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DHB-Auswahl trifft im Viertelfinale auf Spanien

Elfter WM-Tag: Gastgeber lassen Serbien keine Chance – 31:20

 
Da hat die DHB-Auswahl ganz genau hingeschaut: Am Montagabend fiel die Entscheidung, wer Gegner der deutschen Mannschaft im Viertelfinale der 23. Weltmeisterschaft in Spanien ist. Und es ist: Spanien. Die Iberer setzten sich deutlich mit 31:20 (20:12) gegen den enttäuschenden Vize-Europameister durch und treffen nun am Mittwoch in der Runde der letzten Acht auf die Sieben von Bundestrainer Martin Heuberger. Damit kommt es auch zum Aufeinandertreffen der Rhein-Neckar Löwen Oliver Roggisch und Patrick Groetzki auf der einen und Gedeon Guardiola auf der anderen Seite.
Das Achtelfinale zwischen Serbien und Spanien entwickelte sich zu einem Duell, in dem mächtig Feuer war. Erst Recht nach der roten Karte gegen Morros von den WM-Gastgebern (14.). Und die hatte Signalwirkung – allerdings für die Iberer. Denn in Unterzahl gelang den Außen Rivera und Tomas ein Doppelpack zum 9:4. Die Spanier setzten an zum Spurt. Auch wenn Toskic nach Pass von Sesum verkürzen konnte. Die Defensive der Gastgeber machte einen Riesenjob, war beweglich und aggressiv. So gelangen den Iberern leichte Treffer – und sie bauten ihren Vorsprung gegen viel zu passive Serben immer weiter aus. Zwar brachte Sesum seine Farben beim 7:11 (19.) nochmal bis auf vier Tore heran, aber die Ballermänner aus dem spanischen Rückraum machten ernst. Auf Alberto Entrerrios‘ Hammer  in den Winkel folgte die Faust von Guardiola auf der spanischen Bank: 15:9 (25.). Die Serben leisteten sich zu viele technische Fehler. Und auf der anderen Seite immer wieder Samiento, der vor seinem fünften Treffer (bei fünf Versuchen) einfach durch die serbische Deckung marschierte – wie das heiße Messer durch die Butter.  Und Löwe Guardiola setzte noch einen drauf – 20:11.
Auch nach dem Wechsel ließen die Serben zu viele gute Möglichkeiten liegen. So war an eine Aufholjagd nicht zu denken.  Entsprechend hielten die Spanier den Kontrahenten locker auf Distanz, selbst als sie zeitweise das Gaspedal nicht mehr voll durchtraten. Über 22:14 (33.) und 23:16 (44.) bauten die Iberer die Führung bis auf 26:17 (50.) aus. Die  Vorentscheidung. Dann sah auch der Serbe Marsenic die rote Karte (51.), Aguinagalde nutzte die Überzahl und Guardiola machte den Vorsprung zweistellig – 28:18 (55.). Die spanischen Fans feierten den Einzug in die nächste Runde. Am Mittwoch geht’s in Zaragoza gegen Deutschland.
 
 
Slowenien – Ägypten 31:26 (19:11)
 
Die Slowenen ließen schon nach kurzer Spielzeit keinen Zweifel darüber aufkommen, wer die Platte als Sieger verlassen würde. Zwar taten sich zunächst beide Offensivreihen noch schwer, aber dann fand Slowenien in die Spur. Ägypten hatte weiter Probleme im Angriff, fand kein probates Mittel gegen die slowenische Defensive, leistete sich immer wieder leichte Ballverluste. Die Folge: Über 10:6 (20.) und 15:7 (24.) stellten die Slowenen zur Pause auf 19:11.
Nach dem Wechsel verloren die Slowenen allerdings zeitweise komplett den Faden. Die Ägypter pirschten sich bis auf zwei Treffer heran, ehe der Favorit sich eines Besseren besann. Slowenien hatte die Partie wieder im Griff und brachte das Spiel nach Hause.
 
