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Derbyzeit in der SAP Arena

Löwen treffen am Samstag auf Frisch Auf Göppingen

Der „Herbstmeister“ bittet zum nächsten Tanz: Am Samstag, 16 Uhr, empfangen die Rhein-Neckar Löwen in der heimischen SAP Arena (Die Halle öffnet um 14.30 Uhr, es gibt noch Restkarten an der Tageskasse) Frisch Auf Göppingen. „Wir freuen uns auf das Heimspiel. Vor allem, weil wir wissen, dass da sehr viele Zuschauer kommen werden“, sagt Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson über das baden-württembergische Derby zum Rückrunden-Auftakt.

Durch den knappen 34:33-Erfolg am Mittwochabend in einem wahren Handballkrimi beim HBW Balingen-Weilstetten sicherten sich die Löwen zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte die Herbstmeisterschaft in der Bundesliga. Eine große Sause gab es anschließend allerdings nicht. Zum einen, weil ja bereits am Samstag das nächste Spiel ansteht. Zum anderen, weil die Tabelle ja nur eine „Momentaufnahme ist, die man nicht wirklich genießen kann“, wie Gudmundsson anmerkt. „Aber trotzdem bin ich sehr stolz auf die Mannschaft, darauf wie sie in der Hinrunde gespielt hat“, sagt der Coach: „Wir denken aber weiterhin nur von Spiel zu Spiel.“

Und das nächste Spiel wird sicherlich alles andere als ein genüsslicher vorweihnachtlicher Schmaus für die Löwen. „Göppingen ist ein schwieriger Gegner und alles andere als einfach zu schlagen“, sagt Gudmundsson über die Schwaben, die seinem Team in der Vorsaison im EHF-Pokal-Halbfinale ein Bein stellten. Frisch Auf gelang am Mittwoch ein 28:26-Erfolg über den SC Magdeburg: „Die haben dadurch viel Selbstvertrauen getankt“, glaubt der Isländer.

Ein Kraftproblem fürchtet der Übungsleiter bei seinem Team nicht, obwohl der Sieg gegen Balingen-Weilstetten natürlich sehr viele Körner gekostet habe. „Ich bin mir sicher, dass wir noch genug Kraft für die zwei Spiele haben“, sagt Gudmundsson. Trotzdem ist der Trainer froh, wenn nach den Heimspielen gegen Göppingen und gegen die MT Melsungen am zweiten Weihnachtsfeiertag (26. Dezember, 16.45 Uhr) die WM-Pause ansteht: „Die Mannschaft hat immer alles gegeben, mit viel Leidenschaft agiert und das kostet sehr viel Kraft.“

Und Leidenschaft, das erwartet Gudmundsson auch am Samstag: „Zudem müssen wir uns in einigen Bereichen verbessern. Gegen Balingen hatten wir doch einige Baustellen.“ Vor allem mit der zu zaghaften Abwehr, lange Zeit auch mit der Torhüterleistung und phasenweise mit dem Spiel im Angriff zeigte sich der „Ober-Löwe“ nicht ganz zufrieden: „Wir müssen ein paar Dinge verbessern.“

Am ersten Spieltag dieser Saison – vor mittlerweile fast vier Monaten – gewannen die Löwen mit 30:25 bei Frisch Auf Göppingen. Und das, obwohl die Olympia-Teilnehmer bei den Badenern erst ein paar Tage im Training waren. Es war der Beginn zu dieser bislang so famosen Runde der Löwen, in der sie alle Partien bis auf das Heimspiel gegen den THW Kiel gewinnen konnten.

Weniger gut verlief diese Spielzeit hingegen  für Frisch Auf Göppingen. Das Team von Velimir Petkovic wollte, mit Akteuren wie dem serbischen Nationalspieler Bojan Beljanski oder dem montenegrinischen Internationalen Zarko Markovic verstärkt, eigentlich wieder Richtung Europapokalplätze marschieren. Doch stattdessen folgte ein Stotter-Start, nach zwölf Spielen und nur vier Siegen (bei einem Unentschieden und sieben Niederlagen), befand sich Frisch Auf plötzlich näher an den Abstiegsrängen als an den Europapokalplätzen.

Die Wende leitete ein 34:26-Heimerfolg über den HSV Hamburg ein, seitdem konnte Göppingen zumindest drei von fünf Bundesliga-Partien gewinnen. Zuletzt reagierte der zweimalige EHF-Cup-Gewinner auf die Verletzung von Torwart Bastian Rutschmann und holte Enid Tahirovic zurück, der eigentlich im Sommer seine Karriere bei Frisch Auf beendet hatte, zuletzt aber beim HSV Hamburg ausgeholfen hatte und dies nun in Göppingen tut.