall – schon allein wegen solcher Zahlen: Die Dänen haben einen ziemlich vorzüglichen Start in die heimische Handboldligaen hingelegt, stehen nach den ersten 11 Spielen mit 9 Siegen und zwei Unentschieden auf Rang 2. Unter anderem erkämpfte man sich ein Unentschieden gegen Spitzenreiter und Titelträger Aalborg (33:33), gegen den Euro League-Quali-Gegner der Löwen, TTH Holstebro, setzte man sich auswärts mit 35:31 durch. Die Torquote von GOG spricht dafür, dass man auf Seiten der Löwen viel Wert auf Abwehrarbeit legen und Gudme auf keinen Fall in Ruhe das Spiel aufziehen lassen sollte.

Für die Löwen wird Spiel eins in der EHF European League eine Tagesreise: Um 13 Uhr trifft sich die Mannschaft am Mannheim City Airport, um 13.50 Uhr soll der Flieger Richtung Dänemark abheben. Nach der Ankunft in Odense (ca. 15.20 Uhr) geht es mit Bus weiter zum Spielort Gudme, wo um 18.45 Uhr der Anwurf erfolgen soll. Läuft alles nach Plan, wird die Mannschaft – hoffentlich mit zwei Punkten im Gepäck – kurz vor Mitternacht wieder in Mannheim landen.

Die Reise nicht mit antreten wird ein Trio: Andy Schmid, Uwe Gensheimer und David Späth sollen sich eine Belastungspause gönnen und in der Heimat regenerieren. Dafür steht Niklas Gierse als zusätzlicher Torwart im Kader. Und es gibt ein Comeback. Jesper Nielsen, seit der EM im Januar mit einer hartnäckigen Verletzung außer Gefecht, wird zum ersten Mal in dieser Saison auf dem Spielberichtsbogen auftauchen und nach Möglichkeit seine ersten Einsatzminuten in diesem Kalenderjahr für die Rhein-Neckar Löwen bekommen.