  

Kroatien – Weißrussland 33:24 (21:9)
 
Kroatien stellte bereits in den ersten 30 Minuten die Weichen auf Sieg und steht nun am Mittwoch dem Titelverteidiger und Olympiasieger aus Frankreich gegenüber. Die Kroaten waren dem Gegner in allen Belangen überlegen und sorgten schnell für klare Verhältnisse. Bereits zur Pause war diese Begegnung zu Gunsten des Favoriten entschieden. Zum 21:8 (28.) gelang Kroatien ein 6:0-Lauf, die Weißrussen blieben knapp acht Minuten ohne Torerfolg. Spätestens Mitte des zweiten Abschnitts schalteten die Kroaten einen Gang zurück und freuten sich aufs Viertelfinale.
 
 
Ungarn – Polen 27:19 (10:9)
 
Ungarn krönt eine tolle, geschlossene Mannschaftsleistung und spielt am Mittwoch im Viertelfinale gegen den Europameister aus Dänemark. Zwischen beiden Teams entwickelte sich zunächst ein zähes Ringen um jeden Treffer. Der Spielstand von 4:5 nach einer Viertelstunde, übrigens die erste Führung der Polen, belegt dies. Die beiden Abwehrreihen plus die Keeper Mikler (Ungarn) und Szmal (Polen) dominierten die Partie, die die Magyaren mit einem 3:0-Lauf zum 7:6 wieder drehten. Beim 9:7 waren es zum ersten Mal zwei Treffer Differenz, aber die Polen blieben dran, Bielecki und Jaszka sorgten für den Anschluss – und den Pausenstand.
Nach dem Wechsel eröffnete Laszlo Nagy den Torreigen – und sorgte wieder für die Zwei-Tore-Führung. Steigerungspotenzial gab es für beide Angriffsreihen.  Ungarn reagierte, ging durch Csaszar beim 12:9 mit drei Treffern in Front (34.). Allmählich gelangen den Magyaren auch die einfachen Treffer. Ein 3:0-Lauf zum 16:11 (41.), Coach Lajos Mocsai an der Außenlinie ballte die Faust. Kollege Michael Biegler nahm die Auszeit. Trotzdem blieben die Ungarn am Drücker, Csazsar verwandelte zum 19:13 (47.). Für Keeper Mikler wurde die zehnte Parade notiert. Und auch Linkshänder Tamas Mocsai sorgte mit einem weiteren Treffer für ein Lächeln beim Trainer – und Vater. Beim polnischen Team stemmte sich vor allem einer dagegen: Kreisläufer Jurecki, der beim 20:15 sein fünftes Tor bei fünf Versuchen erzielte.
Während die Polen in der Offensive richtig hart für einen Treffer arbeiten mussten und in der eigenen Deckung nicht gerade die glücklichste Figur abgaben und kaum einen Abpraller bekamen, klappte bei den Ungarn nun fast alles. Die Magyaren holten sich so immer mehr Selbstvertrauen und Sicherheit. Und ballerten am Ende einen ungefährdeten, deutlichen Erfolg heraus.
 
Achtelfinale, Montag:
 
Slowenien – Ägypten 31:26 (19:11)
Serbien – Spanien 20:31 (12:20)
Kroatien – Weißrussland 33:24 (21:9)
Ungarn – Polen 27:19 (10:9)
 
Achtelfinale, Sonntag:
 
Deutschland – Mazedonien 28:23 (13:9)
Brasilien – Russland 26:27 (14:14)
Dänemark – Tunesien 30:23 (16:11)
Island – Frankreich 28:30 (14:15)
 
Viertelfinale, Mittwoch:
 
Dänemark – Ungarn
Russland – Slowenien
Frankreich – Kroatien
Deutschland – Spanien (19 Uhr/ARD)
 
 
Kompletter Spielplan der Handball-WM 2013