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Füchse hungriger

BERLIN. „Heute nehmen wir Geschenke an“, hatten die Füchse Berlin auf dem Hallenheft getitelt. Die Geschenke brachten am Ende die Rhein-Neckar Löwen, die mit 28:33 (11:16) unterlagen.

„Die Füchse waren heute einfach hungriger als wir“, kommentierte Trainer Ola Lindgren die Niederlage, bei der sein Team nicht den nötigen Biss fand. Einzig Abwehrchef Oliver Roggisch und Spielmacher Olafur Stefansson fanden zu Normalform.

Das Spiel begann mit einer sehr hohen Intensität. Die Füchse setzten die Motivation im Angriff effektiv um, Slawomir Szmal im Mannheimer Tor sah bei den ersten Treffern der Hausherren eher unglücklich aus. Bei den Gastgebern hatte überraschend Petr Stochl den Vorzug vor Silvio Heinevetter erhalten, der Tscheche kaufte gleich in der Anfangsphase mehrfach den Löwen den Schneid ab. Nach zehn Minuten lagen sie 3:6 zurück und schienen noch nicht ganz auf der Platte zu sein. Bereits vier Mal waren sie bis dahin im Angriff durch technische Fehler gescheitert. Einzig Karol Bielecki erzielte mit starken Treffern aus dem Rückraum die einfachen Tore.

Die Füchse behaupteten die Führung im gesamten ersten Durchgang. Auch die Einwechslung von Henning Fritz in der 22. Minute brachte nicht die erhoffte Wende, die Hausherren trafen weiter nach Belieben und setzten sich zur Pause auf 16:11 ab.

Im zweiten Durchgang kamen die Löwen erst nach einer Auszeit nach 31:36 Minuten in Schwung, davor hatten die Füchse schon zum 19:11 erhöht. Was Lindgren in der Pause offensichtlich nicht gelang war nun möglich, die Rhein-Neckar Löwen kehrten mit neuem Schwung zurück auf die Platte. Stefansson brachte Tempo in die Offensive, die sich auf 19:21 herankämpften. Gleichzeitig war es aber auch die Abwehr mit der die Gastgeber ausgebremst werden. „Die offensive Abwehr hat uns geholfen“, aus Sicht von Lindgren die richtige Maßnahme, eine 5:1-Abwehr mit Stefansson an der Spitze bereitete dem Füchse-Angriff große Schwierigkeiten und ermöglichten den Mannheimer 8:2-Lauf.

In den Schlussminuten ordnete Ola Lindgren nochmals eine offensivere Abwehr an. Wie bereits in der Anfangsphase war es Füchse-Keeper Petr Stochl der mit Glanzparaden und schnellen Gegenstößen Konrad Wilczynski die Gelegenheit gab das Aus für die Rhein-Neckar Löwen zu besiegeln. „Berlin hat am Ende verdient gewonnen“, musste auch Ola Lindgren den Sieg der Hausherren, der mit 33:28 etwas zu hoch ausfiel, anerkennen.

Füchse Berlin: Stochl (1.-50., 55.-60.), Heinevetter (50.-55. plus 2 Siebenmeter) – Bult (5/2), Jaszka (6), Kubisztal (5), – Richwien (5), Wilczynski (5/2) – Laen (3) – Karason (2), Strand, Schneider, Murawski (2), Vatne, Göde
Rhein-Neckar Löwen: Szmal (1.-22., 57.-60.), Fritz (22.-57.) – Stefansson (5/3), Gudjonsson, Bielecki (4) – Groetzki, Sigurdsson – Myrhol – Roggisch, Müller (2), Manojlovic, Harbok (5), Gensheimer (5/3), Klimovets (1)
Spielfilm: 3:2 (5.), 5:3 (10.), 7:6 (15.), 11:8 (20.), 14:9 (25.), 16:11 (Halbzeit), 20:13 (35.), 21:17 (40.), 22:19 (45.), 24:22 (50.), 28:26 (55.), 33:28 – Zeitstrafen: 5/7 – Siebenmeter: 5/4 – 6/6 – Beste Spieler: Stochl, Wilczynski, Jaszka – Stefansson, Roggisch – Zuschauer: 8.795 – Schiedsrichter: Immel/Klein (Tönisvorst/Ratingen)

 21.12.2009