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Der erste Hamburger Sieg in der „Höhle der Löwen“

Der HSV Hamburg, der neben dem THW Kiel zu den Top-Favoriten auf die deutsche Meisterschaft zählt, hat gestern beim Handball-Bundesligaspiel bei den Rhein-Neckar Löwen seinen ersten Sieg überhaupt in der SAP Arena gefeiert. Lange schien es beim 30:34 (15:15), als könnten die Hausherren ebenfalls Titelansprüche anmelden, doch spätestens nach der Pause zeigte sich, dass die Mannschaft von Trainer Martin Schwalb bereits eingespielter und auch etwas cleverer ist, während die Löwen nur ab und zu aufblitzen ließen, was eigentlich möglich sein könnte.

„Hamburg hat das eingespieltere Team. Wir hatte die Chance, mitzuspielen und auch das Spiel zu drehen, aber wir sind noch nicht so weit“, meinte Geschäftsführer Thorsten Storm, „es ist aber kein Beinbruch.“ „Die Löwen schicken wir in den Zoo“, hatten Hamburger Fans auf ein Schild gemalt. Doch davon waren die Hanseaten zunächst meilenweit entfernt. Denn die Gastgeber zeigten vor 11.141 Zuschauern, dass sie lieber in ihrem Ufo, der SAP Arena, bleiben wollten und begannen mit einer starken Leistung, machten kaum Fehler, und auch die üblen Fehlpässe, die noch beim Saisonauftakt gegen Lübbecke zu beklagen waren, blieben aus. „Es gibt im Sport immer Möglichkeiten“, hatte Trainer Ola Lindgren vor dem Anpfiff gesagt, und seine Spieler nutzten die Möglichkeiten, die ihnen die Hamburger boten, zu einer schnellen 8:4 Führung. Erst als Ola Lindgren neue Formationen ausprobierte, Nikola Manojlovic sein Debüt als Regisseur feierte und das Schiedsrichtergespann Methe/Methe mit ihrer Regelauslegung die Löwen etwas aus dem Konzept brachte, da holten die Hamburger auf, und zur Pause hieß es nur noch 16:15 für die Löwen. Besonders stark spielten Rückraum-Torschütze Karol Bielecki und Kreisläufer Bjarte Myrhol auf, dazu zauberte Patrick Groetzki als Rechtsaußen. Allerdings fehlt im rechten Rückraum die Durchschlagskraft. Da fehlt nach dem Abgang von Mariusz Jursik ein starker Schütze. Im zweiten Durchgang steigerten sich die Gäste und der Lindgren-Sieben fehlte (noch) die Konstanz. Doch zunächst blieb es ausgeglichen. Erst als Uwe Gensheimer einen Siebenmeter nicht verwandeln konnte und den Hamburgern gleich danach zwei Treffer zum 23:26 gelangen, war die Vorentscheidung gefallen. Da zudem Nationalkeeper Johannes Bitter immer stärker wurde und immer wieder Würfe der Löwen parierte, zogen die Gäste davon.

Von Hasso Waldschmidt

19.09.2009