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DHB-Team erlebt das nächste Olympia-Drama
Großer Fight gegen Frankreich bekommt kein Happy End
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat im dritten Olympia-Spiel die zweite Niederlage kassiert. Gegen Rekord-Weltmeister Frankreich hält man lange sehr gut mit, kann immer wieder an der Möglichkeit einer Überraschung schnuppern. Am Ende steht ein 29:30 (13:16), das DHB-Team erlebt das nächste Olympia-Drama. Löwen- und DHB-Kapitän Uwe Gensheimer versenkt alle seiner drei Siebenmeter. Der nächste Einsatz folgt am Freitag um 14.30 Uhr gegen Norwegen: Dann geht es für die Deutschen um die Chance, zumindest Rang drei in der Gruppe und damit eine etwas bessere Ausgangslage für das Viertelfinale im Blick zu behalten.
Das Spiel beginnt denkbar schlecht aus deutscher Sicht. Zwar landet Jogi Bitter die erste Parade der Partie (1.). Danach will der Truppe von Alfred Gislason kaum noch etwas gelingen. So erzielt Mikael Guigou knapp acht Minuten später das 1:5 (9.). Den Deutschen unterlaufen viel zu viele Fehler, sowohl auf dem Weg zum, als auch direkt vor dem Tor. Vincent Gérard wird von den Jungs um Spielmacher Philipp Weber regelrecht warmgeschossen, Frankreich im Umkehrschluss und per Gegenstoß das Torewerfen viel zu leicht gemacht.
Beim 2:7 nimmt Coach Gislason die erste Auszeit, spricht seinen Jungs Mut zu (11.). Und tatsächlich: Für einige Minuten arbeiten sich die Deutschen in Richtung Normalniveau. Steffen Weinhold erzielt das 5:8 (16.), Uwe Gensheimer das 6:9 per Siebenmeter, Timo Kastening das 7:9 per Gegenstoß (18.). Das Problem: Auf sieben gute Minuten folgen sieben schwarze. Nach der nächsten deutschen Fehler-Welle steht es 10:16 (26.). Dank einer Dreierserie mit zwei Treffern von Johannes Golla und einem von Kastening gehen die Deutschen mit einem 13:16 in die Pause, das zumindest noch alle Chancen bietet für Durchgang zwei – vorausgesetzt, man bekommt nach dem Seitenwechsel Stabilität in die eigene Leistung.
DHB-Team erlebt das nächste Olympia-Drama: Die Krux mit dem Abschluss
Und es geht gut los in Halbzeit zwei. ein Tor des starken Weinhold, ein technischer Fehler Frankreichs und ein Gegenstoß von Kastening – da steht es plötzlich 15:16 (32.). Sechs Minuten später macht Philipp Weber den Ausgleich zum 18:18 (38.), kurz darauf Hendrik Pekeler die erste Führung des Spiels zum 19:18 (39.). Deutschland ist auf Augenhöhe mit dem Rekordweltmeister, steht stark in der Abwehr, nutzt die dort eroberten Bälle zu schnellen Toren, zeigt sich im Positionsangriff zielstrebiger und abschlussstärker. Die abgezockten Franzosen sind nur kurz beeindruckt. Torwart Gérard meldet sich mit drei Paraden in Serie zurück, Hugo Descat und Dika Mem drehen das Spiel zurück in ein 19:20 (42.).
In die Schlussviertelstunde geht es mit einem 20:22 (45.). Gensheimers zweiter Siebenmeter-Treffer stellt den Anschluss zum 22:23 her (47.). Das Problem: In dieser entscheidenden Phase kehrt die Abschlussschwäche aus Halbzeit eins zurück, werfen die Deutschen Vincent Gérard abermals stark. So stellt Descat auf 23:26 (49.). Gensheimer und Co. geben alles, lassen sich nicht entmutigen. Der unverwüstliche Weinhold schafft den Ausgleich zum 27:27 (54.). Am Ende entscheiden die Details, geht ein Drux-Pass ins Aus – ohne Foul trotz Kontakts. Auf der Gegenseite ziehen die Franzosen einen Siebenmeter und machen das 28:30 (59.). Webers 29:30 ist nur noch Kosmetik.
Deutsche Torschützen: Kastening 7, Weinhold 6, Pekeler 3, Golla 3, Weber 3, Gensheimer 3/3, Kühn 2, Drux 2
Bilder: IHF