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Deutschland fährt zur WM 2023

Gegen tapfer kämpfende Färinger tut sich die DHB-Auswahl schwer, setzt sich am Ende aber über beide Spiele gesehen standesgemäß durch

Deutschland fährt zur WM 2023: Gegen tapfer kämpfende Färinger tut sich die DHB-Auswahl schwer, setzt sich aber standesgemäß durch.
Bundestrainer Alfred Gislason spricht in einer Auszeit.

Deutschland fährt zur WM 2023: Mit dem erwartet zweiten Sieg im zweiten Play-off-Duell mit den Färöer Inseln hat sich die deutsche Handball-Nationalmannschaft für das nächste Großereignis qualifiziert. Nach dem 34:26 am Mittwoch in Kiel feierte das DHB-Team am späten Samstagabend in der färingischen Hauptstadt Torshavn einen 33:27 (15:16)-Sieg. Löwen-Kreisläufer Jannik Kohlbacher war im Vorfeld der Partie durch Tim Zechel ersetzt worden und stand nicht im Kader. Löwen-Spielmacher Juri Knorr kam nach seinem heftigen Pferdekuss aus dem Hinspiel erst in der Schlussviertelstunde zum Einsatz, zeigte wieder einmal starke Ansätze und erzielte ein Tor.

Neben den beiden „DHB-Löwen“ haben sich Ilija Abutovic mit Serbien und Ymir Örn Gislason mit Island für die WM 2023 qualifiziert. Abutovics Serben setzten sich mit zwei Drei-Tore-Siegen überraschend gegen die höher gehandelten Slowenen durch (34:31 und 23:20), Gislasons Isländer standesgemäß und so deutlich wie erwartet gegen Außenseiter Österreich (34:30 und 34:26). Löwen-Linksaußen Benjamin Helander musste hingegen mit Finnland die Segel streichen. Gegen den klaren Favoriten Kroatien hatte man zweimal keine Chance (21:34 und 22:36).

Deutschland fährt zur WM 2023: Halbzeit eins im Rückspiel geht an den Außenseiter

Deutschland fährt zur WM 2023: Gegen tapfer kämpfende Färinger tut sich die DHB-Auswahl schwer, setzt sich aber standesgemäß durch.
Szene aus dem Rückspiel in Torshavn.

Der Start gelingt planmäßig. Marcel Schiller mit seinem zweiten verwandelten Siebenmeter bringt Deutschland 5:2 nach vorne (7.). Andi Wolff hat zu diesem Zeitpunkt bereits zwei freie Bälle weggenommen, im Angriff läuft es wie geschmiert. So bleibt es bis zum 7:4 durch Johannes Golla (10.). Dann kommt ein Bruch ins deutsche Spiel. Die Abschlüsse sind nicht mehr so geduldig und präzise ausgewählt, die Abwehr bewegt sich nicht mehr so entschlossen. Nuancen, die den Färöern entgegenkommen, die diese direkt zu nutzen verstehen.

Beim 8:7 durch den überragenden Spielmacher Elias Ellefsen á Skipagøtu sind die Färinger wieder dran am DHB-Team (15.). Der 19-Jährige wird am Ende der Halbzeit noch einmal aufdrehen. Bis dahin bleibt es bei der knappen Führung für Deutschland. Golla macht das 12:10 (22.), Lukas Mertens das 14:12 (25.). Es folgt ein 3:0-Lauf für die Nordmänner, die beim 14:15 aus deutscher Sicht erstmals in Führung gehen und diese dank des sechsten Treffers von Skipagøtu mit in die Pause nehmen (15:16). Vom Vorsprung der DHB-Auswahl aus dem Hinspiel sind zu diesem Zeitpunkt noch fünf Treffer übrig.

Deutschland kommt konzentriert aus der Pause, geht in Minute 36 mit dem 20:19 wieder in Führung, baut diese bis zum 22:19 konsequent aus (39.). Vier Minuten später sind es nach Ballgewinn in der Abwehr vier Tore Vorsprung für die Deutschen (24:20, 43.). In der Summe beider WM-Play-off-Partien macht das zehn Treffer Differenz. An der WM-Qualifikation für Deutschland kann zu diesem Zeitpunkt kein Zweifel mehr bestehen. Am Ende ist es kein restlos überzeugender, aber ein ungefährdeter und verdienter Sieg für den klaren Favoriten.

Bilder: Klahn/DHB