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Deutschland vor „Finale“ gegen Österreich
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft muss um die Qualifikation für die Olympischen Spiele bangen
Deutschland vor „Finale“ gegen Österreich: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft muss um die Qualifikation für die Olympischen Spiele bangen. Am Samstagnachmittag unterliegen die DHB-Jungs Kroatien 30:33 (10:16), verschlafen dabei fast die komplette erste Halbzeit und schaffen trotz starker Moral nicht mehr die Wende gegen disziplinierte und ausgebuffte Kroaten. Am Sonntag gegen Österreich (14.10 Uhr/ARD) braucht es einen Sieg, unter Umständen „nur“ ein Unentschieden, um sich Platz zwei in dem Turnier und damit die Olympia-Teilnahme zu sichern.
Deutschland startet äußerst bescheiden in die Partie. 0:4 steht es in Minute 6, 1:5 in Minute 9. Woran das liegt? Im Angriff agiert die Sieben von Alfred Gislason nervös und in der Abwehr unglücklich. Kroatien findet immer eine Lösung oder bedient sich ganz einfach seiner Individualisten wie Ivan Martinovic und Domagoj Duvnjak. Auf der Gegenseite knüpft der junge Torhüter Dominik Kuzmanovic an seine bemerkenswerte EM-Leistung an, nimmt den Deutschen freie Würfe inklusive Siebenmeter ab, und so steht es nach einem wuchtigen Duvnjak-Schlagwurf 4:9 (16.).
Deutschland vor „Finale“ gegen Österreich: Kroatien macht ein Klasse-Spiel
Wichtig, dass Andi Wolff im deutschen Tor ein Zeichen setzt, dem bis dahin fehlerfreien Mario Sostaric einen Strafwurf abnimmt (17.). Verunsichern lassen sich die hochkonzentriert vorgehenden Kroaten davon nicht. Fast schon beängstigend, wie sicher der Ball durch die Reihen der Roten läuft, und wie giftig, aber fair auf der anderen Feldseite die Abwehr spielt. Deutschland ist in allen Phasen die unterlegene Mannschaft und wird sich massiv steigern müssen, um das 10:16 zur Pause noch in einen Sieg drehen zu können.
Mit einem Doppelpack der Linkshänder Renars Uscins und Lukas Zerbe starten die Deutschen verheißungsvoll in Halbzeit zwei (12:16, 33.). Luka Cindric zeigt auf der Gegenseite mit seinem unwiderstehlichen Zentrums-Durchbruch, wie entschlossen die Kroaten sind, dieses Spiel zu gewinnen (13:18, 36.). Nach Wolffs siebter Parade zieht Sebastian Heymann voll durch, verkürzt auf 16:19 (39.). Löwe Jannik Kohlbacher meldet sich direkt nach seiner Einwechslung an (17:20, 39.). Martinovic ballert weiter, ist beim 19:23 mit der Latte und Fortuna im Bunde (43.). Nach Steal und Gegenstoßtor Kohlbacher sind die Deutschen voll im Spiel (21:23, 44.).
Uscins wiederholt seine Top-Leistung vom Algerien-Spiel, macht beim 24:26 sein siebtes Tor im achten Versuch (51.). Auf der Gegenseite bekommt man die kreativ-cleveren Kroaten nicht gestoppt, muss man weiter einem Zwei- bis Drei-Tore-Rückstand hinterherlaufen. Nach dem 25:29 durch Duvnjak sieht Heymann wegen groben Foulspiels die Rote Karte (54.). Jetzt wird es richtig schwer. Umso wichtiger, dass Kohlbacher auch seinen vierten Versuch im Kasten unterbringt (26:29, 55.). Marin Jelinics 27:31 ist die Vorentscheidung (57.), Martinovic mit dem 27:32 macht den Deckel drauf (58.).
Bilder: Sascha Klahn / DHB