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Den Löwen gelingt der große Coup

Mannheim. Aller guten Dinge sind drei. Ein Sprichwort, ein sehr bekanntes. Eines, das gerne herausgekramt wird, um sich Mut zu machen, um es endlich allen zu zeigen. Im Vorfeld des dritten Knallers – innerhalb von zehn Tagen – gegen den THW Kiel fiel es im Umfeld der Rhein-Neckar Löwen häufiger. Bei Fans, bei Verantwortlichen und sicher auch bei dem einen oder anderen Spieler.

Unterbewusst sowieso. Und diesmal war es tatsächlich soweit. Gestern Abend jubelten die Löwen, feierten, setzten ihr schönstes Siegerlächeln auf. Der dritte Teil des Nord-Süd-Krachers ging an die Badener. Die Mannschaft von Trainer Gudmundur Gudmundsson bezwang den Titelhamster in der Mannheimer SAP Arena vor 11.744 Zuschauern mit 29:26 (15:14). „Endlich! Denn wir waren schon am Freitag die bessere Mannschaft“, jubelte Manager Thorsten Storm.

Die Löwen starteten stark. Entschlossen, ohne Respekt. Nach sieben Minuten stand’s 5:3. Vor allem Andy Schmid spielte sich in den Vordergrund. Der Schweizer glänzte auf der Mitte als Denker und Lenker und mit seinem starken rechten Arm als Torjäger. Und Kiel? Das hielt dagegen, sorgte für ein Kopf-an-Kopf-Rennen, fand aber häufig in Löwen-Torwart Kasa Szmal, der vor der Partie zum Welt-Handballer geehrt wurde, seinen Meister.

Die zweite Hälfte begann mit „Gensel-Festspielen“: Uwe Gensheimer schoss die ersten drei Tore der Badener (18:16). Kurz darauf legte Grzegorz Tkaczyk mit einem Wackler nach, sorgte für die erste Drei-Tore-Führung. Mitte des zweiten Durchgangs zogen die Löwen dann auf 27:21 (49.) davon. Kiels Trainer Alfred Gislason, der gestern überraschenderweise auf Filip Jicha verzichtete, hatte genug gesehen. Er bat zur Auszeit, versuchte zu retten, was noch zu retten war. Genützt hat es nichts. Diesmal schaukelten die Löwen, unterstützt durch Rückkehrer Gudjon Valur Sigurdsson, den Sieg nach Hause. Der Rest war Jubel, grenzenloser Jubel.

Stenogramm: 3:1, 3.2, 3:3, 5:3, 7:5, 7:8, 9:8, 10:10, 12:11, 14:12, 15:14 (Halbzeit), 15:16, 19:16, 19:17, 20:17, 22:19, , 25:21, 27:21, 28:22, 29:26 (Endstand).

Rhein-Neckar Löwen: Schmid 5, Gensheimer 5/1, Roggisch, Sesum, Tkaczyk 4, Bielecki 2, Lund, Gunnarsson 1, Stefansson 3, Myrhol 2, Sigurdsson, Groetzki 7.

Von Daniel Hund

 02.12.2010