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Deutschland schafft Wende und ersten EM-Sieg
Gegen ein starkes Belarus tut sich die DHB-Auswahl lange schwer und kämpft sich zu einem echten Arbeitserfolg
Deutschland schafft Wende und ersten EM-Sieg: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft feiert zum Auftakt in die EHF EURO 2022 gegen Belarus ein 33:29 (17:18). In Halbzeit eins findet das Team von Bundestrainer Alfred Gislason überhaupt kein Mittel gegen den Offensivwirbel der Belarussen, die sich in den ersten 30 Minuten gerade einmal zwei Fehlwürfe leisten. Nach der Pause steigert sich Deutschland deutlich und feiert am Ende einen genauso verdienten wie wichtigen ersten Turniererfolg.
Till Klimpke beginnt im Tor, auf Rechtsaußen Christoph Steinert, im Rückraum das Trio Sebastian Heymann, Philipp Weber und Kai Häfner. Häfner gelingt das erste EM-Tor für Deutschland (1:1, 3.), Weber die erste Führung (2:1, 4.). Belarus kontert den deutschen Doppelpack mit einer Fünferserie zum 2:6 (10.). Das DHB-Team agiert überhastet, leistet sich einen Offensivfehler nach dem anderen und in der Abwehr ein viel zu hohes Maß an Passivität. Beim 2:7 nimmt der Bundestrainer die erste Auszeit, beruhigt die Mannschaft, bringt Andi Wolff für den glücklosen Klimpke (11.).
Deutschland schafft Wende und ersten EM-Sieg: Start geht in die Hose
Wolff landet direkt die erste Parade zwischen zwei Häfner-Treffern, die Deutschland auf 4:7 heranbringen (13.). Problem: In der Abwehr bekommen die Jungs um den Innenblock Johannes Golla / Patrick Wiencek weiter keinen Zugriff auf die flinken, homogen aufgestellten und taktisch klug spielenden Belarussen. Mikita Vailupau verwandelt den zweiten Siebenmeter der Partie zum 6:10 (17.). Häfner mit seinem vierten Tor bringt Deutschland auf zwei Treffer ran (8:10, 19.), Wolff bringt die Fingerspitzen an den Wurf von Aleh Astrashapkin und Julius Kühn stellt mit einem Hammer-Wurf den Anschluss her (9:10, 20.).
Zwei weitere Plus-Aktionen, Steals und Gegenstöße später steht es 11:10, liegt das DHB-Team erstmals seit dem 2:1 wieder vorne (21.). Belarus beeindruckt das nicht groß. Die eingespielte Truppe bleibt ihrem Spielstil treu, zeigt sich genauso variabel wie präzise im Angriff. Unwiderstehlich die Rakete von Uladzislau Kulesh zum 13:14 (25.). Stark das Kreisanspiel auf Artsem Karalek zum 14:16 (27.). Häfner hält dagegen, stellt mit seinem nächsten Durchbruch und dem fünften Tor auf 15:16 (28.), zieht beim 15:17 einen wichtigen Siebenmeter in doppelter Unterzahl, den Marcel Schiller zum 16:17 verwandelt (29.). In die Pause geht es mit 17:18.
Deutschland schafft Wende und ersten EM-Sieg: Wolff, Golla, Häfner, Schiller und Kühn als Faktoren
Kühn mit Bude Nummer vier gelingt der erste Ausgleich in Hälfte zwei (19:19, 34.). Nach Wolffs dritter Parade flitzt Golla nach vorne, macht das 21:20 (37.). Artsiom Kulak ballert an den Pfosten, Wiencek kontert: 22:20 (37.). Karalek kommt frei zum Wurf, legt den Heber über Wolff und am Tor vorbei (38.). Belarus leistet sich jetzt Fehler, die zuvor quasi undenkbar waren – und so kann Häfner die nächste Gelegenheit zur ersten 3-Tore-Führung Deutschlands nutzen (23:20, 39.). Beim 25:21 muss Yuri Shevtsov die erste Auszeit in Halbzeit zwei nehmen (41.).
Häfner mit seinem achten Treffer hält den Vorsprung bei drei (26:23, 44.), genauso wie Schiller mit seinem fünften Siebenmeter-Tor im fünften Anlauf (27:24, 48.). Kühn mit einem sensationellen Zehn-Meter-Kracher stellt auf 28:25 (50.). Abschütteln lässt sich Belarus weiter nicht. Kulak verkürzt auf 28:26. Das Spiel bleibt spannend – und jeder Treffer wichtig (51.). Gollas 30:26 nach feinem Weber-Pass legt die Bahn zum ersten Turniererfolg (54.). Hinten angelt Golla den Ball, vorne netzt Schiller zum 31:26 und der Vorentscheidung ein (31:26, 55.). Der Rest ist Formsache, der erste EM-Sieg unter Dach und Fach.
Bilder: Sascha Klahn