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„Das Zauberwort lautet Konstanz“

Jesper Nielsen im Interview

Wenige Tage bevor die Spielzeit 2009/10 begann, gaben die Rhein-Neckar Löwen die Gründung eines Aufsichtsrates bekannt. Vorsitzender des Gremiums ist Jesper Nielsen. Der Däne vertreibt in Deutschland und anderen europäischen Ländern die Schmuckmarke Pandora. Und Pandora ist Hauptsponsor des badischen Bundesligisten. Wir sprachen mit Jesper Nielsen vor der Partie gegen die HSG Düsseldorf, dem letzten Bundesliga-Heimspiel 2009 und gleichzeitig Aktionstag für BILD hilft e.V. – „Ein Herz für Kinder“.

Die Rhein-Neckar Löwen standen vor der Niederlage in Berlin auf dem dritten Tabellenplatz, der am Ende der Saison die direkte Qualifikation für die Champions League bedeutet. Wie beurteilen Sie die jüngsten Auftritte des Teams und wie lautet Ihre Zielsetzung für die laufende Saison?

Sicherlich zählen die Spiele in Lemgo und zu Hause gegen den SC Magdeburg zu den absoluten Highlights dieser Saison. Dazwischen lag dann leider die Heimniederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt, die in dieser Art und Weise nach 16 Partien in Serie ohne Niederlage so nicht zu erwarten war. Deshalb lautet das Zauberwort für den Rest der Runde: Konstanz. Dann werden wir auch am Ende der Spielzeit den dritten Rang innehaben, was mich sehr freuen würde. Rang drei ist zudem die Vorgabe an die Mannschaft. Aber in den anderen Wettbewerben ist für unser Team auch alles drin.

Im zu Ende gehenden Jahr 2009 haben die Löwen noch drei Partien vor der Brust…

…gegen Düsseldorf, in Wetzlar und in Lübbecke, die wir alle drei gewinnen müssen – wenn wir unser Ziel nicht aus den Augen verlieren wollen. Einen Ausrutscher dürfen wir uns da nicht erlauben.

Gegen Düsseldorf wird die Mannheimer SAP ARENA gut gefüllt sein. Es ist der Aktionstag für BILD hilft e.V. – „Ein Herz für Kinder“. Wie beurteilen Sie die Ausgangsposition gegen Düsseldorf?

Die HSG ist Neuling in der Bundesliga und kommt als Außenseiter zu uns. Alles andere als ein Sieg und eine überzeugende Vorstellung unserer Sieben wäre eine Enttäuschung.

Was verbirgt sich hinter dem Aktionstag für die Hilfsorganisation?

Unsere Sieben hat etwa 3000 Kinder aus umliegenden Kinderheimen und Schulen zu der Partie eingeladen. Der Erlös der Weihnachtstombola wird an BILD hilft e.V. – „Ein Herz für Kinder“ gespendet. Zudem werden die Spieler persönliche Gegenstände zugunsten der Hilfsorganisation versteigern.

Pandora als Hauptsponsor hat seinen Platz auf der Trikotbrust der Badener geräumt und für jedes Tor der Löwen eine Prämie ausgelobt. Nicht zuletzt dadurch ist der Hauptsponsor eine treibende Kraft oder sogar Motor der Spendenaktion, die sich über insgesamt neun Bundesligaduelle im Dezember 2009 und Februar 2010 erstrecken wird.

Es ist immer wichtig, die Menschen nicht zu vergessen, denen es nicht ganz so gut geht auf dieser Welt. Und wir haben alle ein Herz für Kinder. Was wäre die Welt ohne sie? Wir wollen helfen und unseren Beitrag dazu leisten, damit einige Kinder mehr auf dieser Welt ihr Lächeln wiederfinden. Bei dieser tollen Aktion dabei sein zu dürfen, bedeutet uns wirklich sehr viel. Dafür stehe ich und das betone ich gerne im Namen der Rhein-Neckar Löwen.

Herr Nielsen, was hat den Ausschlag gegeben, sich bei den Rhein-Neckar Löwen zu engagieren beziehungsweise wer oder was hat Sie überzeugt?

Ich liebe den Handball und war früher selbst aktiv. Das Konzept der Rhein-Neckar Löwen, die SAP ARENA und die Nachwuchsarbeit sowie die handelnden Personen im Umfeld des Klubs – das alles hat mich davon überzeugt, dass man in Mannheim viel bewegen kann.

Viel bewegen heißt aber auch, dass irgendwann der erste Titel auf dem Briefkopf der Löwen stehen sollte. Wann wird es denn soweit sein?

Wie bereits gesagt, wir tanzen auf drei Hochzeiten. Und wenn man beispielsweise das Final Four, die DHB-Pokal-Endrunde in Hamburg, erreicht hat, dann will man den Pokal auch gewinnen. Die Löwen sind zuletzt vier Mal in Folge zum Final Four in die Color Line Arena gefahren, zwei Mal hatten sie schon die Hand am Pott, doch am Ende hat es nicht ganz gereicht. Vielleicht haben wir beim nächsten Anlauf mehr Glück.

Die Planungen für die Saison 2010/11 laufen längst auf Hochtouren. Auf welchen Positionen sieht der Aufsichtsratsvorsitzende noch Handlungsbedarf bei den Löwen?

Wir werden sicherlich noch den einen oder anderen Spieler für uns gewinnen müssen, damit es zum großen Wurf reicht. Wir kennen unsere Schwachpunkte und werden uns weiter verbessern und sicherlich je nach Möglichkeit die Mannschaft weiter verstärken. Wachstum braucht aber auch seine Zeit. Ausdauer und Geduld gehören dazu.