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Nachlassen verboten!

Löwen nehmen fünf Tore Vorsprung mit ins Rückspiel der Euro-League-Play-offs / Es gibt noch Tickets für das nächste SNP-Dome-Spektakel

Szene aus dem Hinspiel mit Olle Forsell Schefvert.

„Nein“, antwortet Juri Knorr entschlossen auf die Frage, ob man einigermaßen entspannt in das Rückspiel gegen RK Nexe Našice gehen könne am Dienstagabend. „Die können mit drei, vier Toren in Führung gehen und dann ist alles offen. Darauf müssen wir vorbereitet sein“, antizipiert „Viel-Denker“ Knorr einen möglichen Verlauf im Play-off-Rückspiel der EHF European League, in das die Löwen am morgigen Dienstag um 20.45 Uhr einen Fünf-Tore-Vorsprung mitnehmen. Das Motto lautet: Nachlassen verboten!

24:19 haben sie das erste Treffen mit Nexe gewonnen, in Kroatien einen stabilen Eindruck hinterlassen und von Anfang an dem Hexenkessel das Feuer ausgepustet. Der Ansatz ist klar: sich auf das eigene Spiel konzentrieren, dem Gegner nichts anbieten, Fehler minimieren und die Patzer auf der anderen Seite ausnutzen. Schön sei das nicht gewesen, was man da zu sehen bekommen habe in Našice, gesteht Co-Trainer Michael Jacobsen. Aber, und das sei aktuell das Wichtigste, erfolgreich.

Der stabilen Leistung im Hinspiel verdanken die Löwen ihre sehr gute Ausgangsposition. Zu Ende bringen müssen sie es nun zuhause – und da haben sie in der Euro League bisher nicht einmal einen einzigen Punkt liegenlassen. Skopje, Nantes, Lissabon, Kristianstad, Hannover, Zabrze: So lautet die namhafte Liste der Mannschaften, die man im Heidelberger SNP Dome geschlagen hat in dieser Saison. Für Löwen-Fans lohnt die Fahrt an den südlichen Rand des Heidelberger Stadtzentrums grundsätzlich. Dieses Mal könnte es die bisher größte Party geben – nämlich die Feier des Einzugs ins Viertelfinale.

Nachlassen verboten! Löwen winkt Viertelfinale

Tickets für alle, die sich dieses Ereignis nicht entgehen lassen wollen, gibt es u.a. online hier sowie am Dienstag ab 19.15 Uhr an der Abendkasse. Gestärkt vom jüngsten Bundesliga-Heimsieg gegen Göppingen am Ostersonntag wollen die Löwen ihren Fans das nächste Erfolgserlebnis liefern. „Unglaublich, wie die Leute uns unterstützen, davor kann man nur den Hut ziehen“, sagt Löwen-Trainer Sebastian Hinze, der zuletzt betonte, wie sehr diese Unterstützung seiner Mannschaft helfe, wie sehr diese aber auch Verpflichtung zu Leistung sei.

Leistung, die man so nicht immer habe bringen können in dieser insgesamt durchwachsenen Saison, und die man nun umso mehr brauche. Setzen sich die Löwen am Dienstag durch, geht es Ende April im Viertelfinale gegen Sporting Lissabon um den Einzug in die EHF Finals. Das wäre ein großer Erfolg und damit auch Entschädigung für das, was man vor allem in der Bundesliga teilweise angeboten bzw. nicht angeboten hat, auch wenn Kapitän Patrick Groetzki kein Fan solcher Gegenrechnungsspiele ist.

„Ich finde das schwer. Natürlich wäre es schön, in der Euro League weit zu kommen. Aber mit der Bundesliga verrechnen würde ich das nicht, dafür ist die Liga an sich auch wichtiger in meinen Augen“, sagt der erfahrene Rechtsaußen, der im Prozess der Rückkehr aufs Feld einen leichten Rückschlag erlitten hat und am Sonntag nicht einmal im Kader stand. Sein „Stellvertreter“ Tobias Reichmann, der seit seiner Ankunft bei den Löwen ein Klasse-Spiel nach dem anderen abliefert, musste gegen Göppingen zwar humpelnd vom Feld, könnte aber am Dienstag schon wieder mit dabei sein, sofern es sich um die „kleine Muskelsache“ handelt, die man direkt nach der Partie angenommen hat.