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Deutschland schuftet sich zu WM-Auftaktsieg

31:27 gegen Katar / Sorgen um Andi Wolff / Juri Knorr Spieler des Spiels

Deutschland schuftet sich zu WM-Auftaktsieg. 31:27 gegen Katar / Sorgen um Andi Wolff / Juri Knorr Spieler des Spiels
Löwe Jannik Kohlbacher im WM-Duell mit Katar.

Deutschland schuftet sich zu WM-Auftaktsieg. Mit 31:27 (18:13) hat das DHB-Team seinen Einstieg in die 28. Handball-Weltmeisterschaft erfolgreich gestaltet. Sorgen gibt es um Matchwinner Andi Wolff, der nach einer Parade verletzt vom Feld musste und direkt in die Kabine gebracht wurde. Souverän war das deutsche Spiel nur in Ansätzen, entschieden wurde die Partie erst in den Schlussminuten. Löwe Juri Knorr wurde zum Spieler des Spiels gewählt.

Nach Traumpass von Kai Häfner auf Johannes Golla am Kreis steht es 2:2 (4.). Auf der Gegenseite hat Andreas Wolff eine Pranke am Ball, bereitet somit die erste deutsche WM-Führung durch Kapitän Golla vor (3:2, 5.). Wie schon in den Testspielen gegen Island macht die Abwehr einen extrem heißen Eindruck. Fehlwurf Katar, Konter Deutschland, Durchbruch Juri Knorr: 4:2 (6.). Nächster Ballgewinn, Konter Patrick Groetzki. Nach dem 5:2 für das DHB-Team nimmt Katars Trainerfuchs Valero Rivera schon seine erste Auszeit (7.). Den Lauf der Deutschen kann er damit nicht stoppen. Nach dem nächsten Fehlversuch Katars ist Häfner nicht aufzuhalten, erhöht die Serie auf 5:0 und den Gesamtstand auf 6:2 (8.): ein Start nach Maß für die Truppe von Alfred Gislason.

Parade Wolff, Gegenstoß Groetzki: Mit seinem dritten Treffer stellt der Löwen-Kapitän auf 9:4 und die Weichen früh auf Sieg (11.). Abwehr, Torwart, Tempospiel – das ist der Erfolgs-Dreiklang der Nationalmannschaft in dieser Partie. Block Golla, Parade Wolff, Pass auf Groetzki: Das 11:5 fasst ziemlich gut den Spielverlauf zusammen (13.). Knorr findet Jannik Kohlbacher: Mit dem 12:6 verewigt sich auch der dritte DHB-Löwe frühzeitig in der Turnier-Statistik (14.). Das 14:8 von Knorr ist ein Schlagwurf in Lichtgeschwindigkeit (19.): Diese Mannschaft macht jetzt schon riesigen Spaß! Nach der ersten „Schluder-Phase“ sind die Kataris auf 14:12 dran (23.). Hilfreich, dass Häfner sich durchtankt, den 4:0-Katar-Lauf stoppt und mit dem 15:12 wieder etwas mehr Ruhe in das ein wenig unrund gewordene Spiel der Deutschen bringt (24.).

Deutschland schuftet sich zu WM-Auftaktsieg: Katar ein zäher Prüfstein

Beim 16:12 bucht Wolff die nächste Parade auf sein bereits gut gefülltes Konto. Auf der Gegenseite macht Luca Witzke das 17:12 – und der alte Abstand ist wiederhergestellt (27.). In die Pause geht es nach einem herrlichen Hammer von Lukas Mertens mit 18:13. Weil konzentriert weitergearbeitet wird, steht es knapp sechs Minuten nach der Pause 22:16, bleibt Deutschland das dominante Team (36.). Die zweite etwas schwächere Phase bringt Katar auf 22:20 ran und zurück ins Spiel (39.). Sofort die Reaktion von Coach Gislason: Auszeit Nummer zwei (40.). Große Parade von Wolff, er hält beim 24:21 einen 3-Tore-Vorsprung (41.). Katar erweist sich als hartnäckiger Prüfstein, kommt immer wieder zu guten Chancen und Ballgewinnen. Wichtig, wie entschlossen Julian Köster seinerseits einen Ball fischt, Golla auf 25:22 stellt (44.).

Dennoch: Deutschland tut sich jetzt richtig schwer gegen starke verteidigende Kataris. Knorrs Siebenmeter-Tor zum 26:23 hilft da sehr (48.). Auf der Gegenseite bereitet Köster per Block die nächste Wolff-Parade vor. Deutschland zeigt Kämpferherz in dieser schwierigen Situation. Der Offensiv-Faden scheint gänzlich gerissen, das Spiel steht auf der Kippe. Beim 26:25 ist auch ergebnistechnisch alles offen (51.). Weber und Kohlbacher bringen wieder etwas Luft zwischen sich und den Gegner (28:25, 53.). Die Abwehr steht in Überzahl. Wolff erledigt den Rest. Durchatmen, Deutschland! Knorr zieht durch, wuchtet ein zum 29:25 (55.). Was für eine Granate, und das aus dem Stand! Wolff hält, verletzt sich dabei. Jetzt muss der vierte Löwe, Joel Birlehm ran.

Mertens bringt mit dem 30:26 die Entscheidung (59.). Zwei wichtige WM-Punkte sind damit unter Dach und Fach. Es war ein hartes Stück Arbeit. Am Sonntag dürfte es noch härter werden, dann geht es gegen Serbien.

Bilder: Sascha Klahn / DHB