Veröffentlichung:

David Späth erlöst die Löwen

Nach fünf vergeblichen Versuchen gewinnen die Rhein-Neckar Löwen endlich wieder ein Heimspiel in der SAP Arena

David Späth erlöst die Löwen: Sie haben es geschafft! Nach fünf vergeblichen Versuchen gewinnen die Rhein-Neckar Löwen endlich wieder ein Heimspiel in der SAP Arena, schlagen am Ostersonntag Frisch auf! Göppingen 33:29 (15:11). Entscheidende Faktoren sind David Späth im Löwentor und Jannik Kohlbacher am Kreis, dazu eine durchaus konzentrierte Leistung im Angriff – und vor allem laustarker Support von über 11000 Löwenfans, die diesen Sieg am allermeisten verdient haben. In der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga verbessern die Löwen ihre Bilanz auf 22:30 Punkte. Wehrmutstropfen: Tobias Reichmann scheidet verletzt aus. Hier bleibt abzuwarten, wie schwer die Verletzung ist.

Göppingen startet besser, führt schnell mit 0:2 (4.). David Späth mit seiner ersten Parade bringt seinen Mitspielern den nötigen Rückenwind (5.). Olle Forsell Schefvert bugsiert das erste Löwentor des Tages in die Maschen, David Móré markiert wenig später den 3:3-Ausgleich (8.). Bis zum 6:8 bleibt es bei einem knappen Rückstand, dann haben die Löwen ihre beste Phase. Zwischen Minute 16 und 21 kassieren sie keinen Treffer mehr, machen selbst vier Buden und führen erstmals (10:8, 21.). Garant für diese Aufholjagd ist David Späth im Tor, der bis zur Pause auf neun Paraden und eine Quote von 45 Prozent kommt: der absolute Wahnsinn!

Angefeuert von Späths Ausnahmeleistung und über 11000 euphorisierten Fans finden die Löwen ihren Weg. Verlässlich zeigen sich einmal mehr die Herren Reichmann und Kohlbacher, dazu der junge Móré. In der Abwehr arbeitet der Innenblock aus Schefvert und Ymir Gislason das meiste weg, was Göppingen aus dem Rückraum auf die Beine stellt. Nach anfänglichen Problemen mit den Halbpositionen steht die gelbe Wand im 6:0 solide, sorgt immer wieder für Ballgewinne und die Chance auf schnelle Tore im Gegenstoß. Nach 30 Minuten, von denen die letzten 15 mehr als ordentlich sind, führen die Badener im Duell mit den Schwaben 15:11. Es ist das optimale Ergebnis einer eher durchwachsenen ersten Halbzeit – und zu ganz großen Teilen das Verdienst von Zauberkatze David Späth.

Durchgang zwei beginnt, wie sich das die Löwen gewünscht haben dürften. Juri Knorr bereitet Treffer von Niclas Kirkeløkke und Jannik Kohlbacher vor, beim 18:12 liegen die Gelben erstmals mit sechs Treffern vorne, schicken sie sich an, aus einem Feier- einen Festtag zu machen (34.). Wichtig, dass Jon Lindenchrone nach einem 0:3-Lauf durchzieht, einen Siebenmeter holt, den Tobias Reichmann locker versenkt (19:15, 38.). Es bleibt das erwartet körperlich geführte Duell – und es bleibt das Spiel von David Späth, der Namensvetter Schmidt den nächsten Wurf wegnimmt und die Paradenzahl auf ein stolzes Dutzend erhöht (19:15, 40.).

Nach dem 19:17 durch den starken Marcel Schiller nimmt Sebastian Hinze die erste Löwen-Auszeit (41.). Nur noch zwei von sechs Toren Vorsprung sind übrig, weil sich die Löwen einige fahrige Abschlüsse leisten. Umso wichtiger der Doppelpack von Lindenchrone und Kohlbacher samt Fehlwurf von Josip Sarac (21:17, 42.). Göppingen kämpft weiter, verkürzt durch einen Heymann-Hammer auf 21:19 (44.). Das 21:20 verhindert Späth ganz alleine gegen ebendiesen Heymann. Unfassbar, dieser junge Mann! Nach dem nächsten Reichmann/Kohlbacher-Doppelpack sind es wieder plus fünf (24:19, 46.).

Kohlbacher trifft zum 25:21, Göppingen wirft einen Pass ins Nichts, Kohlbacher macht das 26:21 – so ist der erste Heimsieg seit November 2023 in greifbarer Nähe (50.). Es ist eine Erlösung für die Löwen und ihre Fans, die entsprechend lautstark ihre Helden feiern. „Steht auf, wenn ihr Löwen seid“, schallt es von der gelben Wand. So müssen Löwen-Heimspiele sich anhören! Perfekt dazu passt das 27:22 durch Philipp Ahouansou (51.). Genial das Anspiel auf Knorr zu Kohlbacher, der sein neuntes Tor erzielt (32:27, 58.) und damit endgültig den Deckel draufmacht auf diese Partie.

Rhein-Neckar Löwen – Frisch auf! Göppingen 33:29 (15:11)

Löwen: Appelgren, Birlehm, Späth (16 Paraden, 1 Tor) – Kirkeløkke (4), Grupe, Plucnar, Knorr (3/1), Móré (2), Ahouansou (2), Holst, Groetzki, Schefvert (3), Reichmann (6/3), Gislason, Lindenchrone (3), Zacharias, Kohlbacher (9)

Göppingen: Sego (3 Paraden), Buchele  (3 Paraden) – Kneule, Flodman, Heymann (5), Sarac (3), Poteko, Ellebaek (4), Persson (3), Schiller (8/2), Lastro (2), Röller, Kozina, Malus (1), Schmidt (2)

Trainer: Sebastian Hinze – Markus Baur

Schiedsrichter: Julian Köppl & Denis Regner

Zuschauer: 11.126

Strafminuten: Kohlbacher (2) – Kneule (2), Heymann (2), Schmidt (2)

Siebenmeter: 4/5 – 2/3

Vergebene / parierte Siebenmeter: Späth hält gegen Schiller (11.) – Buchele hält gegen Reichmann (25.)

Spielfilm: 0:2, 1:3, 3:3, 4:6, 6:6, 6:8, 10:8, 13:11, 15:11 (HZ), 15:12, 18:12, 18:15, 19:17, 21:17, 23:19, 26:21, 28:23, 29:26, 32:27, 33:29 (EN)