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Die Löwen geben wieder Vollgas (RNZ)

Den Rhein-Neckar Löwen gelang ein Traumstart in die Champions League: 35:24 gegen Montpellier

Mannheim. Das hatten sie sich schwerer vorgestellt. Mühevoller und knapper. Für die Rhein-Neckar Löwen war der Start in die Handball-Champions League jedoch nur ein Spaziergang zum ungefährdeten 35:24 (18:11)-Sieg gegen den als sehr stark eingeschätzten französischen Meister AHB Montpellier. „Das ist eigentlich eine gute Mannschaft“, wunderte sich Löwen-Rechtsaußen Patrick Groetzki darüber, wie leicht der Erfolg gefallen war. „Wir hatten uns auf ein schweres und enges Spiel eingestellt, haben auch nach unserer hohen Führung noch Gas gegeben. Es tut gut, mal zwei gute Halbzeiten zu haben,“ freute sich der Nationalspieler.

Daran krankten schließlich die bisherigen Spiele in der noch jungen Bundesliga-Saison. Eine gute Halbzeit hatten die Löwen zwar meist hingelegt, aber über 60 Minuten Gas zu geben, so wie in der letzten Spielzeit in der Rückrunde, als die Löwen die Gegner mit einer wahren Torflut von der Platte geballert hatten, davon waren sie noch weit entfernt. Spielmacher Andy Schmid durfte daher nach dem Feuerwerk gegen die Heidelberger Partnerstadt feststellen, dass es „schön ist, so hoch zu gewinnen.“

Den Grundstein zum Sieg legten die Löwen schon in der ersten Halbzeit. Während sich vor 3119 Zuschauern in der SAP Arena die Gäste an der Abwehr des deutschen Vizemeisters die Zähne ausbissen, gelang den Löwen im Angriff fast alles. Und so hieß es Mitte der ersten Halbzeit bereits 11:5. Wobei Bjarte Myrhol in Frankreich eine unbekannte Größe zu sein schien. Immer wieder gelang ein Anspiel zum Kreisläufer – und der Norweger verwandelte. Mit dem Vorsprung war der Bann gebrochen, die Löwen spielten eine ganze Klasse besser als Montpellier. Und Trainer Nikolaj Jacobsen wechselte sogar durch, ohne dass es einen Bruch im Spiel gab. Der Däne hat also jederzeit Alternativen. Aber so ganz konnte er die abgelieferte Leistung nicht einordnen, denn der Gegner spielte ganz einfach nicht so, wie er es erwartet hatte. „Das war nicht der wahre Unterschied. Wir hatten einen sehr guten Tag und die nicht ihren besten,“ sagte Jacobsen. „Die werden noch viel Ärger in die Vorrundengruppe bringen.“

Seinen ersten Einsatz in der Champions League hatte Abwehrspezialist Stefan Kneer. „Das war eine neue Erfahrung. Wir hatten viel Respekt“, sagte der Nationalspieler. Auch das junge, erst 19 Jahre alte Talent Tim Suton durfte Champions League-Luft schnuppern, kam im Rückraum die letzten zehn Minuten zum Einsatz und erzielte sogar das vorletzte Tor.

Rhein-Neckar Löwen: Myrhol 6, Schmid 5/3, Guardiola 5, Sigurmannsson 5, Petersson 3, Ekdahl du Rietz 3, Reinkind 3, Groetzki 2, Kneer 1, Suton 1, Larsen 1

Montpellier AHB: Dolenec 4, Kavticnik 4, Simonet 4/1, Grebille 3, Gaber 3, Tej 2, Gajic 2, Guigou 1, Fabregas 1

Zuschauer: 3119 – Strafminuten: 8/10 – Stenogramm: 0:1, 2:2, 5:3, 7:4, 11:5, 11:8, 15:8, 18:11 (Halbzeit), 18:12, 23:13, 26:15, 31:22, 33:24, 35:24 (Endstand)

Von Hasso Waldschmidt