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Die gelbe Mauer macht den Unterschied

Löwen nach 32:25 in Gummersbach im DHB-Pokal-Achtelfinale

Die Rhein-Neckar Löwen stehen im Achtelfinale um den DHB-Pokal. Die Badener setzten sich am Mittwochabend beim Ligakonkurrenten VfL Gummersbach mit 32:25 (16:10) durch. Vor etwa 1000 Zuschauern in der Eugen-Haas-Halle avancierte Uwe Gensheimer mit neun Treffern zum erfolgreichsten Werfer der Partie. Spieltermin für die Runde der letzten 16 ist der 12. Dezember. Ausgelost werden diese acht Partien am Samstag vor der Bundesliga-Begegnung zwischen dem HSV Hamburg und dem THW Kiel. Als Glücksfee fungiert Diskus-Olympiasieger Robert Harting.

Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson bilanzierte nach der Partie in der dritten DHB-Pokalrunde: „Es ist sehr schwer hier zu gewinnen, deshalb bin ich mit dem Ergebnis und dem Verlauf sehr zufrieden. Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit hingelegt, die ersten 20 Minuten waren sogar überragend. Da waren wir vorne und hinten top. Im Angriff haben wir alle Abwehrformationen des Gegners gelöst, ob die 6:0-Formation am Anfang oder die  3:2:1 oder auch 5:1.“ Manager Thorsten Storm meinte: „Das war erneut eine tolle Mannschaftsleistung mit einer ganz starken Abwehr. Wir waren von Anfang an hellwach.“

Hellwach und konsequent. Das Pokal-Duell der Bundesligisten begann mit einer Mauer. Und diese war gelb. Es war die Abwehr der Löwen, die in den ersten 13 Minuten nur einen! Treffer aus dem Feld zuließ. 8:2 stand es für die Badener – und VfL-Coach Kurtagic legte die grüne Karte (13.). Die bewegliche und aggressive Defensive der Gudmundsson-Sieben bereitete den Gummersbachern Kopfzerbrechen.  Die Oberbergischen fanden lange kein probates Mittel, um den Riegel zu knacken. Drei Minuten (16.) und drei Tore (11:2) später folgte die zweite Auszeit des VfL-Trainers. Mit Kentin Mahe auf der Mitte lief es dann zwar besser im Angriffsspiel des VfL. Mehr als zehn Tore waren dennoch nicht drin für die Hausherren bis zu Pause. Erneut präsentierte sich die Abwehr der Badener in überragender Form – vor einem Keeper Goran Stojanovic, der es bereits im ersten Abschnitt auf zehn Paraden brachte. Klasse Abwehr = Gegenstoßtore: In der Offensive bewiesen vor allem die Außen Kaltschnäuzigkeit. Uwe Gensheimer (6/3), Patrick Groetzki (2) und Marius Steinhauser (3) hatten insgesamt nur einen Fehlwurf aus dem Feld zu verzeichnen. Wie überhaupt die Chancenverwertung deutlich besser war als zuletzt im ersten Durchgang bei der Bundesligapartie in Hannover, wo die Fehlerquote noch in den zweistelligen Bereich gedriftet war.

Im zweiten Durchgang ließ die Konzentration zeitweise etwas nach. Das Spiel wurde hektischer. Bei den Badenern erhöhte sich die Fehlerquote im Angriff, überhastete Abschlüsse, die Gummersbacher konnten verkürzen. 18:23 (45.)  – fünf Tore Vorsprung für die Löwen, aber dieses Ding war noch nicht gegessen.  Ein Doppelpack von Isaias Guardiola brachte die Badener der nächsten Runde näher. Dafür erhielt der spanische Linkshänder von Manager Storm ein Sonderlob: „Das hat er klasse gemacht, das waren zwei ungemein wichtige Treffer.“ Die Partie blieb hart umkämpft. Und die Defensive der Löwen packte nicht mehr ganz so energisch zu. Aber näher als bis auf fünf Treffer rückten die Oberbergischen nicht heran. „Nach dem Wechsel haben wir in der Defensive etwas nachgelassen, dementsprechend haben wir 15 Gegentore bekommen. Das ist zu viel“, so Gudmundsson. Was die gute Laune des Isländers nach dem Pokalerfolg aber nicht trüben konnte.

VfL Gummersbach: Ristovski, Rezar (bei zwei Siebenmetern und ab 25.) – Pfahl (1), Schindler (4), Krause (2) – Zrnic (3), Mahe (7/4) – Lützelberger (6) – Putics, Gaubatz, Sprem (1),  Mladenovic (1), Teppich (n.e.), Heyme (n.e.).

Rhein-Neckar Löwen: Stojanović , Landin-Jacobsen (bei einem Siebenmeter und ab 53.) – Petersson, Schmid (2), Ekdahl du Rietz (6) – Groetzki (2),  Gensheimer (9/3) –  Myrhol  (5)  – Roggisch, Sesum (1/1), I. Guardiola (3), G. Guardiola, Steinhauser (4), Bitz.

Strafminuten: Krause (2), Mahe (2)  – Schmid (2), Myrhol (2), I. Guardiola (2), Roggisch (2).

Disqualifikation: Zrnic (56./dritte Zeitstrafe)
Trainer: Emir Kurtagic – Guðmundur Guðmundsson.
Zuschauer: 1000.
Zeitstrafen: 5 – 4
Spielfilm: 0:4 (6.), 2:5 (10.), 3:11 (17.),  5:13 (19.), 7:14 (23.), 10:15 (28.), 10:16 (Hz.), 12:17 (34.), 14:18 (37.),  15:21 (40.), 16:22 (43.), 18:23 (45.), 19:26 (49.), 22:28 (53.), 25:30 (57.), 25:32 (Endstand).
Siebenmeter: 4/4 – 6/4.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Rezar.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer wirft über das Tor.
Schiedsrichter: Robert Schulze/Tobias Tönnies (Magdeburg)
Beste Spieler: Mahe, Rezar – Myrhol, Ekdahl du Rietz.