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Erfolgreicher Start in die Olympia-Quali

Deutschland macht den ersten Schritt in Richtung Paris

Juri Knorr im DHB-Dress auf dem Weg in Richtung Tor

Erfolgreicher Start in die Olympia-Quali: Donnerstag, Samstag und Sonntag geht es für das DHB-Team in Hannover um die Olympia-Qualifikation. Gegner im ersten Quali-Spiel ist Algerien. Gegen den Silbermedaillengewinner der Afrikameisterschaft 2024 zeigt die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason, nach einer holprigen ersten Halbzeit, vor allem in der zweiten Hälfte eine deutliche Leistungssteigerung, gewinnt schlussendlich souverän mit 41:29 und macht einen ersten wichtigen Schritt in Richtung Paris.

Der erste Treffer in Hannover geht umgehend auf das Konto eines Recken-Profis. Renars Uscins setzt sich dynamisch im Eins-gegen-eins durch, bringt das DHB-Team mit 1:0 in Führung. Der Auftakt einer starken Anfangsphase Deutschlands. So ist es Julian Köster, der erstmals zur Drei-Tore-Führung einnetzt und in der 5. Spielminute das 5:2 erzielt. Nur kurze Zeit darauf tritt dann Andreas Wolff in Erscheinung, pariert einen freien Wurf des algerischen Kreisläufers sensationell. Im Gegenzug fasst sich Löwen-Spielmacher Juri Knorr ein Herz, zieht mit schnellen Schritten auf die Defensive, findet die Lücke im Innenblock und macht das 7:4. Wichtig, dass Andreas Wolff, nach einem technischen Fehler in der Offensive, den 6:7-Anschlusstreffer der Algerier verhindert und der Mannschaft von Trainer Rabah Gherbi einen Tempogegenstoß abkauft (8. Minute).

Die Chancen, sich bereits in der Anfangsphase deutlicher vom Vize-Afrikameister abzusetzen, sie sind durchaus vorhanden. Allerdings zeigen sich die Schützlinge von Alfred Gislason teilweise (noch) nicht kaltschnäuzig genug vor dem Gehäuse, lassen die ein oder andere aussichtsreiche Torchancen aus und finden auch in der Defensive bisher nur in Teilen den gewünschten Zugriff auf die algerische Offensivreihe. Dennoch gelingt es Deutschland, in der 14. Spielminute zum ersten Mal, durch einen Doppelschlag des Magdeburgers Lukas Mertens, mit +5, in Front zu gehen (11:6). Vor allem Renars Uscins legt in „seiner heimischen Halle“ eine starke erste Halbzeit aufs Parkett, kommt bereits nach 17. Minuten auf fünf Tore sowie zwei Assists.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Algerier ebenfalls durchaus Möglichkeiten haben, das Spiel ausgeglichener zu gestalten. Dass Deutschland in der 23. Spielminute mit vier Treffern führt, liegt zum einen an der ausbaufähigen Chancenverwertung der Gäste sowie einem starken Andreas Wolff im Tor (13:9). Immer wieder nutzen die aufopferungsvoll kämpfenden Algerier die Fehler des DHB-Teams und schaffen es, sich mit ihrer Körperlichkeit durch den deutschen Abwehrverbund zu kämpfen. Hinzu kommt, dass Kalifa Ghedbane, Torhüter der Afrikaner, eine ebenso starke Leistung zeigt. Grund für Bundestrainer Gislason knapp zwei Minuten vor der Pausensirene auf sein erstes Timeout zurückzugreifen (16:12). Aus dieser schlagen seine Spieler keinen Gewinn, fabrizieren leider im darauffolgenden Angriff erneut einen technischen Fehler und gehen lediglich mit einer 16:13-Führung in die Kabine. Nichtsdestotrotz haben die Deutschen das Spiel im Griff, kontrollieren ein Großteil des Geschehens.

Erfolgreicher Start in die Olympia-Quali: Leistungssteigerung in Halbzeit Zwei

Renars Uscins steuert zehn Treffer zum Sieg bei

Der erste DHB-Treffer in Hälfte zwei geht auf das Konto von Juri Knorr, der gewohnt dynamisch in Richtung Tor zieht und das 17:13 macht. Auch die Algerier kommen gut aus der Kabine und kommen vor allem aus DHB-Sicht immer wieder viel zu einfach zu Torabschlüssen. Treffer Johannes Golla, Parade Andi Wolff und Tempogegenstoß Lukas Mertens – Deutschland schafft es, sich erneut mit vier Treffern abzusetzen (20:16 / 38. Minute). Genial, wie Andreas Wolff in der 40. Minute zur Stelle ist, mit einer Art „fliegendem X“ das Tor beinahe völlig abdeckt und den freien Wurf des torgefährlichen Berkous spektakulär pariert. Das DHB-Team schafft es daraufhin, spielerisch wieder eine Schippe draufzulegen, sich, in Person des fantastisch aufspielenden Renars Uscins, auf 25:19 abzusetzen (43. Minute).

Die Algerier müssen nun ihrem hohen Tempo Tribut zollen, schaffen es kaum noch, sich durch die Defensive Deutschlands zu kämpfen. So kann sich das DHB-Team Tor um Tor von den Silbermedaillengewinnern der Afrikameisterschaft 2024 absetzen. Mit seinem zehnten Treffer macht Renars Uscins das 31:21 – die Vorentscheidung des Spiels (49. Minute). Dies gibt Alfred Gislason die Chance, die Kräfte zu verteilen und seinem Stammpersonal wichtige Pausen zu verschaffen. So nehmen in den Schlussminuten unter anderem David Späth, Jannik Kohlbacher, Nils Lichtlein und Sebastian Heymann das Heft des Handelns in die Hand.

Bitter, dass sich Sebastian Heymann kurz vor Ende verletzt und das Feld verlassen muss. Seine Mannschaftskollegen hingegen schrauben die Toranzahl in den Schlussminuten noch einmal deutlich nach oben. Es ist Timo Kastening, dem an diesem Abend der 40. DHB-Treffer gelingt. Schlussendlich setzt sich Deutschland, nach wichtiger Leistungssteigerung in den zweiten dreißig Minuten, souverän mit 41:29 durch.

Mit diesem Erfolg macht das DHB-Team einen ersten wichtigen Schritt in Richtung Olympiaqualifikation. Will die Mannschaft von Alfred Gislason für das Großereignis in Frankreich mitwirken, muss sie mindestens einen weiteren Sieg holen. Die Chance auf diesen gibt er bereits am kommenden Samstag. Dann geht es, erneut in Hannover, gegen Kroatien (14:30 Uhr / ZDF).